Allgäu: Neues Mobilitätskonzept gefragt

am . Veröffentlicht in Mobilität & Verkehr

Schienenstrecke bahn allgäu

 

Eine neue Studie zeigt: Die Marken- und Destinationsstrategie Allgäu sichert nachhaltige Tourismusentwicklung. Aber bei der Mobilität hapert es noch.

Zufrieden, aber auch nachdenklich zeigte sich der Vorsitzende des Tourismusverbandes Allgäu / Bayerisch-Schwaben e.V. in einer ersten Stellungnahme zur jüngst veröffentlichten Studie „Tourismusaktzeptanz“ der Hochschule Kempten. „Das Ergebnis der Studie ist für uns hochinteressant und positiv, aber auch herausfordernd“, sagt der Vorsitzende des Tourismusverbandes Allgäu/ Bayerisch- Schwaben e.V., Klaus Holetschek, MdL.

Positiv sieht der Tourismusverband die sehr erfreulich hohe Akzeptanz des Tourismus im Allgäu. Mit knapp 88 Prozent erkennen große Teile der Bevölkerung die gute Ausstattung sowohl an Infrastruktur als auch Wertschöpfung und die damit verbundenen Beschäftigungseffekte durch den Tourismus an. „Dennoch müssen wir aufpassen dass wir nicht an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen“, meint Holetschek. „Auch wenn 74 Prozent der Befragten sich nicht von Urlaubern gestört fühlen, sagt die Hälfte, mehr Gäste wäre bald zu viel“. Das lasse aufhorchen.

Marken- und Destinationsstrategie Allgäu sichert nachhaltige Tourismusentwicklung

Doch mit der im August verabschiedeten Marken- und Destinationsstrategie Allgäu, in der die Antworten von 5.700 Menschen eingeflossen sind, seien die Weichen für eine nachhaltige und erfolgreiche Tourismusentwicklung im Allgäu gestellt. Ziele und Handlungsfelder wurden bereits definiert. Ein Oberziel stellt ein klares Qualitätsverständnis dar, ein weiteres das Streben nach einem hochqualifizierten Lebens- und Arbeitsraum, das dritte ressourcenschonendes wirtschaftliches Handeln, ein viertes Ziel ist die digitale Konnektivität und schließlich sichert der interdisziplinäre Austausch in Netzwerken die nachhaltige Tourismusentwicklung. Um diese Ziele zu erreichen, wurden Handlungsfelder identifiziert, welche strategisch gesteuert werden sollen. Auch hier wurden schon die Maßnahmen festgeschrieben: Von Lenkungskonzepten zur Entlastung der Natur, der Standortentwicklung über einen Infrastrukturmasterplan oder einem neuen Stellenwert für Mobilitätskonzepte.

Mobilitätskonzept im Allgäu soll beschleunigt werden

Holetschek kündigt deshalb vor dem Hintergrund der Unzufriedenheit hinsichtlich des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) und der Parkraumsituation alsbald einen Runden Tisch an. „Wir wollen und müssen zusammen mit den Verantwortlichen in Freistaat vom Reden zum Handeln kommen“, ist Holetschek überzeugt. Staatsminister Dr. Hans Reichhart hat sein Kommen bereits zugesagt, geeignete Termine werden aktuell abgestimmt. Nur so könne, wie in der Strategie festgeschrieben, schneller das Ziel erreicht werden, ein neues Mobilitätsprojekt für das Allgäu zu verwirklichen. Dieses sieht vor, die bisherigen Mobilitätsprojekte neu auszurichten und den ÖPNV weiter zu entwickeln: Über alle Landkreise und Verkehrsträger hinweg, von Bahn, Bergbahn, über Carsharing bis hin zum Rad, die Reduktion der PKW-Belastung durch Steuerung des Parkraums und letztlich bis zur Prüfung einer quantitativen Obergrenze.

www.allgaeu.de

Bild: https://pixabay.com/de/photos/bahn-gleise-langenwang-eisenbahn-386197/

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