Koralmbahn startet und erweitert Bahnangebot nach Kärnten um 30 Prozent

Am 14. Dezember 2025 werde die Koralmbahn den Betrieb aufnehmen. Die Verbindung zwischen Graz und Kärnten in 32 Minuten rücke Kärnten näher an die städtischen Ballungsräume heran. Nach Angaben der Kärnten Werbung steige das Fernverkehrsangebot nach Kärnten um rund 30 Prozent.
Die Kärnten Werbung, die Tourismusregionen und die Betriebe sollen den Bahnstart mit Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität vorbereitet haben. Geplant seien Angebote wie Rail, Rent & Bike, Rail & Trail, Tageserlebnisprogramme und die Bewerbung eines autofreien Urlaubs in Kooperation mit den ÖBB und der Westbahn.
„Die Koralmbahn ist eine enorme Chance für den Tourismus in Kärnten“, sagte Klaus Ehrenbrandtner, Geschäftsführer der Kärnten Werbung. „Sie bringt das Urlaubsland so nah an die großen Städte wie nie zuvor – schnell, bequem und klimafreundlich. Für viele Gäste wird die Bahn zur echten Alternative zum Auto. Das stärkt nicht nur den nachhaltigen Tourismus, sondern auch die regionale Wertschöpfung. Für diese neue Zielgruppe haben wir eine Reihe an Produkten entwickelt, die sowohl Gästen als auch Einheimischen einen Mehrwert bieten.“
Die Koralmbahn sei Teil der neuen Südstrecke und des Baltisch-Adriatischen Korridors. Künftig sollen laut Kärnten Werbung 29 tägliche Direktverbindungen aus Graz, 26 aus Wien und 3 aus Prag bis Villach verkehren. Reisen aus Wien sollen sich um rund 45 Minuten verkürzen, aus Graz sollen sie 32 Minuten dauern.
Kärnten habe seit 2016 an einem integrierten Mobilitätsmanagement gearbeitet. Das Zentrum für nachhaltige Destinationsentwicklung Kärnten habe die Umsetzung touristischer Mobilitätsprojekte verantwortet. „Seit fast zehn Jahren bereiten wir uns auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn vor“, sagte Georg Overs, Projektträger des NDK. „In dieser Zeit konnten wir wichtige Initiativen umsetzen – darunter den Bahnhof-Shuttle Kärnten und die kostenlose Nutzung der S-Bahn mit der Gästekarte. Auch für den Bahnstart haben wir gemeinsam mit der Kärnten Werbung ein umfassendes Maßnahmenpaket im Bereich Marketing und Kommunikation vorbereitet.“
Der Bahnhof-Shuttle Kärnten solle die Weiterreise zur Unterkunft ermöglichen. Vor Ort sollen S-Bahnen, Regionalbusse und Shuttles flexible Mobilität ohne eigenes Fahrzeug sichern.
Mit Rail & Trail und Rail, Rent & Bike verbinde die Kärnten Werbung das Bahnnetz mit Wander- und Radangeboten. Rail & Trail solle ab 2026 über 100 qualitätsgesicherte Wanderrouten mit Start- und Zielpunkten an S-Bahn-Stationen bieten. Die ersten Routen sollen im Pilotgebiet Oberes Drautal online zur Verfügung stehen. Rail, Rent & Bike starte laut Kärnten Werbung im April 2026 mit rund 30 Verleihstationen an Bahnhöfen. Gäste sollen Räder ausleihen und sie flexibel an jeder Station zurückgeben können. ÖBB und Westbahn sollen die Mitnahme eigener Fahrräder sichern. In den Kärntner S-Bahnen seien bis zu 24 Räder pro Zug möglich. Die Bewerbung erfolge über Online- und Social-Media-Kampagnen sowie Printkooperationen in österreichischen und deutschen Bahnmärkten.
Entlang der neuen Verkehrsachse von St. Paul im Lavanttal bis Mallnitz sollen Tageserlebnisse entstehen. „Mit diesem Angebot nutzen wir die Nähe zu 637.000 potenziellen Gästen, stärken die Vor- und Nachsaison und wollen einen emotionalen Anker setzen, um aus Tagesausflüglern Nächtigungsgäste zu machen“, sagte Ehrenbrandtner. Eine neue Website informiert ab Frühjahr 2026 über Ausflugsideen ab Bahnhof.
Zum Start sollen die Koralmbahn die Anreise zu Adventmärkten in Kärnten erleichtern. Von Graz aus seien der Wörthersee-Advent, der Mallnitzer Bergadvent sowie die Christkindlmärkte in Klagenfurt und Villach rasch erreichbar. Ein Programm für Advent-Hopping mit öffentlichen Verkehrsmitteln stehe online bereit. Für Wintersportler verkürze sich die Anreise zu Skigebieten. Von Graz nach Villach dauere die Fahrt 66 Minuten, weiter gehe es mit der S-Bahn auf die Gerlitzen Alpe. Das Goldeck sei ab Spittal-Millstätter See schnell erreichbar.
Zum Bahnstart setze die Kärnten Werbung gemeinsam mit der Österreich Werbung und Steiermark Tourismus eine Werbeoffensive unter dem Titel Österreichs Süden um. Geplant seien ein Reiseveranstalter-Event, gemeinsame Auftritte auf der ITB Berlin sowie Presse- und B2B-Aktivitäten. Out-of-Home- und Co-Branding-Kampagnen mit der ÖBB in Graz und Wien sollen die Offensive begleiten. Eine Social-Media- und Radiokampagne mit dem Titel Ziemlich beste Feinde sei am 18. November 2025 gestartet. Seit 1. November sollen vollgebrandete Straßenbahnen in Graz fahren, gemeinsam mit den Partnerregionen Wörthersee-Rosental, Villach-Faaker See-Ossiacher See und Klopeiner See-Südkärnten-Lavanttal.
„Die Koralmbahn ist weit mehr als ein Verkehrsprojekt“, fasste Ehrenbrandtner zusammen. „Sie stärkt Kärntens Position als leicht erreichbare, nachhaltige und lebenswerte Tourismusdestination. Mit unseren neuen touristischen Angeboten und Werbemaßnahmen wollen wir das durch die Koralmbahn entstehende Potenzial bestmöglich nutzen – für Gäste, Betriebe und Regionen gleichermaßen.“
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Bild: © Kärnten Werbung, Fotograf Thomas Sobian – Klaus Ehrenbrandtner, Geschäftsführer der Kärnten Werbung und Georg Overs, Projektträger des Zentrums für nachhaltige Destinationsentwicklung Kärnten (NDK).
