Touristik-Reisebüros mit Umsatzplus
Die stationären und die Online-Reisebüros profitieren von der anhaltend hohen Reisefreude und dem Mobilitätsbedürfnis der Bundesbürger: Zum Ende des Kalenderjahres am 31. Dezember 2013 wird der Umsatz der deutschen Reisebüros voraussichtlich einen neuen Spitzenwert erreichen.
Das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr werde dabei auf rund 1,5 bis 2,5 Prozent geschätzt. Diese Hochrechnung veröffentlichte der Deutsche ReiseVerband (DRV) am 14. November auf seiner jährlichen Verbandstagung – diesmal im österreichischen Salzburg. Bei den Geschäftsreisebüros hingegen mache sich die schwächelnde Konjunktur in unseren europäischen Nachbarländern bemerkbar. Aufgrund der geringeren Nachfrage nach deutschen Produkten im Ausland, reduzierten Unternehmen im Jahr 2012/13 ihre Reisetätigkeit: Der Umsatz in den Business Travel-Büros sank daher um rund vier Prozent. Zusammengerechnet wird der Umsatz aller Reisebüros (stationär und Geschäftsreise) gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 22,8 Mrd. Euro das hohe Niveau des Vorjahres von 22,5 Mrd. Euro nochmals übertreffen.
„Nach den Rekordwerten in den Jahren 2011 und 2012 erzielt damit der Reisebürovertrieb in Deutschland erneut eine Umsatz-Bestmarke in Folge“, berichtet DRV-Präsident Jürgen Büchy. Dabei behaupten sich die Reisevertriebsstellen, die ein umfassendes und breit gefächertes Sortiment von Anbietern und Reiseveranstaltern anbieten, sowie die Reisebüros, die sich auf bestimmte Reisearten oder Länder spezialisiert haben: Über 90 Prozent der Pauschalreisen – 40 Millionen waren es im abgelaufenen Touristikjahr – werden nach wie vor in Reisebüros und auf deren Onlineseiten gebucht. Das ergab eine Auswertung des Branchenverbandes, die von den Marktforschern der GfK bestätigt wird.
Die Konjunkturaussichten und die Prognosen für den Konsum stimmten zuversichtlich, daher erwartet der Deutsche ReiseVerband für das nächste Jahr erneut ein solides Marktwachstum für die touristischen Reisebüros. Die Bundesregierung gehe in ihrer Herbstprognose davon aus, dass sich die wirtschaftliche Dynamik im nächsten Jahr deutlich beschleunigen werde und Beschäftigung und Einkommen weiter spürbar anstiegen und den privaten Konsum stärken werden. Die Entwicklung für das Business-Travel-Segment sei allerdings nur schwer vorhersehbar, da Firmenkunden unmittelbar auf die weltweite Konjunkturentwicklung und etwaige -schwankungen reagierten.
Für die Reiseanbieter sei das Reisebüro weiterhin der wichtigste Vertriebskanal mit dem Vorteil der persönlichen und individuellen Beratung: Deutschland zähle den jüngsten Auswertungen der Vertriebsdatenbank des Deutschen ReiseVerbandes 2013 zufolge insgesamt 9.753 stationäre und Business-Travel-Reisebüros – und verfüge damit weltweit nach wie vor über eine sehr hohe Reisebürodichte bezogen auf die Einwohnerzahl (11,1 Reisebüros je 100.000 Einwohner/ Vorjahr 11,3 / 2008: 12,3). Von dieser Gesamtzahl seien 2.581 Vertriebsstellen sogenannte Vollreisebüros (mit DB- und/ oder Iata-Lizenz) und 6.392 touristische Reisebüros sowie 780 Business-Travel-Büros.
Gegenüber dem Vorjahr habe sich damit die Zahl der Reisebüros bundesweit saldiert um 233 verringert (minus 2,3 Prozent), teilte der DRV anlässlich seiner 63. Jahrestagung in Salzburg mit. Die Veränderung der Zahl der touristischen Reisebüros sei regional stark unterschiedlich. Vornehmlich zurückgegangen sei die Anzahl in diesem Jahr in den Großstädten und Ballungsgebieten sowie in Schleswig-Holstein. Im Vorjahr Jahr war der Rückgang in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt am größten. Die höchste Reisebürodichte weisen die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Bremen auf, bei den Großstädten sind es Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main.