Tourismusbeauftragte Gleicke: Fachkräfte sichern, Digitalisierung vorantreiben, Tourismuswirtschaft stärken

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Unter Vorsitz der Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, der Parlamentarischen Staatssekretärin Iris Gleicke, tagte zum dritten Mal der Tourismus-Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium. Zentrale Themen der Sitzung waren die Fachkräftesicherung und die Digitalisierung im Tourismus.

Die Tourismusbeauftragte Gleicke: „Die Branche spürt zunehmend Fachkräfteengpässe, die sogar das Tourismuswachstum in Deutschland beeinträchtigen könnten. Wir müssen uns daher einen Kopf darüber machen, wie wir mehr junge Leute für eine Arbeit im Tourismus gewinnen können. Die Ausbildungsqualität, die Wertschätzung der Arbeit und das ganze Image der Branche spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle."

Gemeinsam mit der Branche und den Sozialpartnern stehe für die Bundesregierung die Modernisierung der Ausbildungsordnungen auf der Agenda. In der Praxis gehe es neben adäquater Bezahlung auch um die konkreten Arbeitsbedingungen. Ungünstige Arbeitszeiten ließen sich im Gastgewerbe nicht vermeiden. Aber Anreize und Ausgleichsmechanismen zu finden, die dem wachsenden Bedürfnis nach einer work-life-balance zumindest entgegen kämen, sei eine Aufgabe, der sich die Unternehmen stellen müssten. "Die häufig gehörte Forderung nach einer weiteren Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes halte ich jedoch für das falsche Signal", so Gleicke.

Ein weiteres zentrales Zukunftsthema auch für die Tourismuswirtschaft sei die Digitalisierung. Der gesamte Reisezyklus werde zunehmend digital: Von der Inspiration und der Buchung über die Gestaltung des Urlaubs bis hin zur Bewertung der touristischen Dienstleister und zum Austausch mit anderen Reisenden im Anschluss an die Reise. Aus Sicht der Tourismusbeauftragten forderten der Ausbau der Breitbandkapazitäten, die steigende Nutzung von touristischen Inhalten über Smartphones und Tablets und die Nachfrage nach ständigem Internetzugang am Reiseort die Branche heraus. Neue Geschäftsmodelle der Sharing Economy stellten die klassischen Anbieter der Tourismuswirtschaft vor zusätzliche Herausforderungen.

Gleicke: „Während der Reise nicht auf Internetnutzung und digitale Kommunikation verzichten zu müssen, ist für viele Reisende heutzutage selbstverständlich. Die Wettbewerbsfähigkeit der touristischen Dienstleister wird mehr und mehr davon geprägt sein, ob sie in der Lage sind, mit diesen digitalen Anforderungen und Bedürfnissen ihrer Kunden mitzuhalten."

Die Bundesregierung sei sich ihrer Verantwortung beim digitalen Wandel bewusst. Mit dem Gesetzentwurf für mehr WLAN im öffentlichen Raum, habe das Bundeswirtschaftsministerium ein wichtiges Vorhaben angestoßen, um mehr Internet-Hotspots zu ermöglichen. Ein weiteres Beispiel für die Unterstützung der Wirtschaft sei die Initiative Mittelstand-Digital des Bundeswirtschaftsministeriums. Teil der Initiative seien Kompetenzzentren, die Unternehmen beim digitalen Wandel mit Beratung und Lösungskonzepten unterstützten. Diese Zentren stünden natürlich auch der Tourismuswirtschaft offen.

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