Tourismusverband Ostbayern: Radfahren soll Profil schärfen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Bei seiner Jahreshauptversammlung in Deggendorf ließ der Tourismusverband Ostbayern das touristische Jahr 2013 Revue passieren. Fazit: Trotz verheerender Wetterverhältnisse konnte die Anzahl der Gästeankünfte leicht gesteigert werden auf 4,7 Millionen Gäste. Mit dem Ausbau bestehender Leuchtturmprojekte und neuen Angeboten für Radtouristen soll die Urlaubsregion Ostbayern attraktiver werden.

Rund 280 Teilnehmer fanden am Dienstag, den 8. Juli den Weg in die Deggendorfer Stadthalle. Unter den Anwesenden befand sich auch Erwin Huber, MdL, für dessen Engagement für den bayerischen Tourismus sich Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern, mit Nachdruck bedankte. Weiterer Gast war Ernst Hinsken, Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes e.V.

Michael Adam, Landrat des Landkreises Regen und Präsident des Tourismusverbandes Ostbayern, ließ das touristische Jahr 2013 Revue passieren. Sein Fazit: Auf einen langen und schneereichen Winter folgte das Jahrhunderthochwasser. Dies und die darauf folgende imageschädigende Berichterstattung über verseuchte Badeseen und Mückenplagen konnten den Erfolg der Urlaubsregion jedoch nicht schmälern. Das Rekordergebnis aus dem Jahr 2012 wurde übertroffen, die Zahl der Gästeankünfte kletterte auf 4,7 Millionen. Die meisten Gäste kamen dabei in den Bayerischen Wald, gefolgt vom Bayerischen Golf- und Thermenland mit seinen Heil- und Thermalbädern.

"Wetterkapriolen hat man nicht in der Hand", so Adam, "die ostbayerische Strategie eines anspruchsvollen, landschaftsgebietsbezogenen Marketings und der Konzentration auf die Kernkompetenzen hat sich in dieser schwierigen Zeit aber nachhaltig bewährt." Positiv hob Adam den konsequenten Ausbau der Dachmarkenstrategie durch den Tourismusverband Ostbayern in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern für die Urlaubsregionen Bayerischer Wald, Oberpfälzer Wald, Bayerischer Jura und Bayerisches Golf- und Thermenland hervor.

Nach der erfolgreichen Wanderoffensive wolle man sich verstärkt dem Radtourismus zuwenden und im Rahmen einer Radoffensive Ostbayern wieder zu einer Top-Radlregion machen. Solche Leuchtturmprojekte benötigten jedoch eine ausreichende finanzielle Ausstattung, welche mit dem Auslaufen der EU-Förderung Ende 2013 nicht mehr gegeben sei. Adam sieht den Freistaat Bayern in der Pflicht, hier einen Ausgleich zu schaffen. "Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor, der nicht nur Umsätze bringt. Er schafft auch Infrastruktur, von der Urlaubsgäste und Einheimische gleichermaßen profitieren", so Adam. Gleichzeitig appellierte er an die Anwesenden, sich intensiv den aktuellen Herausforderungen im Online-Bereich zu stellen.

Klassische Zielgruppen verlieren an Bedeutung

Prof. Dr. Harald Pechlaner von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt stellte in seinem Impulsreferat "Innovative Ansätze für die Tourismusdestinationen von morgen" vor. Als die zwei wichtigsten Herausforderungen sehe er die demographische Entwicklung und die weltweit stetig wachsende Zahl an Destinationen. Die Schere zwischen Jung und Alt klaffe immer weiter auseinander, klassische Zielgruppen wie Kinder und Jugendliche, Familien mit Kindern und Erwerbstätige im Allgemeinen verlören an Bedeutung. Stattdessen bildeten sich neue Wachstumssegmente mit speziellen Bedürfnissen, die mit ebenso speziellen Angeboten bedient werden müssten.

Für Überraschung sorgte er mit der Aussage, es sei nicht immer sinnvoll, eine Destination zu sein. Im globalen Wettbewerb schafften es nur die großen und starken Destinationen, sichtbar zu werden und Aufmerksamkeit zu erregen. Für kleine Landschaftsgebiete sei es daher oftmals sinnvoller, in Produktentwicklung und Gästebindung zu investieren. "Nicht jede Marke ist eine Destination. Die, die es nicht sind, haben die Aufgabe, touristische Produkte zu entwickeln", so Pechlaner.

www.ostbayern-tourismus.de

 

Tags: Bundesland: Bayern
Destinationen: Bayerischer Wald
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