Asien ist Wachstumstreiber im weltweit boomenden Kreuzfahrtmarkt

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Kreuzhahrtschiff


Urlaub auf hoher See legt rasant zu: Immer mehr und immer größere Schiffe kreuzen über die Weltmeere.

In den vergangenen Jahren stieg der Kreuzfahrtmarkt zweistellig und ist damit mehr als doppelt so stark gewachsen wie der gesamte internationale Reisemarkt. Wachstumsmotor der Kreuzfahrtbranche sei die Nachfrage aus Asien, die sich seit 2007 mehr als verdreifacht habe. Allein 2017 wurden demnach weltweit rund 27 Millionen Kreuzfahrten unternommen. Trotz kräftigem Plus seien Kreuzfahrten jedoch weiterhin eher ein Nischensegment in der globalen Tourismusbranche. Dies ist das Ergebnis einer Sonderauswertung des World Travel Monitors® von IPK International im Auftrag der ITB Berlin.

Größter Wachstumsschub aus Asien/Pazifik

Mit einem Marktanteil von 56 Prozent im Jahr 2017 sei Nordamerika der mit Abstand führende Nachfragemarkt für internationale Kreuzfahrten. Als zweitwichtigster Markt behauptet sich Europa mit fast einem Drittel der Gesamtnachfrage. Asien/Pazifik belegt den dritten Platz, gefolgt von Südamerika mit nur etwa einem Prozent Marktanteil. Der größte Wachstumsschub komme jedoch aus Asien, wo sich die Nachfrage nach Kreuzfahrten seit 2007 mehr als verdreifacht habe. Weiterhin positiv entwickelt sich aber auch die Nachfrage aus Nordamerika, gefolgt von Südamerika und Europa.

Der mit Abstand nach wie vor wichtigste Quellmarkt für internationale Kreuzfahrten seien die USA. Mit 50 Prozent der weltweiten Nachfrage am Kreuzfahrtmarkt nehmen sie eine Spitzenposition ein. Weitere wichtige Nachfragemärkte sind Großbritannien, Deutschland und Australien.

Nordamerika beliebteste Kreuzfahrtdestination

Nordamerika (inklusive Mexiko) führt weiterhin in jeglicher Hinsicht. Es ist nicht nur der unangefochtene Hauptquellmarkt für die Kreuzfahrtindustrie, sondern auch das beliebteste Reiseziel. Seit 2007 haben sich die Schiffsreisen nach Nordamerika etwa verdreifacht. Europa nimmt als Kreuzfahrtdestination den zweiten Platz ein, gefolgt von Südamerika und Asien/Pazifik. Auf dem letzten Rang liegt mit großem Abstand Afrika.

Das Ranking der fünf populärsten Zielländer für internationale Kreuzfahrten führt Mexiko an, gefolgt von Kanada, Spanien, USA und Italien. In diesen Ländern gehen zusammengerechnet über die Hälfte aller internationalen Seereisenden vor Anker.

Simulation einer Destination

Kreuzfahrten bieten eine Kombination aus Entspannung und neuen Erfahrungen, sei es an Bord oder im Rahmen von Landgängen. Neben Entspannen, Essen und vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten an Board stehe das Erkunden fremder Länder und Kulturen im Vordergrund. Auch das Erlebnis von "Meer und Natur" sowie die Atmosphäre internationaler Häfen spiele eine Rolle. Damit simulieren Kreuzfahrten eine eigene Destination.

Kreuzfahrer geben mehr Geld aus

Kreuzfahrten gelten zwar heute nicht mehr als so exklusiv und teuer wie früher, trotzdem sind die Ausgaben in diesem Urlaubssegment weiterhin deutlich höher als bei den meisten anderen Urlaubsarten. Im Durchschnitt sind es 230 Euro pro Nacht, die auf internationalen Kreuzfahrten ausgegeben werden.

Reisebüros bleiben ein wichtiger Vertriebskanal

Zwar ist das Internet mit 65 Prozent auch bei internationalen Kreuzfahrten der bevorzugte Buchungskanal, im Vergleich zum Gesamtmarkt ist der Internetanteil jedoch geringer. Im Gegensatz dazu nutzt (mit 37 Prozent) ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Kreuzfahrer das Reisebüro als Buchungsstelle.

Zuwachs bei jüngeren Zielgruppen

Um neue und jüngere Zielgruppen an Bord zu holen, wurde in den letzten Jahren auch ein neues Kreuzfahrtangebot geschaffen. Mittlerweile haben die jungen und mittleren Altersgruppen die 50 Prozentmarke erreicht. 50 Prozent der Kreuzfahrtreisenden sind 55 Jahre und älter. Seereisende sind jünger geworden, geändert habe sich aber nicht, dass mehr als zwei Drittel nach wie vor den höheren Einkommens- und Bildungsgruppen angehören.

Umweltprobleme

Mit dem Wachstum des Kreuzfahrtmarktes geht eine erhöhte Umweltverschmutzung einher. Die meist mit Schweröl betriebenen Schiffe belasten durch ihren Schadstoff-, CO2- und Feinstaubausstoß massiv den Naturhaushalt und haben negative gesundheitliche Auswirkungen - auch an Bord. Hier ist die Industrie gefordert die Dreckschleuderflotte in den kommenden Jahren zügig zu erneuern.    

Der World Travel Monitor® basiert auf 500.000 repräsentativen Interviews in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit mehr als 20 Jahren regelmäßig durchgeführt und gilt als die größte kontinuierliche Studie über globale Reisetrends.

www.itb-berlin.de
www.itb-kongress.de

Bild: https://pixabay.com/de/schifffahrt-seefahrt-schiff-3649676/

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