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Söder eröffnet die Diskussion um europaweite Schließung der Skigebiete

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Skifahren

 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine europaweite Schließung von Skigebieten ins Spiel gebracht. Damit dürfte die Diskussion um die Wintersaison endgültig eröffnet sein.

Medienberichten zufolge hat der Markus Söder für ein vorübergehende europaweite Schließung von Skigebieten plädiert. „Wenn wir Grenzen offen halten wollen, brauchen wir auch eine klare Übereinkunft, was das Skifahren betrifft. Ansonsten wird es eine schwierige Entwicklung“, sagte der WELT zufolge Söder am Rande einer Landtagssitzung in München.

Gleichzeitig wünschte sich Söder ein abgestimmtes Vorgehen, was vermutlich als Signal Richtung Österreich gewertet werden kann: „Mir wäre lieber, wir würden ein einheitliches Übereinkommen auf europäischer Ebene haben: keine Skilifte offen überall beziehungsweise kein Urlaub überall.“ In Österreich waren die ersten Reaktionen ablehnend. Dort setzt man vielerorts noch auf eine zwar eingeschränkte, aber stattfindende Wintersaison. Österreichs Finanzminister Gernot Blümel forderte präventiv eine EU-Entschädigung in Milliardenhöhe, sollte es zu einer europaweit verordneten Schließung über die Weihnachtsferien kommen. Ob die Gäste überhaupt Interesse an einem Winterurlaub haben, ist dabei offenbar noch kein Diskussionsthema.

In Südtirol werden bereits Sicherheitskonzepte konkretisiert

Die Richtlinien für die Wiedereröffnung der Aufstiegsanlagen in den Skigebieten Südtirols waren dort auch ein Thema in der Staat-Regionen-Konferenz. Dabei haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider Südtirol vertreten. "Es ist sicherlich verfrüht, von möglichen Öffnungsterminen zu sprechen", betonte Landeshauptmann Kompatscher am Ende des Treffens, "dafür müssen wir die epidemiologische Entwicklung abwarten, aber es ist wichtig, bereits jetzt die Kriterien für die Wiedereröffnung zu definieren, damit alles vorbereitet werden kann."

Höchstzahl für ausgegebene Skipässe, Sicherheitsvorgaben und weniger Transportkapazität

Im Protokoll, auf das sich die Präsidenten der Regionen und autonomen Provinzen geeinigt haben, steht unter anderem, dass es notwendig sei, die maximale Anzahl der Tagesskipässe, die verkauft werden können, zu begrenzen. Kriterien für die Errechnung der Anzahl sind bestimmte einheitliche Merkmale der Skigebiete, die im Einvernehmen mit den Vertretern im Bereich und den lokalen Sanitätsbetrieben festgelegt werden. Das Protokoll enthält zudem Informationen, wie die Einhaltung der Maßnahmen zum Gesundheitsschutz überwacht werden, welche Ausbildung des Liftpersonal machen muss, wie die sanitären Einrichtungen beschaffen sein müssen und welche Vorkehrungen für Abstände notwendig sind.

Festgehalten ist auch, dass die Pflicht gilt, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Skipässe sollen möglichst online verkauft werden, um Warteschlangen zu vermeiden. Vorgaben gibt es auch dazu, wie viele Menschen mit den Aufstiegsanlagen fahren dürfen. So könnten Sessellifte zu 100 Prozent ihrer der maximalen Kapazität genutzt werden, während Gondelbahnen und Seilbahnen nur die Hälfte der üblichen Passagierzahl transportieren dürften. In allen Aufstiegsanlagen sei das Tragen von chirurgischen Masken Pflicht. Die Möglichkeit, Seilbahnanlagen wieder zu öffnen, hänge mit der epidemiologischen Entwicklung in den einzelnen Gebieten zusammen.

"Die Regionen haben um ein Treffen mit der Regierung gebeten, auch weil derzeit keine andere finanzielle Unterstützung für die eventuellen Ausfälle in Aussicht gestellt wurde", sagte Kompatscher.

Branche ist vorbereitet – Öffnung für zentralen Wirtschaftssektor wichtig

Viele Sicherheitsvorkehrungen wie Mindestabstände, Kapazitätsreduzierung und digitale Angebote habe die Branche in Südtirol bereits jetzt schon vorbereitet, sagt Landesrat Alfreider. Aufstiegsanlagen und Seilbahnen sollen, wenn es nach Alfreider geht, wie der öffentliche Nahverkehr behandelt werden: In beiden wird alles getan, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten. „Sicherheit hat immer Vorfahrt“, betont Alfreider und sagt aber auch: „sobald alles klar geregelt und eine Öffnung vertretbar ist, soll dieser für die Wirtschaft zentrale Sektor, mit dem sehr viele Arbeitsplätze zusammenhängen, aufgehen.“

Die Richtlinien wurden von Vertretern der Länder und Regionen Südtirol, Trient, Aostatal, Piemont, Lombardei, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien sowie dem italienischen Wintersportverband FISI erarbeitet.

Bild: Getty Images via Canva

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