Causa Ischgl: Staatsanwaltschaft Innsbruck identifiziert fünf Beschuldigte - Anklage noch unklar

am . Veröffentlicht in Politik & Recht

Ischgl bei nacht

 

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat in der Causa Ischgl ihre Untersuchungen abgeschlossen und eine Stellungnahme vorgelegt. Medienberichten zufolge wurden fünf Beschudigte identifiziert.

Demnach wurde der erstellte Vorhabensbericht nun der Oberstaatsanwaltschaft vorgelegt. Von dort soll der Bericht nach einer Prüfung an das Justizministerium weitergegeben werden. Es ist noch nicht geklärt, ob tatsächlich Anklage erhoben wird. Den Ergebnissen zufolge wird offenbar eine fünfte Person als Beschuldigter geführt. Bisher war man in der Öffentlichkeit von vier Personen ausgegangen. Das Ministerium entscheide auf Basis des Berichts, ob es ein weiteres Vorgehen der Staatsanwaltschaft genehmigt. Dies soll mehrere Wochen dauern.

In den Bericht flossen demnach rund 15.000 Seiten an Protokollen und Beweismaterial, die Vernehmungen von 27 Personen sowie auch der Untersuchungsbericht der vom Land Tirol eingesetzten Expertenkommission ein. Ins Visier genommen wurden laut Medienberichten die Maßnahmen nach Bekanntwerden der ersten Infektionsfälle, die Erlassung und Umsetzung von Verordnungen über Schließung von Lokalen, des Skibetriebes und die weiteren Verkehrsbeschränkungen in Ischgl bzw. die Quarantäne im Paznauntal“ Der Vorwurf lautet auf Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.

Laut ORF sei unter anderen gegen den Ischgler Bürgermeister Werner Kurz, den amtierenden Bezirkshauptmann von Landeck, Markus Maaß, und zwei weitere Mitarbeiter der Behörde ermittelt worden. Nun soll eine weitere Person ins Visier der Ermittlung genommen worden sein.

Der Vorfall zieht international hohe Aufmerksamkeit auf sich, weil Ischgl als ein zentraler Ausgangspunkt der Pandemieentwicklung in ganz Europa gilt. Von dort aus hatten zahlreiche Gäste das Corona-Virus in ihre Heimatländer getragen. Auch Jan Böhmermann hatte Ischgl als Anlass genommen, das System des Tourismus in Österreich satirisch zu hinterfragen.

Bild: Getty Images / Canva

Hilfe zu diesem Thema? Berater für "Rechtsberatung"

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren