Dürre: Schiffskonvoi bei Rhein in Flammen abgesagt - Feuerwerke sollen stattfinden

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Rhein in Flammen, Dürre

 

Wenn die Krise zur Normalität wird. In den verganenen Jahren hat die Corona-Situation Großevents wie Rhein in Flammen verhindert. Jetzt ist es die Trockenheit. Der stetig sinkende Rheinpegel hat die Rahmenbedingungen für das Großevent Rhein in Flammen in den vergangenen Tagen verschärft. Das hat Folgen.

Da in den nächsten Tagen der Rheinpegel absehbar weiter sinkt, hat sich der Veranstalter, die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH am Mittwoch, in Rücksprache mit den Behörden und Orten dazu entschlossen, den Schiffskonvoi von Spay/Braubach bis Koblenz bei Rhein in Flammen an diesem Wochenende abzusagen. Die Feuerwerke sollen allerdings weitgehend durchgeführt werden.

Sah es anfangs noch nach einer ähnlichen Situation wie im Jahr 2018 aus, hat sich die Situation - gerade in dieser Woche - deutlich verschärft. Am Mittwochmorgen wurde ein Rheinpegel von 49 Zentimetern verzeichnet, für den Samstagabend ist ein Pegel von 36 Zentimetern prognostiziert. Damit hat der Pegelstand eine Schwelle unterschritten, die viele Risiken birgt und eine enorme Herausforderung für die Sicherheit des Schiffkonvois von Spay/Braubach bis nach Koblenz darstelle.

“Wir hätten uns unser erstes Rhein in Flammen nach der Pause durch die Corona-Pandemie für alle Gäste, Schiffe und Partner der Veranstaltung anders gewünscht", sagt Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. “Wie gerne hätten wir ein tolles Event mit buntem Schiffskonvoi veranstaltet. Aber es gibt zu viele sehr ernste und sicherheitsrelevante Risiken, um eine Durchführung der Veranstaltung wasserseitig zu gewährleisten. Auch nach Einschätzung der Behörden bricht uns aufgrund des Niedrigwassers die dringend notwendige Sicherheitsarchitektur weg." Zur Rückabwicklung der Schiffstickets werden sich die jeweiligen Veranstalter im Laufe der nächsten Tage mit den Gästen in Verbindung setzen.

Die Rahmenbedingungen wurden zudem so verändert, dass ein Großteil der Feuerwerke nach Einschätzung der Behörden verantwortungsbewusst durchgeführt werden könne. Die Feuerwerke in Lahnstein, Spay, Braubach und Stolzenfels sowie das große Höhenfeuerwerk in Koblenz fänden zeitgleich um 23 Uhr statt. Die Feuerwerke in Rhens sowie an der Koblenzer Brauerei können am Samstagabend leider aus Sicherheitsgründen nicht abgeschossen werden. Die Genehmigungen für diese Planungen und das neue Veranstaltungsformat stünden noch aus.

Das geänderte Veranstaltungsformat bringe einige Neuerungen mit sich - sowohl für die Feuerwerke selbst als auch für die Situation auf dem Rhein. Damit nun auch die Schiffe mit ihren Gästen zumindest die Möglichkeit haben, das große Höhenfeuerwerk in Koblenz zu sehen, wird es für die Schiffe, die für Rhein in Flammen angemeldet waren, einen abgesperrten wasserseitigen Veranstaltungbereich mit geordnetem Aufstellungsplan geben. Damit können die Schiffe das Abschlussfeuerwerk vom Rhein aus - unterhalb der Festung Ehrenbreitstein - mitverfolgen. Einen Konvoi wird es nach wie vor aus Sicherheitsgründen nicht geben. Somit wird der Rhein nun rund um Koblenz, inklusive der Lahn- und der Moselmündung, für etwa zweieinhalb Stunden für die Schifffahrt gesperrt. Nicht wie ursprünglich geplant für sechseinhalb Stunden auf einer Strecke von 25 Kilometern.

Dafür wird nun derzeit das Sicherheitskonzept für den wasserseitigen Teil angepasst: Ein detaillierter Aufstellungsplan verhindere, dass auf dem Wasser eine unübersichtliche Situation entstehe. Auf dem Rhein seien unter anderem Rettungs- und Feuerlöschboote sowie Sanitätsdienste geplant. Um trotz des niedrigen Rheinpegels an der Aufstellung teilnehmen zu können, müssten die angemeldeten Schiffe am Veranstaltungsabend ein Flottwasser von mindestens 20 Zentimeter haben. Mit all diesen Sicherheitsvorkehrungen könne nach Einschätzung der Behörden ohne Bedenken ein vollkommen sicherer Bereich im Fahrwasser für die Schiffe geschaffen werden, die für das Feuerwerk nach Koblenz fahren.

“Wir treffen diese schwierige Entscheidung nicht aus einem Bauchgefühl heraus. Wir haben lange gerungen, welche Entscheidung verantwortungsbewusst und richtig ist. Wir legen sehr großen Wert darauf, die Sicherheit bei einem solchen Großevent an allererste Stelle zu setzen”, sagt Stefan Zindler.

Unabhängig von der Entscheidung rund um die Feuerwerke sollen die Veranstaltungen an den Rheinufern durchgeführt werden. Weiterhin geplant sind das Sommerfest in Koblenz mit sieben großen Bühnen sowie weitere Festivitäten in Lahnstein, Spay und Braubach.

https://www.rhein-in-flammen.com/

Bild: Jürgen Schonnop / Canva-Lizenz

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