Swarovski Kristallwelten: Neue Wunderkammer

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Am 27. September 2012 eröffneten die Swarovski Kristallwelten ihren Ausstellungsraum im neuen Kleid. Unter dem Titel „Transparente Opazität“ soll er die vielfältige Ideenwelt des israelischen Künstlers und Designers Arik Levy widerspiegeln.

Seit ihren Anfängen laden die Swarovski Kristallwelten regelmäßig Künstler und Designer dazu ein, die Wunderkammern und den Park als kreative Freiräume zu nutzen und – dauerhaft oder temporär – mit ihren Assoziationen zum Thema Kristall zu bespielen. Als Ort der Inspiration und der Begegnung mit Kristallen, ihren symbolischen Bedeutungen, aber auch ihrer Schönheit und formalen Vollkommenheit sollen sie den zahlreichen künstlerischen Interventionen eine neue hinzufügen. Nach Toord Boontje, Jim Whiting, Fabrizio Plessi und anderen konnte mit Arik Levy ein weiterer Grenzgänger zwischen Stilen und Genres dafür gewonnen werden, einen kristallinen Raum zu entwerfen. Dieser wurde nach mehrmonatigen Vorbereitungen und einer Umbauzeit von drei Wochen in den Swarovski Kristallwelten installiert und ist ab 28. September 2012 für zwei Jahre öffentlich zugänglich.

Vielfältige Zusammenarbeit

Den bildenden Künstler, Licht-, Industrie- und Modedesigner und Bühnenbildner Arik Levy verbindet mit Swarovski eine über mehrere Jahre unter immer wieder neuen Blickwinkeln fortgeführte Zusammenarbeit. So konzipierte er 2009 die Ausstellung „Osmosis“ für Swarovski Crystal Palace oder entwarf 2011 eine eigene Schmucklinie in der Reihe Atelier Swarovski. Die dabei entdeckten Ansätze fanden auch in seiner weiteren künstlerischen Tätigkeit ihren Niederschlag und wurden von Levy in Ausstellungen und Designs immer wieder aufgegriffen und weitergesponnen.

Präzision und Wildwuchs

Besondere Bedeutung erlangte für Levy bei der Zusammenarbeit mit dem Kristallkonzern zum einen die technische Meisterschaft und Präzision bei der Herstellung von Kristallen. Zum anderen zeige sich der Künstler vom „demokratischen“ Ansatz der Swarovski Kristallwelten beeindruckt, die Kunst und Kristall über die sinnliche Erfahrung zugänglich machen sollen.

Dementsprechend verlieh Levy dem Riesen ein kristallines Herz, in dem Besucher ins Innere der Kristalle eintauchen und sie in unterschiedlichen Dimensionen und Ausprägungen wahrnehmen sollen: ein lichter, leuchtender Ort inmitten der magischen Wunderkammern, der dazu einlade, zu verweilen und Kristalle mit mehreren Sinnen zu erkunden.

Der Titel des Raumes, „Transparente Opazität“, verweise auf das Zusammentreffen zweier scheinbar widersprüchlicher Eigenschaften von Kristall – Durchsichtigkeit und Undurchdringlichkeit – und sei ein Spiel mit Größenverhältnissen und Formen, das man betrachten und angreifen und mit dem man in Interaktion treten könne. Anders als der „Kristalldom“, der das Innere eines geschliffenen Kristalls in seiner regelmäßigen Schönheit zeige, stelle Arik Levy mit „Transparente Opazität“ das natürliche, „wilde, doch gleichzeitig kontrollierte“ Wachstum von Kristallen den exakten Formen geschliffener Chatons gegenüber. Die verwendeten Materialien reichten dabei von Kristall und Marmor über Stahl bis hin zu 3D-Prints aus Kunststoff, die vorherrschende Farbe Weiß werde nur durch einige schwarze Elemente und die zarten Farben einiger Bilder durchbrochen.

Besucher als Gestalter

Damit kommt auch den Besuchern eine bedeutende Rolle nicht nur als Betrachter, sondern als Mitgestalter der Ausstellung zu: Indem sie sich – langsam oder schnell, über eine längere Zeitspanne oder nur kurz, bunt angezogen oder in weißer Kleidung kaum wahrnehmbar – durch den Raum bewegten, die Objekte ansähen, an- und begriffen, sich womöglich auf größere Elemente setzten oder vor einer kleineren Skulptur verharrten, wirke unmittelbar auf das Kunstwerk und den Eindruck, den man von ihm gewinne. Eine interaktive Arbeit von Levy und dem Musiker Leon Milo – ein Screen mit kristallinen grafischen Mustern, die sich je nachdem, wie viele Menschen davorstehen und wie sie sich bewegen, verändern – dehnt die Möglichkeiten der Beteiligung durch die Ausstellungsbesucher weiter aus.

Fortführung nach innen und außen

Diese interaktive Skulptur soll auch einen wichtigen Hinweis auf mehrere Interventionen geben, die – ausgehend von Levys Wunderkammer – in verschiedenen Bereichen des Riesen stattfänden. Im Außenbereich werde während der ersten drei Monate der Ausstellung Levys „Chaton Superstructure“ platziert, die er ursprünglich für „Osmosis“ für Swarovski Crystal Palace entworfen hat: eine große rote Stahlkonstruktion, die die Kanten eines geschliffenen Kristalls nachzeichnet.

Neben dieser „Visitenkarte“ im Park finde „Transparente Opazität“ auch im Innenbereich ihre Fortführung. Zum einen greife die größte Skulptur des Ausstellungsraumes, der “RockGrowth Giant”, in die daneben liegende „Eisgasse“ aus. Zum anderen fänden sich an den Wänden des Veranstaltungsraumes, des „Cube“, die grafisch aufgelösten Strukturen der Kristalle als dichtes Netz von Linien wieder.

Zudem werde während des von 22. bis 24. November 2012 erstmals stattfindenden Musikfestivals fmRiese ein Film zu sehen sein, der auf der interaktiven elektronischen Arbeit von Arik Levy und Leon Milo basiere.

Der aus Israel stammende und in Paris lebende Levy ist ein Grenzgänger zwischen bildender und angewandter Kunst bis hin zum Industriedesign. Bekannt wurde er vor allem für seine Skulpturen, Installationen, Möbel- und Lichtdesigns. Darüber hinaus arbeitet er als Bühnenbildner für Aufführungen von zeitgenössischem Tanz und Oper, entwirft Hightech-Kleidung und Accessoires. Seine Werke sind u. a. in Museen wie dem Art Institute of Chicago, dem Museum of Modern Art in New York und dem Centre Georges Pompidou in Paris zu sehen.

www.ariklevy.fr
www.kristallwelten.com

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