Oberes Mittelrheintal wehrt sich gegen Bahnlärm

am . Veröffentlicht in Politik & Recht

mittelrhein


Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hält daran fest, dass der Verbleib der Bahnstrecke im Oberen Mittelrheintal an Ort und Stelle keinesfalls der Weisheit letzter Schluss sei. Lemke kritisierte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der vor kurzem eine alternative Bahnstrecke abgelehnt hatte.

„Diese Basta-Politik akzeptieren wir nicht. Der Bundesverkehrsminister handelt gegen die Interessen der Menschen, die unter dem Lärm leiden und gegen die Interessen einer Region mit Welterbe-Status, die sich weiterentwickeln muss," so die Ministerin.

Die Ministerin sicherte gleichzeitig zu, dass im Rahmen der Erstellung des Masterplanes für das Welterbe auch die Verkehrsproblematik aufgegriffen werde. Rheinland-Pfalz werde - in Abstimmung mit Hessen - dem Welterbekomitee der UNESCO zum Jahreswechsel einen Bericht zur Weiterentwicklung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen im Welterbegebiet vorlegen.

Die Bundesregierung habe dafür Sorge zu tragen, dass Deutschland als Vertragsstaat der Welterbekonvention die in ihrem Kompetenzbereich liegenden Aufgaben wie zum Beispiel den schienengebundenen Güter- und Personenverkehr so wahrnehme, dass Beeinträchtigungen den Welterbestatus nicht dauerhaft in Frage stellten. Ihr müsse deshalb bekannt sein, dass auch bei der UNESCO das Thema Bahnlärm Beachtung finde, betonte Lemke.

Das Welterbe-Komitee habe in der 33. Sitzung Besorgnis über den allgemeinen Lärmpegel geäußert, der vom Straßen- und vom Schienenverkehr herrühre. Der derzeit in Bearbeitung befindliche Masterplan solle für eine nachhaltige Entwicklung ein Leitbild für die Zukunft der Welterbestätte aufzeigen. Lemke: „Auch der Umgang mit der Bahn muss hier selbstverständlich diskutiert werden. Dafür können wir die Rückendeckung der UNESCO gut gebrauchen.“

In Dokumenten und Beschluss-Entwürfen des UNESCO-Welterbekomitees werde deutlich, dass es sich der Problematik des Bahnlärms bewusst sei und thematisiere die diskutierten Lösungsmöglichkeiten - von der Entwicklung technischer Lösungen zur Lärmreduzierung bis hin zur Modifizierung und Umverteilung der Warenströme durch Alternativstrecken.

www.masterplan-mittelrheintal.de
www.welterbe-mittelrheintal.de

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