Vor-Corona-Zeiten: Zoobesuche 2019 nochmals deutlich angestiegen

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Lemuren im Zoo

 

Der Verband der Zoologischen Gärten hat im Jahr 2019 erneut einen deutlichen Anstieg der Zoobesuche registriert.

Insgesamt erfassten die 71 Mitglieder des Zooverbandes demnach zwischen Januar und Dezember des Vorjahres 45,3 Millionen Besuche. Das entspreche einem Plus von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die VdZ-Mitglieder 43,6 Millionen registrieren konnten. Gleichzeitig stellt das Ergebnis wiederum einen Fünf-Jahres-Rekord für den Verband dar.

"Über diese deutliche Bestätigung des Trends freuen wir uns natürlich sehr", sagt der Geschäftsführer des Verbandes, Volker Homes. "Die Menschen nehmen großen Anteil an unserer Arbeit in den verschiedenen Bereichen und unterstützen sie gern. Wenn man sich die zunehmende Bedrohung der weltweiten Artenvielfalt anschaut, steigt die Bedeutung moderner Zoos stetig - und die breite Masse der Bevölkerung befürwortet, dass es uns gibt."

Denn die Deutschen seien insgesamt Zoo-Freunde, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die zentrale Frage der repräsentativen Studie im Auftrag des Verbandes war jene nach dem Grad der Akzeptanz. Gefragt, ob sie Zoos in Deutschland befürworten, antworteten überwältigende 82 Prozent mit „Ja“; lediglich 12 Prozent der Deutschen lehnen demnach Zoos ab, die übrigen Befragten machten keine Angaben. Erfreulich für die Zoos ist, dass sich der Zustimmungswert auf diesem hohen Niveau einpendelt; gegenüber der ersten Auflage der Umfrage 2017 ist er sogar noch um einen Prozentpunkt gestiegen.

Moderne zoologische Gärten haben sich dem Schutz der schwindenden Biodiversität verpflichtet, indem sie bedrohte Tierarten in Zoos und im natürlichen Lebensraum pflegen und erhalten. Diese gesellschaftliche Aufgabe werde von der deutschen Bevölkerung besonders hoch eingeschätzt. Demnach sagen 65 Prozent der Befragten, dass diese Bemühungen „sehr wichtig“ seien; für weitere 28 Prozent seien sie „wichtig“. Ähnlich verhält es sich mit dem Engagement der Zoos vor ihren Toren: 55 Prozent der Deutschen halten es für „sehr wichtig“, wenn sich Tiergärten und Zoo direkt in den bedrohten Lebensräumen für die Tiere stark machen, für weitere 36 Prozent ist es noch „wichtig“. VdZ-Präsident Jörg Junhold, der als Direktor auch den Zoo Leipzig leitet, sagt dazu: „Das sind sehr erfreuliche Werte, die sich mit unserem Ansinnen und Selbstverständnis decken: Wir sind als Zoos die Artenschutzzentren der Gegenwart.“

Die Forsa-Studie zeige ebenso, dass ein Zoobesuch im 21. Jahrhundert sehr positiv auf die Besucher wirke. Mehr als zwei Drittel hätten nach eigenen Aussagen bei ihrem letzten Besuch etwas über Tiere (11 Prozent „sehr viel“; 58 Prozent „viel“) gelernt. Darüber hinaus entstehe bei einer Mehrheit auch eine emotionale Verbindung: 32 Prozent der Befragten sagen, dass sich ihre Wertschätzung für Tiere durch den Zoobesuch vergrößert habe („voll und ganz“); weitere 48 Prozent stimmen dieser Aussage „eher“ zu. 71 Prozent (20 Prozent „voll und ganz“, 51 Prozent „eher“) sagen, dass sie sich während des Zoobesuches mit der Natur verbunden gefühlt hätten.

Von den 45,3 Millionen Besuchen des Jahres 2019 entfielen rund 36 Millionen auf die deutschen, 4,1 Millionen auf die österreichischen, 3,9 Millionen auf die schweizerischen Mitglieder und 1,3 Millionen auf das spanische Mitglied des Verbandes. Damit seien in allen Ländern, in denen der Verband der Zoologischen Gärten aktiv ist, die Besuchszahlen nach oben gegangen, obwohl auch die Temperaturen des Sommers 2019 alles andere als zoofreundlich waren.

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien.

www.vdz-zoos.org


Bild: https://pixabay.com/de/photos/tiere-lemuren-tierwelt-zoo-affe-1010643/

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