Nürnberg ab 2019 Gastgeber für Europas führenden "Medizintechnik-Gipfel"

am . Veröffentlicht in Gesundheitstourismus & Medical Wellness

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Die Nürnberger Messe will künftig zur führenden Netzwerkplattform Europas für die medizintechnischen Innovationen von morgen aufsteigen, wie Messe-CEO Dr. Roland Fleck in Nürnberg ankündigte.

Dazu wollen die Franken, Gastgeber der Medizintechnikmesse MT-Connect und des Fachkongresses MedTech Summit, mit dem aus Großbritannien stammenden und weltweit aktiven Messorganisator UBM kooperieren. UBM ist bis einschließlich diesem Jahr Gastveranstalter der MedTec in Stuttgart. Diese soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen verschmelzen die Nürnberger MT-Connect und die MedTec zur neuen "MedTec Live". Sie soll nach Worten von Messegeschäftsführer Fleck erstmals vom 21. bis 23. Mai 2019 in Nürnberg stattfinden. Das Bundeskartellamt muss die Pläne für die Zusammenarbeit noch genehmigen. Die Organisatoren rechnen mit einer Entscheidung bis zum Frühsommer und sind nach eigenen Worten optimistisch, dass die Wettbewerbsbehörde den Plänen grünes Licht erteilt.

"Die Medizintechnik braucht eine starke europäische Plattform", sagte John van der Valk, der unter anderem für Europa zuständige Geschäftsführer von UBM. Nürnberg überzeuge hier mit einem starken Netzwerk in Deutschland und das habe die Gesellschaft motiviert, den Messeplatz Stuttgart aufzugeben. "Wir wollen Innovation beschleunigen", nannte er als Motivation für den Schritt. Der Nürnberger Messe-CEO Roland Fleck sagte, gerade die Europäische Metropolregion Nürnberg biete als Standort des Medizintechnik-Spitzenclusters Medical Valley enormes Entwicklungspotenzial und werde von den Plänen profitieren.

Zehn Jahre nach dem Start des Branchenkongresses "MedTech Summit" und 20 Jahre nach Gründung des "Forum MedTech Pharma" als Dialogplattform aller Akteure im Bereich der Medizintechnik sei dies eine "fulminante Plattformlösung" für die Zukunft, so Dr. Fleck. Die Nürnberger Messe, heute eine der 15 größten Messegesellschaften weltweit, stelle damit abermals ihre "besondere Attraktivität für internationale Messen und Kongresse" unter Beweis.

Bei der diesjährigen MT-Connect sind rund 150 Aussteller aus zwölf Ländern zu Gast. Dazu gehören Forscher, Entwickler, Zuliefer- und Herstellerunternehmern, aber auch Anwender, Verbände und Ärzte, Kliniken und Dienstleister. Hinzu kommen rund 40 Referenten, die beim Medizintechnik-Gipfel "MedTech Summit" über die Innovationen von morgen berichten und den Austausch suchen. Einer der Schwerpunkte ist in diesem Jahr die Digitalisierung im Gesundheitsbereich - und auch, wie diese Eingang finden könne in den Erstattungskatalog der Krankenkassen. So könnten künftig Roboter essenziell in der Pflege oder nach einem Schlaganfall werden und Aufgaben wie das Füttern übernehmen oder die Mobilität in der eigenen Wohnung verbessern.

Auch der in der Industrie mittlerweile etablierte 3D-Druck könnte dank individueller Operationstechnik und speziell angepasster Implantate Patienten helfen.  "Wir brauchen aber alle Akteure an einem Tisch, damit diese Innovationen Teil unseres Gesundheitssystems werden können, deshalb ist diese Veranstaltung so wichtig", sagte Professor Dr. Thomas Schildhauer, selbst Arzt und Vorsitzender des Forum MedTech Pharma e.V. Deshalb sei auch der Austausch mit Politik und Verbänden Kernelement der Nürnberger Veranstaltung.

Die MT-Connect ist ein Schaufenster dafür, wie die Medizin von morgen aussehen könnte: Vernetzte Daten beispielsweise von Implantaten in der Cloud könnten helfen, Anzeichen beispielsweise von Herzinfarkten viel früher wahrzunehmen. Als Herausforderungen gelten in diesem sensiblen Bereich nach Worten der Organisatoren der Datenschutz und die Datensicherheit. Auch diesen Themen widmet sich der Branchentreffpunkt. Ebenfalls im Fokus stehen in diesem Jahr Neuheiten, von denen dank deutlich sinkender Produktionskosten und Komplexität beispielsweise auch Patienten in Entwicklungsländern profitieren können: Dazu gehören Kaugummis oder Urintests, mit denen sich Krankheiten frühzeitig erkennen und danach gezielt behandeln lassen, wie Dr. Matthias Schier beim Pressegespräch sagte. Er ist Projektleiter für den Medizintechnik-Gipfel bei Bayern Innovativ.

https://www.nuernbergmesse.de/de

Quelle: obx-news
Foto: obx-news/NürnbergMesse

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