Reiseabsichten im Sommer: Reisen trotz Unbehagen?

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Menschen bei Reiseplanung

 

Sie machen sich zwar Gedanken zum Klimawandel, zur Corona-Pandemie, und auch zum Krieg in der Ukraine - dennoch möchten 42 Prozent der Deutschen, die im Sommer verreisen wollen, nicht auf ihren Urlaub im Sommer verzichten. Dies ergab eine aktuelle Online-Befragung des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), durchgeführt von GfK (Gesellschaft für Konsumforschung). In unserer eigenen jüngsten Befragung zum ReisePuls Deutschland Kulturtourismus 2022 haben wir ebenfalls nach dem Unbehagen gefragt.

Die GfK hat ermittelt, dass 23 Prozent diese Themen so große Sorgen, dass sie trotz derzeitiger Reiseabsichten im Sommer vielleicht doch nicht verreisen werden. Auch finanzielle Aspekte spielen bei den Reiseüberlegungen eine Rolle. Ein niedriger Preis sei demnach für jeweils ein Drittel der Befragten, die verreisen möchten, aber noch nicht gebucht haben oder noch unsicher sind, ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Urlaubsziels. Über ein Drittel gibt zudem die Sorge um die hohen bzw. weiter steigenden Preise für ihr zögerliches Buchungsverhalten an.

 

Das große Unbehagen

Wir bei destinet haben unsere gerade beendete Feldzeit (25.-28.04.) für unseren ersten ReisePuls Deutschland Kulturtourismus 2022 ebenfalls genutzt, um einige aktuelle Haltungen der Menschen abzufragen, z.B. zu dem Unbehagen, dass viele befällt, wenn es ums Reisen in Kriegszeiten geht.
Und wie es sich zeigt: Dieses Gefühl teilen tatsächlich viele. Fast die Hälfte stimmt zu oder voll und ganz zu, dass sie genau dieses Unbehagen befällt oder sie ein schlechtes Gewissen entwickeln. Klar ist: Die Reisenden reflektieren, wägen ab, entwickeln Haltungen, sowohl zu den Krisen als auch zu den steigenden Preisen. Bereits in unserem letzten ReisePuls Deutschland aus dem Dezember hatten wir ermittelt, dass der Preis als Kriterium wieder deutlich an Bedeutung gewinnt. Dies könnte sich noch negativ auf die Reisenachfrage in der Sommersaison auswirken.

 

RPDeutschland Kultur 2022 Chart1

Urlaub als Quelle für Erholung und Entspannung

In der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), durchgeführt von GfK zwischen dem 28. April und 02. Mai 2022 unter über 1.000 Männern und Frauen der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, zeigt sich erneut, dass für die Reisenden der Urlaub wichtig ist: 65 Prozent schöpfen im Urlaub „Erholung und Entspannung“, 46 Prozent genießen die „Zeit für Partner*in, Familie und Freunde“. Fast jede Zweite/jeder Zweite sieht Urlaub als „Freiheit“ (45 Prozent) und als „etwas Besonderes“ (48 Prozent).

Bereits in den ersten vier Monaten des Jahres hat rund ein Drittel der Personen, die generell verreisen, eine oder mehrere Urlaubsreisen gemacht. Davon bewertet mehr als die Hälfte diese Urlaubsreisen als „erholsam“ (54 Prozent). Jede/jeder Fünfte empfand die Reise als „normal“ (22 Prozent) und als „teuer“ (20 Prozent).

Viele möchten im Sommer verreisen

Mit Blick auf den Sommer 2022 möchten 69 Prozent der Befragten, die generell verreisen, auf jeden Fall in Urlaub fahren. Nach den Entbehrungen der Corona-Pandemie sind diese Ergebnisse für die Tourismusbranche erfreulich und ermutigend zugleich, so Alfred Bauer vom BZT. Die in den Corona-Jahren häufig diskutierte hohe Reisebereitschaft der Deutschen zeigt sich nun in Form von festen Reiseabsichten.

Wie in den vergangenen Jahren sind insbesondere die 40- bis 49-Jährigen sehr offen für Reisen: 74 Prozent haben in dieser Altersgruppe feste Reiseabsichten für die Sommermonate 2022. Rund ein Drittel der Befragten, die generell verreisen, hat bereits gebucht. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen sind es fast 40 Prozent.

Dieses Ergebnis sieht Cathrin Schiemenz vom BZT als besonders erfreulich für die Branche, da die Reiseabsichten und Reiseaktivitäten in dieser Altersgruppe während der Corona-Pandemie sehr verhalten waren.

59 Prozent der Personen, die zwischen Mai und Oktober 2022 verreisen möchten, wollen mindestens einen Urlaub in Deutschland verbringen: Dabei führt Bayern die Rangliste an, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. 49 Prozent wollen mindestens einen Urlaub im europäischen Ausland verbringen – angeführt von Spanien. 11 Prozent beabsichtigen, in ein außereuropäisches Land zu reisen.

https://bzt.bayern/

Infografik: destinet.de
Bild: Getty Images / Canva

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