Schweiz: Neue Tourismus-Partei.CH gegründet
Im August gründete sich in der Schweiz die so genannte Tourismus-Partei.CH.
Die Tourismus-Partei.CH versteht sich nach eigenen Angaben als „Input-Partei“ und engagiere sich für die Interessen der Tourismusindustrie in der Schweiz. Das Prinzip: Die Tourismus-Partei will nicht eigene Vertreter in den Nationalrat entsenden, sondern Parlamentsmitglieder unterstützen, die sich für den Tourismus einsetzen. Offensichtlich eine Umschreibung für eine besondere Form des Lobbyismus.
Der Vorstand, Beirat und eine Geschäftsstelle seien bereits etabliert, rund 50 Mitglieder und einige Gönner seien in kürzester Zeit
gewonnen worden. Verschiedene National- und Ständeräte aus Bundesratsparteien interessierten sich für Unterstützung, würden nun evaluiert. Die ersten sechs Nationalrats-Kandidatinnen und -Kandidaten, die unterstützt würden, wurden bereits benannt: Jürg Stahl (SVP Zürich, bisher), Gabriella Binkert Becchetti (SVP Graubünden), Sandra Pfyffer Briker (BDP Bern), Hans Peter Michel (FDP. Die Liberalen Graubünden), Nicolo Paganini (CVP St. Gallen) und Linus Thalmann (SVP St. Gallen).
Die Schweiz brauche eine Partei, welche die Interessen der volkswirtschaftlich bedeutenden Schlüsselbranche im eidgenössischen Parlament wahrnehme. Wie sehr der Tourismus diese Unterstützung benötigt, zeigten die Recherche-Resultate einer Studierendengruppe der Internationalen Schule für Touristik in Zürich. Nur wenige Parteien und Parlamentarier gäben konkrete touristische Versprechen im Wahlkampf 2015 ab. Und in den meisten Parteiprogrammen fänden sich zwar allgemeine Tourismusthemen wie z.B. „Tourismusregionen fördern“, „Pflege der Kulturlandschaften“ oder „Gastlichkeit fördern“, aber klare Forderungen für konkrete Ideen und Lösungen seien nur wenige ermittelt worden.
Erste politische Forderungen seien:
- eine effiziente Aufteilung und einen nachhaltigen Einsatz der Tourismusgelder mit dem Ziel, die Mittel direkt dort einzusetzen, wo sie Wertschöpfung erzielen
- eine effiziente Hotelfinanzierung mit dem Ziel, Investitionen in zukunftsträchtige Hotels tätigen zu können und damit die Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Hotellerie zu erhalten und rasch zu steigern
- die Verankerung des 3.8% Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie mit dem Ziel, diese wesentliche Rahmenbedingung nachhaltig zu erhalten
- die Förderung des Schneesports mit dem Ziel, Kinder, Jugendliche, Familien und Schulen zum Schneesport und Winterferien in der Schweiz zu motivieren.
- die Gestaltung, Produktion und Distribution von „Tourismus-Teds“ – Kurzvideos von Fachleuten und Experten zu wichtigen Tourismus-Themen, welche zur Information, Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Schulungszwecken in Tourismusunternehmen eingesetzt werden.