Kärnten Werbung: Tourismus wehrt sich gegen Kürzungen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

In Kärnten wächst der Widerstand gegen Kürzungen des Etats der Kärnten Werbung. Das Land plant offenbar, dass alle Landesholdings rund 25% ihres Budgets einsparen sollen.

Bereits 2010 sei das Budget der Kärnten Werbung von 12,7 Mio. Euro auf 10 Mio. Euro gekürzt worden, heißt es seitens der ÖHV Kärnten. Jetzt sollen nach Meinung der ÖHV mit den Geldern der Betriebe Budgetlöcher gestopft werden. Die Tourismusverbände, die sich dagegen wehren würden, werden aus den Gremien der Kärnten Werbung ferngehalten.

"Das Budget der Kärnten Werbung wird zu 100 % von den Betrieben finanziert. Im Gegensatz zu Tirol oder Salzburg trägt das Land keinen Euro dazu bei, und will sich jetzt aus den Geldern der Betriebe bedienen", wehrt sich die Vorsitzende der ÖHV Kärnten, Heidi Schaller, gegen die Kürzung des Budgets der Kärnten Werbung. Das könne nur der Fall sein, wenn die Beiträge der Betriebe gesenkt würden.

Diese "Strategie" der Landesholding laufe darauf hinaus, Marktanteile und Wertschöpfung zu verschenken. Das sei weder im Sinne der Hotellerie noch des Landes. Um dem entgegenzuwirken, fordert Schaller mehr Mitsprache für die Tourismusverbände - wie von der Politik versprochen und in anderen Ländern längst gelebt: "Uns wurde viel von einer neuen Kultur der Entpolitisierung versprochen. Wo bleibt die Umsetzung?"

Die Tourismusverbände warteten seit Jänner auf eine Antwort, wann sie Anteile der Landesholding übernehmen könnten. Die Zeit dränge, denn die Verbände seien als Garant für eine wirtschaftliche und zukunftsorientierte Tourismuspolitik unverzichtbar. Die Zweckentfremdung der Beiträge würde darauf hinauslaufen, dass das Budget der Kärnten Werbung gegenüber 2009 halbiert werde.

Im Gegenteil solle die Landesholding verstärkt in Tourismusinfrastruktur und -forschung investieren: "Wenn wir mehr Wertschöpfung im Land wollen, müssen wir den Fokus auf die Branchen legen, die hier Abgaben und Lohnnebenkosten zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Und das ist nun einmal der Tourismus", so Schaller. Denn auch andere Branchen profitieren von den Gästeausgaben: Die Tourismusbetriebe vergeben 80 % ihrer Investitionsaufträge an Betriebe im Umkreis von 90 km. "Sparen ist gut, aber wenn, dann am richtigen Platz", fordert Schaller Perspektiven für Kärntens Tourismus ein. Unterstützung fordert sie von der Gewerkschaft: "Hier geht es um Arbeitsplätze in Kärnten."

www.oehv.at

 

Tags: Land: Österreich
Bundesland: Kärnten
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