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Pilotprojekt FlämingSchmiede abgeschlossen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Videodreh Trebbin Thomas Berger StadtTrebbin


Die FlämingSchmiede, ein Crowdfunding-Projekt auf der Plattform Startnext, ist abgeschlossen. Die Reiseregion zieht ein positives Fazit.

Seit dem 13. Januar um 0 Uhr ist die Finanzierungsphase beendet. Vier von insgesamt 14 Projekten hätten seit dem Start der FlämingSchmiede vor acht Wochen, am 18. November 2017, ihr Finanzierungsziel erreicht oder übererfüllt. Damit können sich Gäste der Reiseregion Fläming auf vier neue touristische Angebote einstellen, die in den nächsten Monaten realisiert werden.

Durch die FlämingSchmiede vollfinanziert sind die beheizbaren Schlafwagen von Christophe Boyer am Bahnhof Rehagen, der Kranich-Express, das umweltfreundliche Elektroshuttle für die Stadt Trebbin und den Naturpark Nuthe-Nieplitz, das Künstleratelier ArtFiness von Gabriele Hiller sowie neue Upcycling-Zimmer in Volker Links Haus Fläming. Hiller (1. Platz) und Boyer (2. Platz) hatten bis Mitte Dezember die meisten Unterstützer aktiviert und erhielten dafür ein Preisgeld von 3.000 bzw. 2.000 Euro des Ministeriums für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg. Der 3. Preisträger, die Fischakademie des Forellenhofs Rottstock, erreichte das Finanzierungsziel nicht, will jedoch bald trotzdem sein Projekt auf den Weg bringen.

Kurz vor Abschluss der FlämingSchmiede stand für alle 14 teilnehmenden Projekte eine Summe von über 60.400 Euro von fast 1.000 Unterstützern bereit. Nach dem im Crowdfunding üblichen „Alles-oder-Nichts“-Prinzip werde das Geld allerdings nur an diejenigen Projekte ausgezahlt, die ihr Finanzierungsziel erreicht haben, das sind zusammengenommen rund 41.100 Euro.

Sehr froh über den Erfolg ist Beate Rantzsch vom Stadtmarketing Trebbin, Projektstarterin für das Naturparkshuttle Kranich-Express: „Unsere Tourismus-Unternehmen haben immer wieder eine verbesserte Anbindung gefordert. Die Stadt allein konnte das Problem bisher nicht lösen. Dank der FlämingSchmiede konnten wir nun die Leasing-Raten für einen Elektrobus für eineinhalb Jahre sicherstellen und darüber hinaus den Landkreis für unsere Idee gewinnen, der uns weitere Unterstützung zugesagt hat. Der Kranich-Express soll ab April oder Mai 2018 fahren und bringt uns einen großen Schritt voran in Richtung klimafreundliche Mobilität – sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Einwohner.“

Volker Link vom Haus Fläming, der im Endspurt noch sein Finanzierungsziel erreichen konnte, sieht das Crowdfunding-Projekt auch über die Finanzierung hinaus als Bereicherung: „Alle Teilnehmer haben erlebt, wie viel Kraft es kostet, Unterstützer für das Projekt zu werben. Auch wenn am Ende von den vielen tollen Ideen nicht alle ihr Ziel erreicht haben: In jedem Fall hat die FlämingSchmiede dabei geholfen, die eigenen Ideen zu konkretisieren, weiterzuentwickeln und jede Menge dazuzulernen.“

Aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der Crowdfunding-Aktion hat sich das Haus Fläming mit den Upcycling-Zimmern ein Goodie ausgedacht: Sie spenden eine begrenzte Anzahl an Gutscheinen, die als Dankeschön Teil des Crowdfundings waren, an gemeinnützige Organisationen oder Vereine. Aktuell seien sie noch auf der Suche nach Empfängern, Interessenten können sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei Volker Link und seinem Team melden.

Markus Streichardt, bei Startnext verantwortlich für Kooperationen, ordnet das Pilotprojekt als erfolgreich ein: „Der Tourismus ist ein neues Feld in der Crowdfunding-Landschaft. Mit der FlämingSchmiede haben sich die Reiseregion Fläming und die jeweiligen Starter viel Sichtbarkeit auf Startnext verschafft. Auch wenn nicht jedes Projekt erfolgreich finanziert wurde, kann sich die FlämingSchmiede mit vergleichbaren Wettbewerben in Hamburg oder Kassel messen. Und die Projektstarter verdienen allein für ihren Mut, es gewagt zu haben, Anerkennung.“ Dr. Alexander Schuler, Geschäftsführer BTE Tourismus- und Regionalberatung, hat das Projekt als Partner mitinitiiert und von Anfang an begleitet. Er ergänzt: „Wir haben aus diesem Pilotprojekt mitgenommen, dass einige Starter die Finanzierungsziele zu hoch gesteckt haben. Für die Zukunft raten wir dazu, Projekte in mehrere Phasen zu unterteilen und entsprechend mehrstufige Finanzierungsziele zu wählen."

Für die FlämingSchmiede entstand eine Kooperation zwischen dem Tourismusverband Fläming e.V., dem Tourismusberatungsunternehmen BTE und Startnext sowie mit den Wirtschaftsförderungen der Landkreise Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark, der IHK Potsdam dem Clustermanagement Tourismus des Landes Brandenburgs und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie.

Dass so viele Partner gemeinsam ein Pilotprojekt auf den Weg bringen, sei eine großartige Erfahrung gewesen, so Daniel Sebastian Menzel, Geschäftsführer des Tourismusverbands Fläming e.V.. Er stellt fest: „Dass nun vier neue touristische Projekte realisiert werden können, freut uns sehr. Ebenso wie der Schatz an guten Ideen, die uns präsentiert wurden. Die FlämingSchmiede hat uns aber auch gezeigt, dass es noch mehr Bedarf an Weiterbildungen im Social Media-Marketing gibt. Daher wollen wir unser bestehendes Schulungsangebot weiter ausbauen. Schon in diesem Jahr starten wir in Kooperation mit der IHK Potsdam eine Social Media-Qualifizierungsreihe zu den Themen Netzwerken, Gästeinspiration und Kundengewinnung im Social Web.“

Dr. Andreas Zimmer, Leiter des Clustermanagements Tourismus des Landes Brandenburg, sieht außerdem eine Veränderung in den Aufgaben der Destinationsmanagementorganisationen. Er sagt: „Kommunikations- und Vertriebsmaßnahmen stehen nicht mehr allein im Vordergrund. Mit der FlämingSchmiede ist es gelungen, eine Vielzahl von innovativen und kreativen Macherinnen und Machern hinter sich und der Marke „der Fläming“ zu versammeln, die alle einzigartige Erlebnisse schaffen wollen und gemeinsam die Region stärken.“ Zu den langfristigen positiven Auswirkungen des Projektes dürften deshalb vor allem das geschaffene Netzwerk der Gastgeberinnen und Gastgeber untereinander, aber auch die gemeinsame Angebotsentwicklung sein, die zusätzliche Wertschöpfung in den Fläming bringt.

www.reiseregion-flaeming.de

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