YouGov-Umfrage: Politische Lage beeinflusst Urlaubsverhalten 2025

Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) geben 45 % der Befragten an, die politische Lage beeinflusse ihre Reiseentscheidungen. Noch stärker wirke sich der Kostenaspekt aus: 54 % berücksichtigten gestiegene Reisekosten bei ihrer Planung. Besonders Familien mit drei bis vier Personen zeigten ein erhöhtes Bedürfnis nach Sicherheit und Kostenkontrolle. Die Erhebung wurde im Vorfeld des 26. Tourismusgipfels durchgeführt, der in Berlin stattfand. Im Fokus standen dort die Themen politischer Neuanfang, globale Krisen und Innovation.
Politik mit Einfluss auf Freizeitverhalten
Laut Umfrage erwarteten 64 % der Befragten einen Einfluss politischer Maßnahmen auf ihr Reiseverhalten. Besonders hoch sei die Zustimmung zur geplanten Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in der Gastronomie (31 %), zu geringeren Gebühren im Luftverkehr (26 %) und zu Investitionen in den Schienenverkehr (26 %). Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren bewerteten Investitionen in die Bahn mit 39 % als besonders wichtig.
Digitalisierung mit Mehrwert
Schnelleres und stabileres Internet am Reiseziel stehe auf Platz eins der digitalen Wünsche (32 %). Weitere genannte Maßnahmen seien: Informationen zur Besucherfrequenz an Sehenswürdigkeiten (31 %) sowie Plattformen zur Bündelung und Buchung von Verkehrsmitteln (26 %). Besonders Familien und junge Reisende würden in digitalen Lösungen einen Mehrwert für die Reiseplanung sehen.
Reiseziele 2025
Mehr als die Hälfte der Befragten plane 2025 eine Reise ins europäische Ausland oder nach Nordafrika. Auch Reisen innerhalb Deutschlands bleiben gefragt – insbesondere Mittelgebirge, Küsten und Städte. Fernreisen bleiben eine Minderheit: 7 % ziehe es nach Asien oder Ozeanien, 5 % nach Amerika. Einschätzungen aus der Branche würden auf eine leichte Verlagerung von Nord- und Südamerika in Richtung Asien hindeuten.
Nur 17 % der Befragten verreisen in diesem Jahr gar nicht.
Sommer bleibt Hauptreisezeit – trotz Klimarisiken
Rund zwei Drittel der Reisenden würden ihren längsten Urlaub in den Sommermonaten Juni bis September verbringen. Besonders Familien würden die Ferienzeit im Juli (27 %) und August (32 %) nutzen. Dennoch gaben fast 30 % an, dass Naturereignisse wie Hitze, Waldbrände oder Überschwemmungen ihre Entscheidungen beeinflussen würden.
Reisen werden kürzer – und für manche auch seltener
Die wirtschaftliche Lage zeige Auswirkungen: Ein Fünftel der Befragten plane geringere Ausgaben für Reisen als im Vorjahr, ähnlich viele verreisen seltener. 11 % würden ihre Reisen verkürzen. Andererseits gab jeder Zehnte an, mehr zu verreisen oder mehr Geld für Urlaube auszugeben – vor allem Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 4.000 Euro. 44 % veränderten ihr Reiseverhalten im Vergleich zu 2024 nicht wesentlich.
Weitere Informationen: Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) e.V.: Startseite
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