experimenta in Heilbronn wird erweitert

am . Veröffentlicht in Planungen & Attraktionsentwicklung

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Die Bilanz der experimenta seit der Eröffnung im November 2009 ist der Grund dafür, dass die Dieter Schwarz Stiftung gGmbH als wichtigster Förderer den Beschluss für eine Erweiterung des Science-Center in Heilbronn gefasst hat.

Das inhaltliche Konzept soll demnach um eine Reihe attraktiver Angebote ergänzt werden. Interaktives, forschendes und audiovisuelles Lernen sollen künftig eine Einheit bilden.

Die Gäste, ob Schulklassen, Gruppen oder Touristen, sollen dann aus einer Vielzahl von Bausteinen wählen können. Ein Schultag könne gänzlich in die experimenta verlegt werden. Die Besucher aus nah und fern sollen einen ganzen Tag vor Ort verbringen, um das ihren Interessen entsprechende naturwissenschaftlich-technische Angebot auszuprobieren.

Die Ausstellungen sollen größere Flächen in einem Neubau nördlich der experimenta erhalten. Das bisherige Raumangebot erlaubte nur Exponate mit einer Höhe von unter 3.50 m. Damit waren für viele interaktive Exponate und vor allem für große Sonderausstellungen Grenzen gesetzt. Zudem zeigte der Betrieb, dass es an Aufenthaltszonen für Besucher fehle, die sich einfach nur ausruhen oder das Ausprobierte inhaltlich vertiefen wollten. Das neue Ausstellungskonzept werde dies berücksichtigen.

Zugleich soll es altersdifferenzierter sein und damit genauer die verschiedenen Zielgruppen ansprechen. Auch die Talentschmieden würden wie die Ausstellung neu gestaltet. Insbesondere junge Menschen sollen sich individueller angesprochen fühlen. Mit der Neukonzeption der Ausstellungsbereiche und Talentschmieden seien eine größere Übersichtlichkeit und eine bessere Besucherführung verbunden. Die Talentsuche werde dabei in Kooperation mit dem TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm zu einem internationalen Markenzeichen der experimenta ausgebaut und wissenschaftlich qualifiziert.

Die akademie junger forscher (ajf) mit bisher zwei großen Schülerlaboren, zwei Ateliers und einem kleinen Forschungslabor werde in der Fläche und der Anzahl der Labore bzw. Ateliers verdoppelt. Ziel sei es, alle MINT-Fächer in Kursen anzubieten. Hinzu komme ein Schülerforschungszentrum, das in Nordwürttemberg und darüber hinaus einen Anziehungspunkt für besonders interessierte Jungforscher bieten soll.

Geplant sei auch eine sogenannte Biosphäre. Sie soll ein Labor mit Kursen zur Ökologie, Bionik und Umweltforschung, aber zugleich auch eine Attraktion für alle Gäste der experimenta sein.

Ein spektakuläres Highlight soll der Science Dome mit ca. 200 Plätzen werden. Er werde inhaltlich so konzipiert und gebaut sein, dass darin verschiedene Veranstaltungsformate stattfinden könnten. Die Palette reiche von Experimental-Shows und Sterneprojektionen, über 3-D-Präsentationen bis hin zu klassischen audiovisuellen Angeboten. Hierzu gehörten Vorträge, Filme, Lesungen oder studioähnliche Musik- oder Theaterauf-führungen mit naturwissenschaftlich-technischem Bezug.

Alt- und Neubau sollen ca. 18.000 m² Bruttogeschossfläche umfassen. Der Neubau sei nördlich der experimenta geplant, wobei aber auch der südliche Bereich des jetzigen Talentgartens als Baufeld ausgewiesen sei.

Auf der Heilbronner Kranen-Insel mit der jetzigen experimenta eine attraktive städtebauliche Lösung zu finden, soll Aufgabe eines Architekten-Wettbewerbes sein. Er beginnt im April 2013 und werde im vierten Quartal 2013 abgeschlossen sein. 25 international renommierte Büros seien eingeladen. Der Erweiterungsbau der experimenta soll nicht nur den Erfordernissen der inhaltlichen Konzeption genügen, sondern auch ein architektonisches Highlight sein.

Dem Architektenwettbewerb vorgeschaltet war ein sogenannter Kreativ-Wettbewerb. Experimenta und Dieter Schwarz-Stiftung suchten hier eine Agentur, die Inhalte definiert, ein szenographische Konzept umsetzt und auch die Projektsteuerung für die Inhalte übernimmt. Gefragt war ein möglichst flexibles Konzept, dass Raum für Veränderungen lässt und alle Bausteine spektakulär zu einem attraktiven Besuchererlebnis verknüpft. Sieger dieses Wettbewerbes, zu dem fünf große Agenturen aus ganz Deutschland eingeladen waren, wurde die Stuttgarter Agentur Milla & Partner.

Ziel sei es, die experimenta weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus als außerschulischen Lernort und Touristenmagnet bekannt zu machen. Das Projekt sei auf eine Zeitdauer bis Anfang 2017 geplant. 2013 und 2014 bleibe die jetzige experimenta geöffnet. Ab 2015 könne es wegen des Umbaus zu Schließungen in Teilbereichen kommen.

170.253 Personen besuchten nach Angaben des Betreibers im Kalenderjahr 2012 (01.01.2012 - 31.12.2012) die experimenta. Bis zum 31. Dezember 2012 hätten seit der Eröffnung am 14. November 2009 577.704 Gäste die experimenta besucht.

www.experimenta-heilbronn.de

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