Schweiz: Naturtourismus-Initiative gestartet

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Nach den Erfolgen des Pilotprojekts ist am 1. September 2012 die zweite Staffel des Impulsprogramms «Enjoy Switzerland in Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe» gestartet. Ziel ist die Förderung des naturnahen Tourismus.

Die vier teilnehmenden Regionen sind das Obergoms (VS), das Bergell (GR), der Naturpark Thal (SO) und die Region Creux du Van (NE). Die lokalen Projektleiter hätten ihre Arbeit aufgenommen. In den kommenden drei Jahren sollen sie in ihren Regionen den sanften und naturnahen Tourismus fördern, gemeinsam mit Schweiz Tourismus (ST) und der Schweizer Berghilfe.

Nachdem das Obergoms (VS), das Bergell (GR), der Naturpark Thal (SO) und die Region Creux du Van (NE) unter insgesamt 13 kandidierenden Regionen bereits im Januar für die zweite Runde des Impulsprogramms «Enjoy Switzerland in Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe» ausgewählt wurden, hätten sie in der Zwischenzeit ihre lokalen Projektleiter ernannt und am 1. September mit der Arbeit begonnen. Ziel sei es, das touristische Angebot sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure entlang der touristischen Leistungskette auszubauen und so die touristische Wertschöpfung zu verbessern.

Die erste Staffel des Impulsprogramms startete bereits im Sommer 2009 und ist mittlerweile abgeschlossen. «Die Resultate in den Regionen sind sehr positiv», so Jürg Schmid, Direktor von ST. «Es sind neue Angebote entstanden, die das Bestehende auf ideale Weise ergänzen.» Zum Beispiel hat die Gemeinde St. Ursanne (JU) ihre historischen Gebäude mit Informationstafeln in drei Sprachen versehen sowie Schilder zur besseren Orientierung der Gäste errichtet. Die Moosalp (VS) bietet neu einen Suonen- und „Sudelpark“, getragen durch das starke Engagement der einheimischen Bevölkerung. Das Safiental (GR) verfüge neu über den weltweit ersten Solarskilift, der im Übrigen schon im ersten Betriebsjahr weitaus mehr Energie erzeugt habe als er selber verbraucht. Ebenfalls im Safiental gebe es einen Walserweg als Teil der Via Storia. Emmental und Entlebuch ihrerseits hätten sich dank «Enjoy Switzerland in Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe» in der touristischen Vermarktung zu einer kantonsübergreifenden Zusammenarbeit entschlossen.

Naturnahe Angebote in Szene setzen

Die guten Ergebnisse und durchwegs positiven Erfahrungen der ersten Staffel hätten ST und die Schweizer Berghilfe dazu bewogen, das Programm nahtlos weiterzuführen. In den teilnehmenden Regionen der zweiten Staffel – alle befinden sich abseits der grossen Tourismusströme –  seien zwar durchaus touristische Angebote vorhanden. Sie würden aber zu wenig in Szene gesetzt, bestünden nur aus Einzelteilen oder seien ungenügend vernetzt. «Steigende Wertschöpfung aus dem Tourismus ist gerade für die Bergbevölkerung in abgelegenen Gegenden von grosser Bedeutung», sagt Regula Straub, Geschäftsführerin der Schweizer Berghilfe.

Die zu entwickelnden Angebote basierten ganz im Sinne eines naturnahen Tourismus auf Ästhetik von Natur, Landschaft und Kultur und verfügten über einen authentischen Charakter, ganz im Sinne eines naturnahen Tourismus. Zudem füge sich das Programm in idealer Weise ein in die Strategie von Schweiz Tourismus, den Sommer und seine touristische Attraktivität neu zu beleben («Re-invent Summer»).

Regionen mit wertvollem Potenzial

Die vier für die zweite Staffel ausgewählten Regionen verteilen sich über die ganze Schweiz, und je eine liegt in der französischen bzw. in der italienischen Schweiz. Die Bündner Talschaft Bergell (italienisch «Val Bregaglia») erreicht man, wenn man vom Oberengadin über den Malojapass fährt. Die Heimat von Alberto Giacometti setzt neben Natur und Sport vor allem auf Kulturangebote und beherbergt verschiedene Museen. Das Walliser Obergoms, das sich bereits als Langlauf-Eldorado einen Namen gemacht hat, möchte sich nun auch im Sommer klar positionieren. Der Naturpark Thal liegt eingebettet in die Gebirgszüge des Solothurner Juras zwischen Weissenstein und Wasserfallen. Früher von der Industrie geprägt, will die Region künftig ihre touristischen Trümpfe ins Zentrum stellen. Die Region Creux du Van im Neuenburger Jura verfügt mit der gleichnamigen Felsformation über eine beeindruckende landschaftliche Ikone. Dort soll der Fokus neu auf das attraktive touristische Angebot gerichtet werden, immer mit dem Ziel einer verbesserten Wertschöpfung.

Projektleitung für drei Jahre

In jeder Region wurde ein lokaler Projektleiter bzw. eine Projektleiterin angestellt, um in den kommenden drei Jahren die Entwicklung der Angebote voranzutreiben und zu koordinieren. Es sind dies Gilles Henry (Creux du Van), Richard Bauz (Obergoms), Sandrina Gruber (Bergell) und Regula Grütter (Naturpark Thal). Die Kosten für diese Stellen tragen die Regionen je zur Hälfte selber, die andere Hälfte leistet die Schweizer Berghilfe. Schweiz Tourismus bietet Beratung und übernimmt die fachliche Betreuung der Projekte.

www.berghilfe.ch
www.switzerland.com

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