Wirtschaftskammer Wien finanziert Stiftungsprofessur: Cornelia Dlabaja forscht zu nachhaltigem Städtetourismus

am . Veröffentlicht in Städte- und Kulturtourismus

Cornelia Dlabaja

 

Der Tourismus ist für Wien von großer Bedeutung. Die Stadt Wien verfolgt mit ihrer Visitor-Economy-Strategie das Ziel, diesen Wirtschaftszweig so zu gestalten, dass er die Interessen der Bevölkerung, der lokalen Wirtschaft und der Gäste berücksichtigt. Eine Stiftungsprofessur für nachhaltige Stadt- und Tourismusentwicklung an der FHWien der WKW begleitet diesen Prozess in Zukunft wissenschaftlich.

Die neu geschaffene Position wird mit 1. August 2023 von Cornelia Dlabaja übernommen und ist auf fünf Jahre ausgelegt. Es ist die erste Professur in Österreich im Bereich Städtetourismus. Sie wird von der Wirtschaftskammer Wien (WKW) gefördert.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

„Die Professur soll als Ideengeberin und Wissensdrehscheibe fungieren, die den Wirtschaftstreibenden im Tourismus und anderen Branchen Handlungsempfehlungen liefert“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Zugleich sei die wissenschaftliche Beschäftigung mit Städtetourismus und Visitor Economy wichtig für die Zukunft der Tourismusausbildung in Wien; denn die Forschungserkenntnisse werden auch in die Aus- und Weiterbildung einfließen.

Die Visitor-Economy-Strategie wissenschaftlich begleiten

Das Ziel der Stiftungsprofessur ist der Aufbau eines Forschungsprogramms für nachhaltige und resiliente Standort- und Tourismusentwicklung, das die Umsetzung der Visitor-Economy-Strategie wissenschaftlich fundiert begleitet. „Die Stiftungsprofessur arbeitet – ausgehend von den Herausforderungen der nachhaltigen Tourismus- und Stadtentwicklung – gesellschaftlich relevante Fragen für die Standortentwicklung auf. Sie analysiert multiperspektivisch. Sie liefert mittels angewandter und Grundlagenforschung Befunde für die Praxis und begleitet den Prozess der Visitor-Economy-Strategie von der Konzeption bis zur Umsetzung“, erklärt Cornelia Dlabaja.

Dr.in Cornelia Dlabaja ist Soziologin und promovierte Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Stadt- und Planungssoziologie, urbane Transformationen, internationale Tourismusforschung, Overtourism und Ungleichheitsforschung. Sie bringt umfangreiche Erfahrungen in der anwendungsbezogenen und Grundlagenforschung mit, die sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW sowie in ihrer langjährigen Tätigkeit am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien sammelte.

Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit. Sie kooperierte 2022 mit dem Wien Museum für eine Ausstellung über das Brunnenviertel im Wandel. Am UNESCO Chair SSIIM der IUAV Universität Venedig erforschte Dlabaja Overtourism und Visionen für eine nachhaltige Entwicklung Venedigs. Ihre Dissertation, die mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet wurde, arbeitet die Entstehung des Stadtentwicklungsgebiets Seestadt Aspern auf. 2011 gründete sie die Sektion soziale Ungleichheit der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, deren Sprecherin sie ist.

Signal für die Relevanz des Tourismus für Wien

„Mit Cornelia Dlabaja konnten wir eine ausgewiesene Expertin für Stadtsoziologie als Stiftungsprofessorin gewinnen“, freut sich Florian Aubke, der Leiter des Studienbereichs Tourism & Hospitality Management der FHWien der WKW. „Ihr Ansatz der Lebensraumforschung, der Besucher und Bewohner gleichermaßen berücksichtigt, entspricht unserem Verständnis von zeitgemäßem Destinationsmanagement. Die Schaffung der Stiftungsprofessur und deren Besetzung sind wichtige Zeichen für die Relevanz des Tourismus für Wien. Frau Dr.in Dlabajas Forschungserkenntnisse werden nicht nur der lokalen Tourismusindustrie sowie Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik zugutekommen, sondern auch den Studierenden unseres Masterstudiums Urban Tourism & Visitor Economy Management.“

Internationale Benchmark

„Mit seiner Visitor-Economy-Strategie leistet Wien Pionierarbeit – wir bekennen uns darin zu einer nachhaltigen Entwicklung des Städtetourismus in ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimension. Die FHWien der WKW ist ein Vorzeigepartner, wenn es um deren akademische Umsetzung geht“, erklärt Norbert Kettner, Geschäftsführer des WienTourismus. „Die Aufwertung des Studienbereichs Tourism & Hospitality Management durch eine Stiftungsprofessur zeigt eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Praxis in Wien Hand in Hand neue Impulse setzen und Tourismus so weiterentwickeln, dass er über die Branche hinaus Nutzen für die Stadt und ihre BewohnerInnen bringt. Dr.in Cornelia Dlabaja gratuliere ich herzlich – bei ihr liegt die Stiftungsprofessur in äußerst erfahrenen Händen. Die beste Voraussetzung, um auch international Benchmarks zu setzen“, so Kettner weiter.

Fokus auf Nachhaltigkeitsforschung

Als Stiftungsprofessorin wird Cornelia Dlabaja eng mit dem Studienbereich Tourism & Hospitality Management der Fachhochschule zusammenarbeiten, der seit 1994 praxisnahe Bachelor- und Masterprogramme anbietet. „Mit unseren Studiengängen im Tourismus-Management erfüllen wir eine wichtige Aufgabe für die Tourismuswirtschaft“, unterstreicht Michael Heritsch, Geschäftsführer der FHWien der WKW. „Denn der Tourismus in Wien und Österreich braucht bestens ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Cornelia Dlabaja wird mit ihrer Forschungsarbeit zur Weiterentwicklung dieser Angebote im Sinne eines nachhaltigen Tourismus beitragen.“ Zugleich bekräftige die FHWien der WKW damit ihre führende Rolle in der Nachhaltigkeitsforschung in Österreich: Künftig befassen sich an ihr zwei Forschungsinstitute und zwei Stiftungsprofessuren mit Aspekten von Nachhaltigkeit.7

www.fh-wien.ac.at
Bildrechte: Luiza Puiu



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