Tourismusverband Ostbayern: Umfassende Digitalisierungschecks im Tourismus
Wie ist es um die Digitalisierung im Tourismus bestellt? Sind die Betriebe in den Suchmaschinen auffindbar, verfügen sie überhaupt über eine eigene Internetseite, werden diese auch auf mobilen Endgeräten richtig angezeigt, sind sie digital buchbar? Diese, und weitere Fragen klärt die aktuelle Studie Digitour des Tourismusverbandes Ostbayern. Erste Ergebnisse werden jetzt in den Landkreisen vorgestellt.
Nicht nur Studie, sondern praxisnahe Unterstützung
„Untersucht wird der von außen wahrnehmbare Digitalisierungsgrad von Beherbergungsbetrieben“ so steht es in der Studie, die das Centrum für marktorientierte Tourismusforschung Passau (CenTouris) in Kooperation mit dem Tourismusverband Ostbayern e.V. (TVO) durchführt. „Dabei bleibt es nicht allein bei Studienergebnissen“, erläutert Dr. Michael Braun, Vorstand des TVO, „wir erstellen anhand der aktuellen Situation einen praxisnahen Handlungsbedarf und bieten parallel dazu bereits jetzt viele unterstützende Maßnahmen an.“ Dies sind zweiwöchentliche Live-Web-Seminare und ein darauf ausgerichtetes Informationsangebot für Gastgeber. Die Web-Seminare werden aufgezeichnet und können im Nachgang auch auf dem YouTube-Kanal angeschaut werden. Ebenso gehören Lern-Tutorials, Infomaterialien und individuelle Coachings vor Ort sowie die laufende Information über das Partnernet des Tourismusverbandes Ostbayern zu den aktuellen Angeboten, welche für die Betriebe kostenfrei sind.
Studie Digitalisierungsgrad
4639 kleine und mittelständische Beherbergungsbetriebe aus Ostbayern wurden auf ihren Status quo hin untersucht. Betriebstypen waren Aparthotel, Bauern- bzw. Ferienhof, Berghütte, Campingplatz, Chalet, Ferienwohnung bzw. -haus, Gasthof, Hotel, Jugendherberge, Pension, Gästehaus und Privatvermieter.
Die Studienbefragung habe ergeben, dass viele regionale Tourismusanbieter zwar eine Internetseite haben, aber kaum digital buchbar seien. Fast drei Viertel der Betriebe präsentierten sich auf einer eigenen Homepage, jedoch kann nur auf einem Fünftel dieser ein Verfügbarkeitscheck und eine Echtzeitbuchung durchgeführt werden. Responsives Webdesign, die richtige Darstellung auf verschiedenen Endgeräten wie PC, Tablet oder Smartphone, ist bei nahezu der Hälfte der untersuchten Internetseiten gewährleistet. Sicherheitslücken bestehen noch bei einem Drittel der untersuchten Internetseiten, da diese keine abhörsichere Datenübertragung gewährleisten, wie es bei https-Programmierungen der Fall ist.
Maximal digital werden
„Die Gäste erwarten zu Recht einen einwandfreien und schlüssigen digitalen Auftritt. Unser Ziel ist es, nicht nur mit der Zeit zu gehen, sondern durch die Fokussierung auf die digitale Kompetenz einen Wettbewerbsvorteil für die Region zu erarbeiten“, erklärt Braun. Er appelliert an die Betriebe, die Zeit jetzt zu nutzen, sich nach Bedarf digital besser zu stellen: „Wir haben es zu unserer Aufgabe gemacht, gerade den kleineren touristischen Anbietern klare nachvollziehbare Hilfen anzubieten. Jeder ist jetzt angesprochen. Wir holen jeden da ab, wo er steht. Es gibt keine Einstiegshürden.“
Projekt DIGITOUR
Das Projekt Digitour wird im Rahmen des Programmziels „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ Bayern 2014-2020 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung der Europäischen Union gefördert. Gemeinsam erarbeiten Centouris und der Tourismusverband Ostbayern e.V. Möglichkeiten für klein- und mittelständische Tourismusunternehmen in Ostbayern, wie diese den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen und neue Technologien, Konzepte und Strategien zu ihrem Vorteil einsetzen können.
Der TVO fungiere als Kooperationspartner, der vor allem als Schnittstelle zu den touristischen Leistungsträgern eine wichtige Rolle im Projekt einnimmt und eine nachhaltige Nutzung der Projektergebnisse garantiert. Durch die Unterstützung diverser Lehrstühle der Universität Passau ergebe sich ein interdisziplinäres Projektteam.
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https://partner.ostbayern-tourismus.de/
Bild: TVO