„Wangerooge – Zuhause für alle“: Zukunftskonzept für nachhaltige Entwicklung der Insel vorgestellt

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„Wangerooge – Zuhause für alle“: Zukunftskonzept für nachhaltige Entwicklung der Insel vorgestellt



Auf Wangerooge wurde über ein Jahr hinweg intensiv an einem Tourismus- und Lebensraumkonzept gearbeitet, das die nachhaltige Entwicklung der Insel sichern soll. Der Prozess, an dem die Öffentlichkeit in verschiedenen Formaten beteiligt wurde, fand am 15. Januar 2024 seinen vorläufigen Abschluss mit der Vorstellung der Ergebnisse und einem ersten Umsetzungsworkshop. Rund 50 Insulanerinnen und Insulaner nahmen an der Veranstaltung teil.

Nach einem Rückblick auf den Prozess durch Dr. Katja Zielke von Project M, die gemeinsam mit der Schwesterfirma Saint Elmo's Tourism an der Konzepterstellung beteiligt war, wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die zentrale Vision lautete: „Wangerooge – Zuhause für alle“.

„Zuhause für Alle, meint damit Zuhause für alle an 365 Tagen im Jahr zum Wohnen, Leben und Arbeiten, aber auch zum Urlauben, also ein Zuhause für Immer und auf Zeit., so Zielke. Im entsprechenden Misson-Statement sei auch festgelegt, wie man diese Vision erreiche, dabei seien Kommunikation auf Augenhöhe, Nähe und Bewusstsein, Miteinander und ein nachhaltiger Umgang mit der Natur die wichtigsten Punkte. Alle 117 Maßnahmen und Ziele des Konzepts wurden in Handlungsfelder gegliedert und stehen unter dem Leitgedanken der Vision.

Besonders wichtig sei dabei das Handlungsfeld „Touristische Positionierung“, denn der Tourismus sei die Grundlage des Lebens und der Lebensqualität auf der Insel Wangerooge und bedinge damit viele andere Handlungsfelder. Hier wurde neben Charaktermerkmalen der Insel auch Zielgruppen für das Marketing festgelegt. Aber auch die Handlungsfelder Inselleben & Gemeinwesen, Klimaschutz & Klimawandelanpassung, Unternehmen & Arbeitskräfte und Nachhaltige Infrastruktur & Dorfentwicklung wurden intensiv beleuchtet. Unter den 117 Maßnahmen entstanden 14 sogenannte Schlüsselprojekte und 16 Quick Wins. „Die identifizierten 14 Schlüsselprojekte, mit einem starken Fokus auf die Stärkung des wichtigen Wirtschaftsfaktors Tourismus für Wangerooge, wie die Sanierung des Meerwasser-Erlebnisbades Oase als Thalasso-Zentrum der Insel, aber eben auch mit dem Fokus auf den Wohnraum, am Beispiel von innovativen und flexiblen Wohnraumkonzepten oder Genossenschaftsansätzen, sowie das Zusammenspiel und den Zusammenhalt als Inselgemeinschaft, schaffen starke Impulse für die langfristige Entwicklung der Insel.“ erklärte Dr. Katja Zielke. Die Schlüsselprojekte und Quick Wins wurden dann von Peter Kowalsky erläutert und kurz angerissen.

Umsetzung bereits gestartet

Rieka Beewen ergänzte aktuelle Informationen zu laufenden Projekten: „In der Oase laufen derzeit Schadstoffanalysen, die ersten Ergebnisse derBetonbeprobung liegen vor. Ferner konnte grundsätzlich identifiziert werden, dass die Büroräumlichkeiten der Kurverwaltung mit in der Oase Platz finden. Es wird sicherlich alles noch einen Moment Zeit in Anspruch nehmen – aber wir arbeiten mit Hochdruck an den Voruntersuchungen, sodass hinterher planbare und belastbare Kostenschätzungen möglich sind. Auch die Fördermittelakquise steht derzeit auf der Agenda. Die Bewerbungsfrist für die beiden Liegenschaften an der Strandpromenade wurde bis Ende März verlängert. Es gibt grundsätzlich Interessenten und es wurde auch bestätigt, dass auch auf dem kleinen Areal grundsätzlich ein Hotelprojekt realisierbar ist. Die Öffentlichkeit wird informiert, sobald dem Gemeinderat entsprechende Konzepte vorliegen.“

Zusammenarbeit und weitere Schritte

Nach der Präsentation arbeiteten die Teilnehmer in drei Gruppen an sechs Maßnahmen, darunter die Organisation eines „Zuhause für Alle“-Festes und eine Bildungskampagne für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Zukünftig soll der Prozess offen gestaltet werden. „Zukünftig gibt es Führungsteams, die sich aus jeweils einem hauptamtlichen aus der Gemeinde- und Kurverwaltung und einem weiteren Partner von der Insel zusammensetzen. Der bestehende Lenkungsausschuss soll als Umsetzungsgremium fortgeführt werden. Angefüttert wird das Ganze mit einem „agilen Netzwerk“. Die Idee des agilen Netzwerks ist in den Lenkungsausschussgruppen entstanden. „Wir werden zu den einzelnen Themen, immer die Personen ansprechen, die es auch betrifft – aber auch über den Insulaner-Newsletter einladen, wenn sich Arbeitskreise oder Gruppen zu bestimmten Themen treffen.“ so Kurdirektorin, Rieka Beewen. „Grundsätzlich soll der Prozess offen sein, wenn sich jemand berufen fühlt zu einer bestimmten Maßnahme Anregungen zu geben oder mitwirken zu wollen, darf er sich immer gerne bei uns melden. Wir freuen uns über jede Unterstützung und über jeden der mitmacht.“

Alle 117 Maßnahmen und die Ziele der Handlungsfelder sind online unter perspektive-wangerooge.projectm.de einsehbar. Zusätzlich sollen wichtige Informationen im Foyer der Kurverwaltung ausgestellt werden.

Bild: © Gemeinde- und Kurverwaltung Wangerooge

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