Heilbäder und Kurorte rufen nach der Politik

am . Veröffentlicht in Gesundheitstourismus & Medical Wellness

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Heilbäder und Kurorte, die ein klares Profil und hohe Qualitätsstandards bieten, werden auch in Zukunft in Deutschland erfolgreich sein. Dies ist eine Botschaft, die auf dem 114. Deutschen Bädertag in Bad Salzuflen formuliert wurde. Darüber hinaus erwarten alle Hilfe von der Politik.

Bei der Veranstaltung des Deutschen Heilbäderverbandes (DHV) im nordrhein-westfälischen Heilbad und  allergikerfreundlichen Kurort Bad Salzuflen sprachen Landesverbands-Vorsitzende sowie führende Vertreter aus Kommunen und der Gesundheitswirtschaft über ortsgebundene Heilmittel und tauschten sich zu gesundheits- und verbandspolitischen Themen aus.

„Die Nachfrage in den staatlich prädikatisierten Heilbädern und Kurorten mit ortsgebundenen, natürlichen Heilmitteln boomt. Sie bewegt sich auf einem medizinisch-therapeutischen Niveau, das weltweit einzigartig ist. Zugleich überzeugt die durch unsere Qualitätsnormengesicherte, staatlich zertifizierte Qualität“, sagte DHV-Präsidentin Brigitte Goertz-Meissner. Sie wies darauf hin, dass Heilbäder und Kurorte insbesondere in ländlichen Gebieten „einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung auch der örtlichen Bevölkerung leisten. Heilbäder und Kurorte sind nicht nur Gesundheitskompetenzzentren für Patienten und Gäste von außerhalb, sondern auch für die Bürger in der Region“, so Goertz-Meissner.

Heilbäder und Kurorte leisteten außerdem einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung und Entwicklung der gesamten Infrastruktur im ländlichen Raum und sicherten über 500.000 nicht exportierbare Arbeitsplätze. Goertz-Meissner forderte die Politik dazu auf, „Heilbäder und Kurorte mit ihrem enormen gesundheitstouristischen Potential in Zukunft stärker zu unterstützen und zu fördern“. Konkret nannte die Präsidentin des DHV unter anderem die Verbesserung des Arbeitsumfeldes der in der Gesundheitswirtschaft beschäftigten Menschen sowie die leistungsadäquate Finanzierung ortsgebundener und ortstypischer Heilmittel.

„Nur Heilbäder und Kurorte, die ein klares Profil und qualitätsführende Einrichtungen haben, ihr Angebot regelmäßig neu strukturieren und optimieren, auf Gäste eingehen und eine hohe Servicequalität garantieren können, werden dem Deutschland-Tourismus erhalten werden“, sagte der Bad Salzufler Kurdirektor Stefan Krieger. Der Geschäftsführer der Bad Salzuflen GmbH unterstrich die hohe Innovationskraft der Heilbäder und Kurorte – Krieger bezeichnete sie als Triebfedern im deutschen Gesundheitstourismus. „Die Bedeutung von Gesundheitstourismus und prädikatisierten Heilbädern wird weiter zunehmen, weil die Akzeptanz von 'Ambulanten Vorsorgemaßnahmen' nach wie vor fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist.“

Aus dem deutlich erkennbaren Wertewandel in der Gesellschaft, stärker als früher auf den eigenen Körper zu achten, „ergeben sich für Anbieter aus Tourismus und Gesundheitswirtschaft neue Anforderungen sowie zahlreiche Möglichkeiten der Angebotsgestaltung und Spezialisierung“, so Krieger weiter. Der präventive Ansatz zur Selbstgesundung sei demzufolge nicht nur verblasste und vergilbte Vergangenheit, sondern zugleich Gegenwart und Zukunft.

Der Geschäftsführer des DHV, Volker Zimmermann, hob die Bedeutung von Heilbädern wie Bad Salzuflen hervor und warb für Kuren in Verbindung mit ortsgebundenen Heilmitteln: „Unter Anwendung von ortsgebundenen und ortstypischen Heilmitteln führen Kuren zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes. Ortsgebundene und ortstypische Heilmittel sind wissenschaftlich geprüft, werden ständig überwacht und wirken vorbeugend, lindernd und heilend.“ Durch eine interdisziplinäre Gesundheitsberatung erhielten Betroffene zudem persönliche Informationen, die zu einer Lebensverbesserung führten, so Zimmermann.

In Fachvorträgen sowie bei Workshops und Pressekonferenzen diskutierten beim Deutschen Bädertag in Bad Salzuflen Experten aus den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Politik aktuelle gesellschaftsmedizinische und -politische Themen und beleuchteten  Naturheilverfahren, deren Kurortmedizin und setzen sich ebenfalls mit dem Anwendungsbereich von ortsgebundenen, natürlichen Heilmitteln auseinander. Über das „Heilklima im Klimawandel“ sprach der Freiburger Professor Dr. Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung beim Deutschen Wetterdienst.

Über die Inhalationsspülungen der oberen Atemwege referierte Prof. Dr. med. Olaf Michel von der Universität Ziekenhuis in Brüssel. Er ging der Frage, nach ob Inhalationsspülungen als Arzneimittel oder als Medizinprodukte gelten. Professor Michel setzte damit an der aktuellen Europäischen Gesetzgebung an und zeigte auf, welchen Einfluss diese auf die in Deutschland verwendeten natürlichen Heilmittel haben. Zusammen mit Herrn Prof. Dr. Andreas Matzarakis leitete er einen Workshop zum Thema „Ortsgebundene Heilmittel – zeitlos wirksam“.

Olaf Schlieper, Innovationsmanager der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. moderierte einen Workshop, in dem es um Chancen der digitalen Vermarktung ging. Dabei wurde erarbeitet, wie Social Media-Kanäle für die Vermarktung der natürlichen Heilmittel genutzt werden könnten.      

www.dhv-berlin.de   

Bild: https://pixabay.com/de/brunnen-wasserstrahl-wasserspeier-197334/

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