Auto bleibt Nummer 1: Studie zeigt Mobilitätsverhalten der Touristen in Niedersachsen

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Auto bleibt Nummer 1: Studie zeigt Mobilitätsverhalten der Touristen in Niedersachsen

 

Eine aktuelle Umfrage der IHK Niedersachsen (IHKN) hat ergeben: Das Auto dominiert weiterhin als Verkehrsmittel für Urlauber in Niedersachsen, sowohl bei der Anreise als auch vor Ort. Trotz des wachsenden Wunsches nach nachhaltigem Reisen zeigt sich kein deutlicher Trend hin zu umweltschonender Mobilität.

„Auch wenn der Wunsch, nachhaltig zu reisen, groß ist, ist nach unseren Erkenntnissen in Niedersachsen kein Trend zu einer umweltschonenderen Mobilität sichtbar“, resümierte Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen (IHKN) die Umfrageergebnisse. Weitere Studien zeigten, dass sich die Wahl des Verkehrsmittels in erster Linie nach Kriterien wie Sicherheit, Stressfreiheit, Flexibilität, Bequemlichkeit oder Nutzerfreundlichkeit richtet.

„Um die durch den touristischen Verkehr erzeugten Treibhausgase in Niedersachsen künftig zu reduzieren, müssen die klimafreundlichen Verkehrsmittel mindestens so attraktiv sein wie der eigene PKW – und es muss eine durchgehende Mobilität am Urlaubsort gewährleistet sein“, ergänzte Kerstin van der Toorn, Tourismussprecherin der IHK Niedersachsen.

„Hier ist die Politik gefordert“, ist IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf überzeugt. „Schon bei der Planung von Infrastrukturen und Angeboten sollte der Tourismus stets mitgedacht werden. Touristische Verkehre sollten in der regionalen und kommunalen Verkehrsplanung berücksichtigt werden und im Idealfall eigene touristische Mobilitätskonzepte entwickelt werden“, so Scherf.
Aus Sicht der IHKN ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere durch bessere Bahnanbindungen sowie den Ausbau von Straßen und Radwegen, notwendig. Um Bahn und ÖPNV attraktiver zu machen, ist eine regelmäßige Taktung, Zuverlässigkeit und einfache Ticketstruktur erforderlich. Die Fortführung des Deutschlandtickets und Anreize wie eine kostenlose Nutzung des ÖPNV mit Gästekarten ist aus Sicht der niedersächsischen Tourismuswirtschaft genauso wichtig. Um die Anschlussmobilität vor Ort sicherzustellen, sollten emissionsarme Verkehrsmittel und Mobilitätszentralen gefördert werden. Weiterhin sei der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos und die Förderung der Elektrifizierung weiterer Verkehrsmittel notwendig.

Neben der Politik seien auch weitere Akteure gefordert: Damit Gäste schon bei der Reiseplanung umfassende Informationen zu allen am Reiseziel vorhandenen Verkehrsmitteln finden, sollte im Tourismusmarketing die klimafreundliche Anreise und Mobilität betont und umfassende Information zu Verkehrsmitteln am Reiseziel geboten werden.

Rund 450 Tourismusunternehmen aus ganz Niedersachsen wurden vom 10. April bis 10. Mai 2024 zum Mobilitätsverhalten ihrer Gäste befragt. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen zeigt der IHKN-Fokus Niedersachsen mit dem Titel "Mobilität und Tourismus: Wie reisen Gäste in Niedersachsen?".

Weitere Informationen: https://www.ihk-n.de/publikationen/fokus-niedersachsen-3485828

Download Studienergebnisse: IHKN_Fokus_Mobilität_und_Tourismus.pdf

Bild: Автошкола ТЕХНИКА auf Pixabay

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