DRV: Reisebüros erwarten erneut Umsatzplus
Der Umsatz der deutschen Reisebüros wird voraussichtlich zum Ende des Kalenderjahres am 31. Dezember 2012 einen neuen Spitzenwert erreichen: Das Umsatzplus wird dabei auf drei bis vier Prozent geschätzt.
Diese Hochrechnung veröffentlichte der Deutsche ReiseVerband (DRV) am 15. November auf seiner diesjährigen Jahrestagung in Budva (Montenegro). Demnach könnten die stationären Büros und Geschäftsreise-Vermittler den höchsten Umsatz seit 2001 erreichen. Auf die einzelnen Sparten verteilt liege der Umsatz der stationären Touristik-Reisebüros in diesem Jahr zwischen 3,5 und vier Prozent über dem Vorjahreszeitraum, der Umsatz der Business-Travel-Büros sei um circa zwei bis drei Prozent gestiegen. „Nach dem Rekordwert im Jahr 2011 erzielt damit der Reisebürovertrieb in Deutschland erneut eine Umsatz-Bestmarke in Folge“, berichtet DRV-Präsident Jürgen Büchy. Da gleichzeitig die Anzahl der Reisebüros in den vergangenen Jahren zurückgegangen sei, steige das Umsatzpotenzial pro Büro seit dem Jahr 2004 stetig an.
Für das nächste Jahr erwartet der Deutsche ReiseVerband ein leichtes Marktwachstum, das unter anderem davon abhängig ist, wie sich die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum gestaltet. Dies gelte vor allem für das Business-Travel-Segment. Die Geschäftsreise-Kunden hätten bereits auf die Konjunkturschwäche der europäischen Nachbarn und den Exportrückgang mit nachlassender Reisetätigkeit reagiert.
Für die Reiseanbieter sei das Reisebüro weiterhin der wichtigste Vertriebskanal mit dem Vorteil der persönlichen und individuellen Beratung: Deutschland zähle den jüngsten Auswertungen der Vertriebsdatenbank des Deutschen ReiseVerbandes 2012 zufolge insgesamt rund 9.990 stationäre und Business-Travel-Reisebüros – und verfüge damit weltweit nach wie vor über eine sehr hohe Reisebürodichte bezogen auf die Einwohnerzahl (11,3 Reisebüros je 100.000 Einwohner). Von dieser Gesamtzahl seien 2.635 Vertriebsstellen sogenannte Vollreisebüros (mit DB- und/ oder Iata-Lizenz) und 6.574 touristische Reisebüros sowie 777 Business-Travel-Büros.
Gegenüber dem Vorjahr habe sich damit die Zahl der stationären Reisebüros bundesweit saldiert um 254 verringert (minus 2,5 Prozent). Dieser Saldo ergebe sich aus 236 Neueröffnungen und 474 Schließungen oder Zusammenlegungen. Bei den Business-Travel-Anbietern gebe es 14 Büros weniger. Die Veränderung der Zahl der touristischen Reisebüros sei regional stark unterschiedlich. Vornehmlich zurückgegangen sei die Anzahl in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, die bislang eine überdurchschnittlich hohe Reisebürodichte aufwiesen.