Deutsche Caravaningbranche setzt neue Höchstmarke
Erstmals in ihrer Geschichte überspringt die deutsche Caravaningbranche die Umsatzmarke von 6 Milliarden Euro und erzielte im Jahr 2012 6,27 Milliarden Euro Umsatz.
Sie steigerte damit ihren Gesamtumsatz um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zugleich stiegen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Im Jahr 2012 wurden 17.637 neue Caravans zugelassen, das entspricht einem Plus von 1,8 Prozent. Die Neuzulassungen von Reisemobilen erreichten mit einem Plus von 10,4 Prozent auf 24.062 Fahrzeuge sogar einen neuen Rekord.
Bereits 2011 ging als Rekordjahr in die Branchengeschichte ein. Im Jahr 2012 steigerten die Hersteller von Freizeitfahrzeugen ihren Umsatz mit Neufahrzeugen erneut, diesmal um 13,2 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro. Der Fachhandel setzte mit gebrauchten Caravans und Reisemobilen 2,34 Milliarden Euro und damit 3,9 Prozent mehr um als noch 2011. Und auch das Zubehörgeschäft wuchs um 5,5 Prozent auf 577 Millionen Euro.
„Unsere vorsichtigen Erwartungen zu Jahresbeginn wurden im Laufe des Jahres 2012 übertroffen“, resümiert Klaus Förtsch, Präsident des Caravaning Industrie Verbands CIVD. „Einzig das Geschäft mit neuen Caravans blieb unverändert, die übrigen Segmente zeigten zum Teil deutliches Wachstum, allen voran der Umsatz mit neuen Reisemobilen.“ Der Inlandsmarkt habe sich auch 2012 einmal mehr als Wachstumsmotor erwiesen. Zudem sei es der deutschen Caravaningindustrie gelungen, auch in schwierigen Exportmärkten ihre Position auszubauen und so das gute Inlandsergebnis zu festigen. „Unsere Erwartungen bleiben angesichts bevorstehender Wahlen in Deutschland und der weiterhin ungelösten Schuldenkrise in Europa auch für 2013 vorsichtig“, so Förtsch weiter.
Mehr Reisemobile, weniger Caravans
Um 1,7 Prozent stieg die Produktion von Freizeitfahrzeugen deutscher Hersteller im Jahr 2012. 83.555 Caravans und Reisemobile verließen die Bänder der deutschen Caravaningindustrie, die damit in Europa führend sei. Deutliche Unterschiede zeigten sich innerhalb der Fahrzeuggattungen: Die Herstellung von Caravans sank um 4,4 Prozent auf 40.955 Einheiten, während die Fertigung von Reisemobilen um 8,4 Prozent auf 42.600 Fahrzeuge anstieg. Auch die Exportzahlen des Jahres 2012 spiegeln diesen Trend wider. Der Export von Caravans fiel um 10,3 Prozent auf 21.626 Stück, die Ausfuhr von Reisemobilen wuchs um 8,8 Prozent auf 19.700 Fahrzeuge.
Zum ersten Mal in der Geschichte produzierte die deutsche Caravaningindustrie damit mehr Reisemobile als Caravans. Gefördert werde diese Entwicklung durch die Situation in den europäischen Exportmärkten. Während in Deutschland die Neuzulassungen beider Fahrzeuggattungen anstiegen, wenn auch unterschiedlich stark, sank die Nachfrage in Europa nach Caravans in den vergangenen Jahren drastisch, während der Verkauf von Reisemobilen im Vergleich dazu nur leicht abgenommen habe.
Die Ursache sieht der Caravaning Industrie Verband in den unterschiedlichen Zielgruppen der beiden Fahrzeuggattungen. „Reisemobile sind ein Luxusgut mit Durchschnittspreisen von inzwischen ca. 60.000 Euro. Die Käufer sind tendenziell wohlhabender und damit auch konjunkturresistenter als die Kunden von Caravans“, so Klaus Förtsch, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes CIVD. Daher sei der Verkauf von Caravans in Europa stärker von der Schuldenkrise beeinträchtigt als die Nachfrage nach Reisemobilen.