DEHOGA und Tourismusverband fordern Tourismusfonds für Dresden
Am Freitag wird in der Sitzung des Dresdener Stadrates entschieden, auf welchem Weg die touristische Vermarktung Dresdens vorangebracht werden soll. Der DEHOGA und der Tourismusverband Dresden e.V. fordern einen Tourismusfonds statt einer Zwangsabgabe.
Marco Bensen, Vorstandsvorsitzender des DEHOGA Dresden, und Dr. Michael Hupe, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbands Dresden e.V. (TVD) seien sich einig, dass allein ein freiwilliger Tourismusfond eine zielführende und zukunftsorientierte Lösung darstelle. Andere Modelle wie Bettensteuer oder Fremdenverkehrsabgabe seien hingegen in der Umsetzung zu aufwändig, rechtlich strittig oder die eingesammelten Mittel könnten nicht zielgerichtet für die Vermarktung eingesetzt werden.
Die Stadt Dresden habe die Tourismusbranche aufgefordert, sich finanziell stärker bei der touristischen Vermarktung zu engagieren, und offeriere, dem Beitrag der Branche einen ebenso großen finanziellen Beitrag seitens der Stadt zur Verfügung zu stellen. Laut „Wertschöpfungsanalyse Tourismus“, die das NIT Institut für Tourismus- und Bäderforschung Kiel im Auftrag der Dresden Marketing Gesellschaft mbH (DMG) 2011 erstellt hat, seien es vor allem die Unternehmen aus Hotellerie, Einzelhandel, Gastronomie und Kultur, die in Dresden Umsätze mit Touristen generierten, sei es Geschäftsreisetourismus oder privater Städtetourismus. Sie bildeten daher den Kern der Tourismusbranche.
TVD und DEHOGA hätten aus dem Kreis ihrer Mitglieder, die insbesondere aus den Bereichen Hotellerie und Gastronomie, aber auch sonstigen touristischen Dienstleistungen kämen, inzwischen Zusagen in Höhe von etwa 200.000 Euro erhalten, Tendenz steigend. Das Ziel der Stadt, über diesen Weg bis zu 500.000 Euro zu generieren, sei kurzfristig zu ambitioniert, erscheine mittelfristig aber nicht unrealistisch. Nürnberg und München realisierten mit ähnlichen Modellen 250.000 Euro bzw. 500.000 Euro pro Jahr. Für die Mitglieder sei dabei wichtig, bei der Frage der Mittelverwendung mitreden zu dürfen, den Verwaltungsaufwand gering zu halten, eine breite Basis an teilnehmenden Unternehmen zu haben und den Aufenthalt in Dresden für den Touristen nicht unnötig zu verteuern.
„Das Ziel seitens der Branche und auch der Stadt ist klar definiert: Dresden muss mittels verschiedener Marketingmaßnahmen bekannter und attraktiver gemacht werden, somit mehr Besucher anlocken. Dresden ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Gegensatz zu anderen großen Städten liegt die Elbestadt bezüglich der finanziellen Ausstattung der DMG nur im unteren Mittelfeld. Ich finde es hervorragend, dass kulturell viel und auch immer Neues geboten wird, doch wenn dies nicht nach außen dringt, weil es nicht entsprechend vermarktet wird, nutzt es leider nicht viel“, so Marco Bensen.
Dr. Michael Hupe fügt hinzu: „Die diversen Modelle, die diskutiert wurden, angefangen von der Bettensteuer über die Kur- beziehungsweise Kulturtaxe bis hin zur Fremdenverkehrsabgabe haben alle mindestens einen Haken. Entweder führen sie dazu, dass die Touristen finanziell mehr belastet würden -was nicht unser Ziel sein kann, da wir sie ja in unsere Stadt holen und nicht zum Fernbleiben animieren wollen- oder es ist rechtlich nicht sichergestellt, dass die Gelder speziell für die Vermarktung verwendet werden können. Was nützt beispielsweise eine Bettensteuer, wenn damit an anderer Stelle Haushaltslöcher gestopft werden? Daher ist das Modell des freiwilligen Tourismusfonds das einzig Richtige. Er ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Viele Mitglieder der Branche stehen hinter ihm und sehen genau wie der DEHOGA und wir den Nutzen. Einer zeitnahen Umsetzung steht aus unserer Sicht nichts im Wege, da wir in den letzten Monaten entsprechend Vorarbeit geleistet haben.“
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