ITB 2025: Österreich setzt ganzjährig auf Kulinarik, Kultur und Outdoor

Auf der ITB 2025 stellte Österreich seinen erweiterten Messeauftritt und die aktuellen Entwicklungen im Tourismus vor. Bei der Eröffnungs-Pressekonferenz am Österreich-Stand gaben Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger, Michael Feiertag von der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH sowie Vertreter der Landestourismusorganisationen und Klaus Panholzer, Präsident der Austrian Leading Sights, einen umfassenden Einblick in die strategische Ausrichtung und die zukünftigen Schwerpunkte des österreichischen Tourismus.
Österreich-Stand: Kulinarik trifft auf Tradition & Kultur
Österreich baute die eigene Präsenz auf der ITB 2025 zum Vorjahr aus: Mit einer um 20 % vergrößerten Standfläche von 900 Quadratmetern und 71 Tourismuspartnern sei das Land laut Österreich Werbung (ÖW) geschlossen und mit einem klaren Konzept aufgetreten. „Wir treten geeinter und mit mehr Strahlkraft auf“, betonte Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Unter dem Dach der neuen Kulinarikkampagne eatAUT konnten Besucherinnen und Besucher Augmented Reality, Silent-Disco-Start-up-Pitches und kulinarische Highlights am messeeigenen Chefs Table erleben. Die Aktion „Ring for Krapfen“ habe das österreichische Lebensgefühl bereits vor die Messehallen gebracht. „Österreich ist nicht nur eine Destination, sondern ein Gefühl – und genau dieses Gefühl bringen wir auf die ITB: genussvoll, inspirierend und voller Leben“, so Steharnig-Staudinger.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor: Österreich setzt auf langfristige Strategien
Nur einen Tag nach ihrer Angelobung als neue Staatssekretärin für Tourismus reiste Elisabeth Zehetner zur ITB 2025, um den Austausch mit der Branche zu intensivieren. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz unterstrich sie die zentrale Rolle des Tourismus für die Volkswirtschaft und verwies auf das umfangreiche Tourismuskapitel im neuen Regierungsprogramm: „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist der Tourismus eine wertvolle Stütze – eine echte Konjunkturlokomotive! Sein Erfolg ist aber keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Dafür danke ich allen Touristikerinnen und Touristikern sowie meiner Vorgängerin Susanne Kraus-Winkler“, sagte Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin für Energie, Startups und Tourismus.
Ein besonderes Lob sprach Zehetner der Österreich Werbung und ihrer Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger aus: „Wie wichtig eine starke nationale Tourismusorganisation für ein erfolgreiches Tourismusland ist, zeigt sich nicht nur hier auf der ITB. Eine starke Marke, moderne Kommunikation und ein tragfähiges nationales wie internationales Netzwerk zeichnen eure Arbeit aus. Ihr seid mit euren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 365 Tage im Jahr weltweit für unser Urlaubsland im Einsatz – und dabei werde ich euch künftig nach Kräften unterstützen.“
Als eine ihrer ersten Maßnahmen kündigte die Staatssekretärin die rasche Initiierung eines Stakeholder-Prozesses zur Weiterentwicklung der Bundes-Tourismusstrategie an. Der „Plan T – Masterplan für Tourismus“ aus dem Jahr 2019 soll zukunftsfit gemacht werden – mit einem stärkeren Fokus auf Zukunftstrends wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Klimawandel sowie auf aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel, steigende Energiekosten und Bürokratieabbau. Besonders wichtig ist Zehetner dabei die Einbindung der einheimischen Bevölkerung.
„Tourismusregionen sind lebendige Ökosysteme, die nur dann nachhaltig erfolgreich sind, wenn sich alle wohlfühlen – unsere Gäste ebenso wie die Einheimischen, die Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich lade alle Tourismusverantwortlichen ein, die Zukunft der Branche gemeinsam mit mir aktiv zu gestalten“, so Zehetner.
Ganzjahrestourismus soll Wertschöpfung steigern und Überlastung verhindern
Geschäftsführerin Steharnig-Staudinger hob hervor, dass Österreichs Weiterentwicklung zur Ganzjahresdestination langfristige Vorteile bringe. „Ganzjahrestourismus bedeutet Balance – 365 Tage im Jahr“, erklärte Steharnig-Staudinger. Neben Sommer- und Winterpeaks gelte es, Frühling und Herbst gezielt mit Kulinarik, Wellness und Kultur zu stärken. Gleichzeitig soll Besucherlenkung Überlastung vermeiden, um mehr Akzeptanz zu schaffen. Hier spiele auch die Internationalisierungsstrategie der ÖW eine große Rolle, da die Nachfrage aus den Fernmärkten traditionell über das Jahr verteilt ausgeglichener sei. „Es darf nicht so weit kommen, dass Leute sagen: ‚It's too much‘.“
Das Wichtigste sei, dass Wertschöpfung generiert werde und dass die österreichischen Regionen in jeder Hinsicht profitieren. „Nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial“, so Steharnig-Staudinger. „Infrastruktur kann geschaffen werden, die es sonst nicht gäbe. Auch andere Wirtschaftszweige profitieren indirekt.“ Die Rolle ihres Vereins sieht die Chefin der Österreich Werbung dabei als Vernetzungs- und Kommunikationsplattform. „Die Aufgabe der Österreich Werbung ist es, ganzjährig die richtigen internationalen Märkte gezielt zu bespielen und die großartigen Produkte der Tourismus-Branche schlagkräftig zu positionieren.“
Kulinarik und Kultur als Treiber des Tourismus
„Kulinarik stellt die gemeinsame Klammer über alle österreichischen Bundesländer, so unterschiedlich sie bezüglich ihrer Topografie wie ihrer kulinarischen Traditionen sind, her“, so Michael Feiertag, Geschäftsführer der STG/Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH und Sprecher der Bundesländer bei der Österreich Werbung. Demzufolge wurde umfangreicher Content produziert, der die Vielfalt der regionalen Spezialitäten in modernen Medienformaten präsentiere. Oft seien es weniger bekannte Geschichten, immer aber Originale: Menschen vom Koch bis zum Bauern sowie kulinarische Produkte und Schauplätze, von Speisen bis zur Tischkultur – ein Spiegelbild der kreativen, leidenschaftlichen, mutigen und experimentierfreudigen Kulinariklandschaft Österreichs mit seinen Bundesländern: #eatAUT.
Zum zweiten Mal in Folge seien 2025 die Austrian Leading Sights (ALS) am Österreich-Stand vertreten gewesen. Die ALS seien mit über 50 Mitgliedern und jährlich mehr als 30 Millionen Besucherinnen und Besuchern ein zentraler Treiber des österreichischen Tourismus. „Unsere Sehenswürdigkeiten verbinden Tradition mit Innovation und setzen verstärkt auf digitale Erlebnisse, Nachhaltigkeit und internationale Marktbearbeitung“, betonte Klaus Panholzer, Präsident der Austrian Leading Sights.
Ein besonderer Fokus liege in diesem Jahr dabei auf der gezielten Marktbearbeitung in China, einer neuen Imagekampagne und der Entwicklung eines österreichweiten Tickets für Kultur- und Ausflugsziele.
Die Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung und weiteren Partnern ermögliche dabei eine noch gezieltere Positionierung der kulturellen Vielfalt Österreichs auf den Weltmärkten. „Wir stehen bereit, unseren Beitrag zu leisten, damit Österreich auch in Zukunft zu den führenden Tourismusdestinationen Europas zählt. Kultur, Ausflüge und einzigartige Erlebnisse sind und bleiben einige der wichtigsten Faktoren für den Tourismus in unserem Land“, so Panholzer abschließend.
Weitere Informationen: Österreich Werbung
Bild: © ÖW/Sascha Radke - Gruppenfoto auf der ITB Berlin 2025; v.l.n.r.: Klaus Panholzer, Elisabeth Zehetner, Astrid Steharnig-Staudinger, Michael Feiertag