Kunstkammer Wien wieder eröffnet

am . Veröffentlicht in Städte- und Kulturtourismus

Am vergangenen Freitag wurde die Kunstkammer Wien von Bundespräsident Heinz Fischer, Kulturministerin Claudia Schmied, Generaldirektorin Sabine Haag und Geschäftsführer Paul Frey feierlich wiedereröffnet.

2002 erforderten die baulichen und technischen Gegebenheiten die Schließung der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien. Nach einer grundlegenden Sanierung und Erweiterung der Räumlichkeiten präsentiert sich die Preziosen-Sammlung seit Freitag in neuem Glanz.

Kunstkammer


Die Neuaufstellung umfasse mehr als 2.200 Objekte, die auf einer Fläche von rund 2.700 m² in 20 Themenräumen gezeigt werden. Zu den Höhepunkten zählen herausragende Goldschmiedearbeiten wie die berühmte Saliera von Benvenuto Cellini, Spitzenleistungen der Skulptur wie die Krumauer Madonna, meisterhafte Bronzestatuetten, filigrane und bizarre Elfenbeinarbeiten, virtuose Steingefäße, aber auch wertvolle Uhren, komplizierte Automaten, merkwürdige wissenschaftliche Instrumente, kostbare Spiele und vieles mehr.

Die Kunstkammer Wien hat ihren Ursprung in den habsburgischen Schatz- und Wunderkammern des späten Mittelalters, der Renaissance und des Barock. Die Sammlungsstücke von außerordentlicher Qualität wurden einst vom Kaiser und Mitgliedern des Kaiserhauses in Auftrag gegeben oder erworben. Kunst- und Wunderkammern entstanden in der Zeit der Renaissance und des Barock als enzyklopädische Universalsammlungen, die das gesamte Wissen der Zeit erfassen sollten. Vor allem das Seltene, Kuriose und Außergewöhnliche galt als erstrebenswert. So sammelten die Fürsten exotische und rare Materialien, denen man oft auch magische Wirkungen zuschrieb - wie edle Steine, Straußeneier, Korallen, oder Haifischzähne, die man für Drachenzungen hielt. Die Künstler schufen aus diesen Naturprodukten virtuose Kunstkammerstücke.

Einen Vorgeschmack auf die kulturtouristische Bedeutung des Ereignisses kann man bereits an der Gästeliste der Eröffnung ablesen. Viele internationale MuseumsdirektorInnen wie Neil MacGregor (British Museum), Max Hollein (Frankfurter Städel Museum), Dirk Syndram (Grünes Gewölbe in Dresden), Irina Antonova (Staatliches Puschkin Museum in Moskau), Christoph Becker (Kunsthaus Zürich), Klaus Schrenk (Bayerische Staatsgemäldesammlung) waren extra für dieses Großereignis angereist.

Auch ihre österreichischen KollegInnen waren der Einladung gefolgt, unter ihnen Klaus Albrecht Schröder (Albertina), Agnes Husslein (Belvedere), Karola Kraus (mumok), Johanna Rachinger (Österreichische Nationalbibliothek) und Christian Köberl (Naturhistorisches Museum Wien).

Zahlreiche prominente Gäste aus Kunst und Kultur wie Rudolf und Agi Buchbinder, Sunnyi Melles, Géza von Habsburg, Gery Keszler, Michael Heltau oder Birgit Sarata genossen den Abend ebenso wie wichtige Vertreter der Wirtschaft, darunter Jürg Zumtobel, dessen Unternehmen gemeinsam mit dem renommierten Lichtkünstler Ólafur Elíasson das Lichtkonzept für die Kunstkammer Wien entwickelt hat, Gerhard Roiss, Generaldirektor der OMV, Christian Konrad, ehemaliger Raiffeisen-Generalanwalt, Norbert Kettner, Chef des Wien Tourismus, und Konstantin Klien, ehemaliger Uniqa-Chef und jetziger Präsident des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums.

www.khm.at
Bild: KHM/APA-Fotoservice/Schedl

Tags: Land: Österreich
Städte: Wien
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