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IMT und NIT bündeln Studienergebnisse zum Urlaub in Schleswig-Holstein

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

Ostsee Kellenhusen

 

Das Institut für Management und Tourismus (IMT) der Fachhochschule Westküste und das Kieler Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) haben auftragsunabhängig die ihnen vorliegenden Daten zum schleswig-holsteinischen Übernachtungstourismus ausgewertet.

Dabei führten die Forscherinnen und Forscher erstmalig die Ergebnisse mehrerer Studien aus der Konsumentenforschung zusammen. Der Fokus lag auf der Nachfrage nach Urlaubsreisen aus dem Inland und beinhaltet sowohl landesweite als auch regionale Daten. Das Ziel war es, Tourismusfachleuten, Politik und interessierter Öffentlichkeit eine realistische Einschätzung der Position im Markt zu geben und insbesondere Stärken und Schwächen im Vergleich zum Wettbewerb aufzuzeigen.

„Wir freuen uns, Schleswig-Holstein eine starke Marktposition im deutschen Urlaubsreisesegment nachweisen zu können. Nur Bayern hatte 2018 einen noch höheren Marktanteil an inländischen Urlaubsreisen. Bei den längeren Urlaubsreisen nahm Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 21% sogar die Spitzenposition unter allen Bundesländern ein. Dieser Erfolg ist das Resultat eines anhaltenden Wachstumstrends der letzten Jahre. Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist dabei zentral für die Wirtschaft – die Beschäftigung von mehr als 180.000 Menschen ist direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig,“ resümiert Professor Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des IMT.

Basis für diese positive Entwicklung bildet der gute Ruf des nördlichsten Bundeslandes, der sich in den wachsenden Sympathiewerten und einer hohen Besuchsbereitschaft widerspiegelt. Im Wettbewerbsvergleich steht Schleswig-Holstein in der Wahrnehmung der Deutschen besonders für Natur-, Familien- sowie Gesundheits- und Wellnessurlaub sowie das Thema Radfahren. Erfreulich ist zudem, dass das Bundesland im Vergleich mit der Konkurrenz auch überdurchschnittlich mit Gastfreundlichkeit und Nachhaltigkeit assoziiert wird. Bei der Entscheidung für Schleswig-Holstein und bei den Aktivitäten während des Urlaubs stehen das Wasser (Strand, Meer, Baden, maritime Atmosphäre) und die Bewegung in der Natur (Spazieren­gehen, Radfahren) im Vordergrund.

Der Blick in die Daten fördert auch Schwächen des Bundeslandes in Sachen Tourismus zutage: Dazu gehören Mängel bei der Erreichbarkeit sowie eine zu wenig nachhaltige Verkehrsmittelwahl bei der Anreise und der Mobilität vor Ort: Über 80% der Gäste kommen mit dem PKW, nur 14% nutzen die Bahn. Hinzu kommt, dass auch die zahlreichen Ausflüge während des Aufenthaltes primär mit dem PKW unternommen werden.

Hier gelte es, nachhaltige Mobilitätslösungen zu schaffen, um den Anteil des Fuß- und Radverkehrs sowie des Öffentlichen Personennahverkehrs in den Urlaubsorten zu steigern. Zudem sei der Urlaubsreiseverkehr in Schleswig-Holstein, trotz einer Zunahme der Nachfrage auch in der Nebensaison, nach wie vor von starker Saisonalität geprägt. Dies könne eine hohe Belastung der Einwohner in den Sommermonaten bedeuten. Gerade in den zentralen Urlaubsorten sollte folglich die tourismusbezogene Stimmung unter den Einwohnern beobachtet und wann immer möglich eine Einbindung der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse ermöglicht werden. Weitere Schwächen sehen die Urlaubsgäste bei der Internetversorgung, den Ortsbildern und dem Preis-Leistungsverhältnis.

Dass jedoch die Stärken überwiegen, äußere sich in der hohen Gesamtzufriedenheit der Gäste sowie einer bundesweit deutlich überdurchschnittlichen Absicht, wiederzukommen und Schleswig-Holstein weiterzuempfehlen. Der sehr hohe Anteil von Stammgästen belege dabei, dass sehr viele Gäste die Wiederbesuchsabsicht auch tatsächlich in die Tat umsetzen.

Mit Blick auf die Potenziale könne Schleswig-Holstein im Urlaubsreisesegment positiv in die (nähere) Zukunft schauen. Für mehr als ein Drittel der Bevölkerung komme Schleswig-Holstein als Urlaubsreiseziel in den nächsten drei Jahren (2019-2021) in Frage. Auf der Wunschliste auch für die nähere Zukunft der Interessenten stünden vor allem Erholungsurlaube, Strand-/Badeurlaube und Familienurlaube.

Die Studie „Übernachtungstourismus in Schleswig-Holstein. Eine Analyse der Nachfrage mit Fokus auf Urlaubsreisen“ wurde auftragsunabhängig vom Institut für Management und Tourismus (IMT) der FH Westküste und dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) erstellt und aus Forschungsgeldern der FH Westküste finanziert. Ergebnisse aus der Gästebefragung Schleswig-Holstein (GBSH) flossen dabei ebenso mit ein wie Daten aus monatlichen bundesweiten Panel-Befragungen zum Reiseverhalten (GfK DestinationMonitor Deutschland) oder den jährlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragungen im Rahmen der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Neben dem Reiseverhalten der Schleswig-Holstein Gäste und den Zukunftspotenzialen sind in der Studie auch die Entwicklung der Marke des Reiselandes Schleswig-Holstein auf Basis der DestinationBrand Studienreihe und die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus mittels Tourismus-Satelliten-Konten (TSA) dargestellt. Zudem wird ein Blick auf die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit auf Urlaubsreisen geworfen.

Die Studie steht hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.

www.fh-westkueste.de 
www.nit-kiel.de

Bild: https://pixabay.com/de/photos/ostsee-kellenhusen-strand-1744678/

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