Baden-Württemberg: Rückgänge im ersten Halbjahr
Nachdem 2012 mit mehr als 47 Mio. Übernachtungen in Baden-Württemberg zum zweiten Mal in Folge ein Rekordjahr verzeichnet wurde, fällt die Bilanz des ersten Halbjahrs 2013 verhaltener aus.
Bis einschließlich Juni ermittelte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg 21,1 Mio. Übernachtungen (minus 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 8,4 Mio. Ankünfte (minus 0,9 Prozent) in Übernachtungsbetrieben mit mehr als neun Betten.
Während vor allem aus dem Inland weniger Gäste nach Baden-Württemberg kamen, verzeichnen die ausländischen Quellmärkte nach wie vor ein Wachstum. Insgesamt wurden jeweils 2,8 Prozent mehr Übernachtungen und Gästeankünfte aus dem Ausland gezählt. Vor allem aus den Arabischen Golfstaaten (plus 17,5 Prozent), Indien (plus 12,5 Prozent) und Russland (plus 11,7 Prozent) kamen deutlich mehr Gäste als vor einem Jahr. Aber auch die Schweiz als wichtigster ausländischer Quellmarkt für Baden-Württemberg legte mit einem Plus von 5,1 Prozent bei den Ankünften kräftig zu.
Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) macht vor allem den langen Winter und das verregnete Frühjahr für den insgesamt leichten Rückgang verantwortlich: „Anders als etwa in Bayern, wo der Wintersport eine wesentlich größere Rolle spielt als bei uns, konnten wir vom schneereichen und langen Winter nicht profitieren. Gemeinsam mit dem nasskalten Frühjahr hat uns dies den Saisonstart etwas verregnet.“
Für das vorangegangene Jahr 2012 liegen inzwischen Marktforschungsdaten vor, die im Unterschied zur amtlichen Statistik auch den sogenannten Grauen Markt, also Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit weniger als zehn Betten sowie bei Verwandten und Bekannten abdecken. Diesen kommt nach den nun vorliegenden Daten eine erhebliche Bedeutung zu. Eine Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und des Instituts für Management und Tourismus (IMT) ermittelte für Baden-Württemberg insgesamt 66,9 Mio. Übernachtungen aus dem Inland und damit rund 28,7 Mio. mehr als die amtliche Statistik. Damit liege der Anteil des Grauen Marktes in Baden-Württemberg bei über 40 Prozent.
