Archäologisches Zentrum Mainz nimmt Gestalt an
Das Archäologische Zentrum Mainz (AZM) nimmt Gestalt an. Die Pläne für das Zentrum wurden überarbeitet.
Vor einem Jahr wurde beschlossen, den Bau des Archäologischen Zentrums Mainz (AZM) in der Mainzer Südstadt in zwei Bauabschnitten umzusetzen. Im ersten Bauabschnitt des Zentrums wird der Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) realisiert. Der Abschluss des ersten Bauabschnittes erfolgt 2016.
„Nach der Entscheidung, das Projekt in zwei Bauphasen zu realisieren, haben die Architekten nun ihre Planung weiterentwickelt. Der Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in der Nähe des Mainzer Südbahnhofs nahe bei dem antiken römischen Theater wird einen weiteren städtebaulichen Höhepunkt für die Landeshauptstadt bilden“, glaubt Finanzminister Carsten Kühl anlässlich einer Präsentation des Planungsstandes.
Nach den neuesten Planungen entstehe zur Rheinstraße und zum Museum für Antike Schifffahrt hin ein Gebäudekomplex mit vier oberirdischen Geschossen. „Damit wird der südliche Stadteingang stadträumlich gefasst und durch den Ausstellungsbereich des AZM aufgewertet“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling. „Vor der ehemaligen Neutorschule entsteht ein Platz, der die Lebensqualität in der südlichen Altstadt positiv beeinflussen wird. Neben wesentlichen Teilen der alten Neutorschule können wir auch weite Teile des Baumbestandes erhalten“, sagte Ebling.
In der Umsetzung eines Archäologischen Zentrums in Mainz sieht Univ.-Prof. Dr. Falko Daim, Generaldirektor des RGZM, die Chance für das archäologische Institut, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Dieses sei am alten Standort derzeit aus Platzgründen nicht mehr möglich. Die Dauerausstellung zur Vorgeschichte musste schon 2006 der aus allen Nähten platzenden Bibliothek weichen. Zurzeit seien die Ausstellungsobjekte dieser Abteilung magaziniert.
Im Neubau werde eine größere Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen, die sowohl den Dauerausstellungen Platz biete, als auch Raum für Sonderausstellungen lasse. Insgesamt würden in Mainz über 5000 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Davon sollen ca. 3500 qm für die Ausstellungen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums geschaffen werden, während das Museum für Antike Schiffahrt weiterhin in der angrenzenden alten Lockhalle beheimatet bleibe. Ähnlich wie im neugestalteten Schifffahrtsmuseum sei eine Neukonzeption der Dauerausstellungen für den Umzug ins neue Gebäude geplant. Ein Café mit Außenbereich, ein Vortragssaal, ein neuer Museumsshop und ein Raum für die Wissenschaftspädagogik rundeten das Museumskonzept ab.
Im Westteil des Gebäudes finde das Forschungsinstitut für Archäologie mit seinen Mitarbeitern, den Restaurierungswerkstätten und seiner archäologischen Fachbibliothek auf vier Etagen Platz.
Die Planung des zweiten Bauabschnittes erfolgt 2015/2016. Insgesamt verfügt das Archäologische Zentrum Mainz über 8500 qm Nutzfläche.
Nach dem mit den Planungen beauftragten Büro „Schrölkamp Architektur“ mit „big Architekten und Ingenieuren“ sei mit ersten Baugrubenarbeiten ab dem Frühjahr 2013 zu rechnen, mit einer Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Jahr 2016. In einem zweiten Bauabschnitt sollen zu einem späteren Zeitpunkt die Flächen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) entstehen.
An der Finanzierung der 41 Millionen Euro für den RGZM-Neubau beteiligen sich neben dem Land und der Stadt Mainz auch der Bund.