DTV: Keine AfD an der Spitze des Tourismusausschusses

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DTV: Keine AfD an der Spitze des Tourismusausschusses

 

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) appelliert an die demokratischen Parteien im Bundestag, den Vorsitz des Tourismusausschusses nicht an die AfD zu vergeben. Der Verband bezieht sich dabei auf die grundsätzliche Unvereinbarkeit rechtspopulistischer Positionen mit den Werten einer offenen Tourismuswirtschaft.

„Der Tourismus steht für grundlegende demokratische Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt. Eine Politik, die diese Werte ablehnt, ist nicht mit einem weltoffenen Reiseland Deutschland vereinbar“, erklärte DTV-Präsident Reinhard Meyer. „Ein AfD-Vorsitz im Tourismusausschuss wäre ein fatales Signal an Gäste, Unternehmen und Mitarbeitende der Branche. Fremdenfeindlichkeit und Gastfreundschaft schließen sich aus. Als parlamentarisches Gremium spielt der Tourismusausschuss eine zentrale Rolle für die politischen Rahmenbedingungen im Deutschlandtourismus.“

Die Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse werden von den Ausschussmitgliedern gewählt. Zuletzt leitete die CDU-Abgeordnete Jana Schimke den Tourismusausschuss. Der DTV hatte bereits in der 19. Wahlperiode die Wahl der AfD für den Ausschussvorsitz kritisiert.

Hintergrund:

Die deutsche Tourismuswirtschaft hat sich im August 2024 mit der Resolution „Weltoffenheit statt Ausgrenzung“ eindeutig zu einem vielfältigen, diskriminierungsfreien und gastfreundlichen Reiseland bekannt. In der Erklärung wird betont, dass Demokratie, Menschenwürde und kultureller Austausch die Grundlagen für einen erfolgreichen Tourismus in Deutschland bilden. Eine nationalistische Abschottungspolitik steht demnach im direkten Widerspruch zum Charakter des Reisens und gefährdet die wirtschaftliche Stabilität der Branche.

Der Verfassungsschutz hatte die AfD im Frühjahr 2024 als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft. In einem laufenden Rechtsstreit hat das Bundesamt für Verfassungsschutz am 8. Mai 2025 jedoch eine sogenannte Stillhaltezusage abgegeben. Bis zu einer gerichtlichen Entscheidung wird die Partei nicht mehr öffentlich so bezeichnet, sondern formell nur noch als Verdachtsfall geführt.

 

Weitere Informationen: https://www.deutschertourismusverband.de/

Bild: © DTV

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