Bilanz des Sommers: Österreich im Aufwind

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

austria kampagne2012Nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden für die Sommersaison 2012 (Mai bis Oktober) 65,68 Mio. Nächtigungen gemeldet, um 2,6% mehr als im Sommer 2011. Das aktuelle Ergebnis ist das beste seit dem Sommer 1995.

Es liegt zwar noch um 12,44 Mio. Nächtigungen unter dem Rekordwert der Sommersaison 1991 (78,12 Mio.), aber deutlich über dem Sommerergebnis 2006 (6,70 Mio. Nächtigungen mehr). Hinsichtlich der Zahl der Gäste wurde zwischen Mai und Oktober 2012 mit 19,44 Mio. Ankünften (+3,6%) ein neuer Rekordwert erzielt, wobei sowohl inländische (+2,3% auf 6,89. Mio.) als auch ausländische (+4,3% auf 12,55 Mio.) Ankünfte Höchstwerte erreichten.

Die Zunahme insgesamt ist vor allem auf Nächtigungssteigerungen bei den ausländischen Gästen zurückzuführen, die um 3,4% (oder +1,49 Mio. Nächtigungen) auf 45,18 Mio. zulegen konnten. Vor allem der wichtigste Herkunftsmarkt Deutschland trug mit 24,56 Mio. Übernachtungen (+2,1%) positiv zum Nächtigungsergebnis bei (54,4% der Ausländernächtigungen entfallen auf die deutschen Gäste), wenn auch im Vergleich zum Sommer 1991 (39,61 Mio.) die deutschen Nächtigungen um 15,56 Mio. abnahmen.

Positiv entwickelten sich auch weitere wichtige Herkunftsmärkte wie die Niederlande (+5,2%), die Schweiz (+2,1%), die Tschechische Republik (+4,0%) oder Ungarn (+6,0%), während Italien und Frankreich rückläufig waren (-4,5% bzw. -3,1%). Insbesondere Gäste aus Russland konnten mit 522.200 Übernachtungen um +17,2% zulegen. Die Zahl der inländischen Gästenächtigungen stieg um 0,9% auf 20,50 Mio. und erreichte damit einen neuen Höchstwert - im Rekordsommer des Jahres 1991 lag sie mit 18,78 Mio. noch deutlich unter der 20 Mio.-Marke.

Abgesehen vom rückläufigen Juniergebnis (feiertagsbedingt -4,5% bei den Nächtigungen) fielen vor allem in den wichtigsten Sommermonaten Juli und August die Nächtigungszuwächse mit 2,0% und 1,9% positiv aus. Auch der erste Sommermonat Mai (+17,0%) bilanzierte aufgrund einer Feiertagsverschiebung überdurchschnittlich. Mit 6,64 Mio. Nächtigungen erreichte der Oktober einen neuen Rekordwert (+1,8% gegenüber Oktober 2011).

In den vergangenen Jahrzehnten verringerte sich der Nächtigungsanteil der Sommermonate Juli und August gemessen an der gesamten Sommersaison zugunsten der Nebensaisonmonate deutlich: Lag deren Anteil gemessen an den Gesamtnächtigungen des Spitzensommers 1991 noch bei rd. 56,2%, so nahm dieser im Sommer 2012 auf rd. 49,8% ab.

Bisheriges Kalenderjahr 2012: +3,5% bei den Übernachtungen

Für das bisherige Kalenderjahr 2012 (Jänner bis Oktober 2012) lagen rund 116,64 Mio. Übernachtungen vor, um 3,5% mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Für die ausländischen Gäste wurden 84,82 Mio. Nächtigungen (+4,2%) registriert, die Zahl der inländischen Gästenächtigungen nahm um 1,7% auf 31,82 Mio. zu. Das bisherige Jahresergebnis ist mit 116,64 Mio. das zweitbeste nach dem Rekordjahr 1992 (117,6 Mio. Übernachtungen).

Für die Mehrzahl der nächtigungsstärksten Herkunftsmärkte - mit Ausnahme von Italien (-3,6%), Belgien (-0,4%) und Frankreich (-0,6%) - konnten Zuwächse registriert werden, die höchsten bei Gästen aus Deutschland (+4,0%), den Niederlanden (+4,2%), der Schweiz (+6,2%) und Russland (+17,8%). Die Ankünfte stiegen im selben Zeitraum um 4,1% auf 31,54 Mio., jene der ausländischen Gäste um 4,5% auf 21,12 Mio., jene der inländischen Gäste um 3,4% auf 10,43 Mio.

"Österreichs Tourismuswirtschaft ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Fels in der Brandung und sichert durch ihre Leistungskraft Wachstum und Arbeitsplätze in Österreich", glaubt Tourismusminister Reinhold Mitterlehner angesichts der  veröffentlichten Zahlen.

Ein wesentlicher Trend sei, dass die Abhängigkeit von den wichtigsten Monaten Juli und August gesunken sei und die Nebensaison-Angebote an Bedeutung gewännen. Der Nächtigungsanteil von Juli und August lag 2012 unter 50 Prozent. Im Oktober wurde sogar ein neuer Rekordwert bei den Nächtigungen erzielt. "Die von uns unterstützten Investitionen in Rad-, Wander-, Kultur-, und Gesundheitstourismus beleben die Nebensaisonen und erhöhen die Auslastung der Betriebe", meint Mitterlehner. "Durch den Trend zum Ganzjahrestourismus sind wir breiter und stärker aufgestellt und werden auch weniger abhängig von einzelnen Wetterperioden." Auch der Städtetourismus werde immer beliebter, wie das Wiener Nächtigungs-Plus von 7,2 Prozent zeige.

Aufgrund des durch die Tourismusstrategie gut abgestimmten Marketings und den Investitionen der Branche in zusätzliche Angebote sowie eine noch bessere Ski- und Wellness-Infrastruktur seo Mitterlehner auch für die Wintersaison optimistisch. "Wir sind zuversichtlich, dass Österreich seine Position als Wintersportland Nummer eins ausbauen wird", so Mitterlehner. Heuer gebe es unter dem Motto "Ankommen und Aufleben in neun Märkten (Deutschland, Benelux, Frankreich und CEE) eigene Winterkampagnen der Österreich Werbung, die das Angebot auf und abseits der Piste in den Mittelpunkt rückten.

www.statistik.gv.at

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