Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Tourismusfinanzierung: 10. Baltic Sea Tourism Forum in Turku

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Logo ForumUnter dem Titel „The Future of Baltic Sea Tourism” wurde vom 2. bis 3. November das 10. Baltic Sea Tourism Forum in Turku veranstaltet.

Die jährlich stattfindende Konferenz, die zur Stabilisierung der Zusammenarbeit im Ostseeraum und zur Etablierung der Reiseregion Ostsee dienen soll, rückt die Zukunftsthemen der Tourismusbranche – Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Finanzierung – in den Mittelpunkt der Diskussion. Mecklenburg-Vorpommern hat diesen Prozess vor zehn Jahren gestartet. Zweimal wurde das Baltic Sea Tourism Forum bereits in Rostock ausgerichtet. 150 Teilnehmer aus allen Ostseeanrainerstaaten haben sich zum Jubiläumsforum angemeldet.

Dazu Wolfgang Waldmüller, Vorsitzender des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV): „Nach Prognosen der Welttourismusorganisation UNWTO werden sich die internationalen Ankünfte weltweit in den nächsten Jahren weiter dynamisch entwickeln. Das betrifft natürlich auch die Entwicklungen im Ostseeraum. Hier sitzt Mecklenburg-Vorpommern mit in der ersten Reihe und kann davon profitieren. Um diese nachhaltig mitzugestalten, ist das Baltic Sea Tourism Forum und damit der Austausch mit den Ostseeanrainern von enormer Bedeutung. Dabei muss neben der quantitativen Entwicklung auch die Arbeit an der Qualität der Angebote ins Visier genommen werden.“

Die Ostseeanrainerländer zählten 2014 mehr als 111 Millionen internationale Gästeankünfte, schon dies ein Anstieg um 39,5 Prozent seit 2005. Weltweit betrachtet, sollen nach Angaben der UNWTO die touristischen Ankünfte bis 2030 von derzeit 1,23 Milliarden (2016)  auf 1,8 Milliarden pro Jahr steigen, in Europa von 616,2 Millionen (2016) auf 744 Millionen.

Auf der diesjährigen Veranstaltung wurden unter anderem zwei in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelte Projekte präsentiert. Das ist zum einen das Baltic Sea Tourism Center, das zu Beginn dieses Jahres im Internationalen Haus des Tourismus in Rostock gestartet wurde. Innerhalb der kommenden drei Jahre soll mit dem Ostseetourismuszentrum eine Schaltzentrale für den Tourismus im Ostseeraum entstehen, mit der die länderübergreifende Vernetzung von Tourismusakteuren weiter gefördert werden kann. In dem zunächst auf drei Jahre angelegten Projekt mit einem Gesamtbudget von rund 1,5 Millionen Euro arbeiten fünf Kernpartner aus Dänemark, Litauen, Polen sowie Mecklenburg-Vorpommern mit – neben dem TMV auch die Fachhochschule Stralsund als wissenschaftlicher Berater. Weitere zehn assoziierte Partner aus sieben Ostseeländern begleiten das Projekt, darunter die Deutsche Zentrale für Tourismus und das Wirtschaftsministerium MV.

Zum anderen ist es das einjährige Projekt „From the sustainable development goals towards a Sustainable Tourism in the Baltic Sea Region“ (Von den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen zum nachhaltigen Tourismus im Ostseeraum), das im September 2017 startete. Neben dem Landestourismusverband und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern als Initiatoren sind Litauen, Estland, Finnland und Belgien am Projekt beteiligt. Dabei sollen Ansätze gefunden werden, wie Nachhaltigkeit im Tourismus besser gemessen und kommuniziert werden kann.

Gastgeber des Jubiläumsforums sind Visit Turku, die Stadt Turku, die Region Südwest-Finnland, Visit Finnland sowie das Ministerium für internationale und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Finnland in Kooperation mit dem Landestourismusverband MV und dem beim Wirtschaftsministerium des Landes angesiedelten Politikbereich Tourismus der EU-Ostseestrategie. Das nächste Treffen ist 2018 in Lettland geplant.

www.balticseatourism.net

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