Rahmenkonzept zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb steht

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb hat ein neues Rahmenkonzept. Darin wird auch der Tourismus geregelt.

„Mit dem Rahmenkonzept hat sich die Region jetzt erstmals ein konkretes Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre gegeben. Die vorgeschlagenen Projekte reichen vom Artenschutz über den Ausbau zur Qualitätsregion für Touristen bis zur Einrichtung einer Biosphären-Akademie und werden das Biosphärengebiet in eine gute und erfolgreiche Zukunft führen“, glaubt Naturschutzminister Alexander Bonde anlässlich der Übergabe des Rahmenkonzeptes durch den Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Tübingen, Hermann Strampfer, in Dettingen an der Erms (Landkreis Reutlingen).

Neben den rund 180 Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden und Interessengruppen in neun verschiedenen Arbeitskreisen sowie den politisch Verantwortlichen hätten auch viele Bürgerinnen und Bürger der Region und auch Gäste die Möglichkeit genutzt, sich an der Erarbeitung des Rahmenkonzeptes zu beteiligen. „Dazu gab es Gelegenheit bei einem Ideenwettbewerb, verschiedenen thematischen Fachveranstaltungen, zwei großen Diskussionsrunden und einer Internetdiskussionsplattform“, erläuterte der Minister.

Insgesamt beinhalte das Rahmenkonzept 28 Leitprojekte, hervorgegangen aus 350 eingebrachten Projektideen. „Durch die aktive Beteiligung zahlreicher Gruppen und Verbände sowie Bürgerinnen und Bürger der Region ist ein Weg beschritten worden, der in dieser Art im bundesweiten Vergleich einzigartig ist. Durch Mitsprache und Mitwirkung an Entscheidungen entstehen im Konsens Entscheidungen, die breite Akzeptanz finden. Alle Beteiligten werden zur Umsetzung der Projekte gemeinsam neue Wege gehen“, lobte Bonde abschließend.

Die Erstellung eines Rahmenkonzepts für die Region steht im direkten Zusammenhang mit der Anerkennung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb durch die UNESCO im Mai 2009. Im Rahmenkonzept für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb sei festgehalten, welche Entwicklungen zukünftig angestoßen und gefördert werden sollen. Es wurden Leitbilder und Ziele für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb allgemein und für folgende Handlungsfelder entwickelt und konkrete Projekte dafür vorgeschlagen:

  • Naturschutz, z.B. seltene und stark gefährdete Arten und Lebensräume der Schwäbischen Alb schützen, den Bestand sichern und ausbauen
  • Tourismus und Gastronomie, z.B. Biosphärengebiet nach innen und außen durch hohe Regionalität, Servicequalität und nachweislich praktizierten Natur- und Umweltschutz auszeichnen
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung, z.B. Start einer Junior-Biosphären-Akademie
  • Wald-Holz-Jagd, z.B. Biosphärenholz-Kollektion entwickeln, herstellen und vermarkten und dabei sowohl Naturschutzkriterien als auch die Idee des „Holzes der kurzen Wege“ berücksichtigen
  • Historisch-kulturelles Erbe, z.B. Vermessung und Erfassung sämtlicher Burgen im Landkreis Esslingen und Veröffentlichung der Ergebnisse
  • Landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten und Regionalvermarktung, z.B. Zusammenführung der Biosphären-Produkte unter einem einheitlichen Erscheinungsbild (z.B. Verpackungen) und Erschließung neuer Absatzwege
  • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Biosphärengebiet Schwäbische Alb nach innen und außen gemeinsam professionell vermarkten
  • Umwelt- und Klimaschutz, z.B. Entwicklung und Umsetzung von „Bürgerenergie“ mit Tüftlern und Forschern als Kombination verschiedener dezentraler erneuerbarer Energiegewinnungsverfahren
  • Kommunale Entwicklung, Planung und Verkehr, z.B. Mobilitätsangebote erweitern, verbessern und neue Angebotsformen entwickeln und umsetzen

Die Aufstellung des Rahmenkonzeptes im Biosphärengebiet Schwäbische Alb sei bewusst nicht als verwaltungsinterne Fachplanung erarbeitet worden, sondern kooperativ und konsensorientiert unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedlichen Beteiligungsebenen.

Das Team von PLENUM Schwäbische Alb und der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets sowie team5+, ein Zusammenschluss mehrerer Projektbüros, hätten den Arbeitsprozess begleitet.

www.biosphaerengebiet-alb.de

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