Ungarn erobert Marktanteile im Gesundheitstourismus
Ungarn ist eine feste Wachstumsgröße auf der europäischen Urlaubslandkarte. Auch im vergangenen Jahr konnte man im Land der Magyaren wieder ein dickes schwarzes Plus schreiben. Vor allem der Gesundheitstourismus wächst - und der Städtetourismus.
Zwischen Januar und Oktober 2012 stieg die Zahl der internationalen Gäste demnach um 7,5 Prozent. Ungarische Hotels verzeichneten sogar Zuwächse von 9 Prozent. Publikumsrenner sei nach wie vor die Hauptstadt Budapest. Dort übernachteten 9,5 Prozent mehr ausländische Gäste als noch 2011. Auch der Balaton, der Plattensee, zog 4,8 Prozent mehr Erholungssuchende an. „Mit diesen Zahlen darf ich eine Freudennachricht überbringen“, sagte Bernadett Gyuricza vom ungarischen Tourismusamt. „Ein wichtiger Grund für die positive Entwicklung ist die weiterhin starke Nachfrage deutscher Touristen: Weit über eine halbe Million Deutscher verbrachte den Urlaub in Ungarn, das ist ein Plus von 5,5 Prozent.“
Neben Familienurlaub, Kulturreisen und Städtetrips gewinne vor allem der Gesundheitstourismus laufend an Bedeutung. Rund zehn Prozent der Ausgaben ausländischer Gäste entfielen bereits auf diesen Sektor. Insbesondere die Spa-Hotels erfreuten sich mit einem satten Plus von 31,2 Prozent wachsender Beliebtheit. Wichtigster Quellmarkt auch hier: Deutschland.
„Gesundheitsthemen werden in einer alternden Gesellschaft immer wichtiger“, meint dazu die Budapester Gesundheitsexpertin Csilla Mezösi. „Ungarn profitiert davon. Mittlerweile können wir Gesundheitsurlaub in jeder Preisklasse anbieten. Neben der Krankheitsbehandlung stoßen wir mit Themen wie Prävention und Gesundheitsbewusstsein auf immer größeres Interesse.“
Ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal sei die so genannte Komfortanreise per Bus zu den westungarischen Thermalbädern: Der Gast werde „an der Haustüre“ in Deutschland abgeholt und bis zum Kurhotel gebracht. Daneben sorgten Angebote wie Heimpflege, Schönheitschirurgie, Bioresonanztherapie oder Gastro-Wellness für stete Bewegung im Gesundheitstourismus.
Mezösi verwies dabei auf die exzellente ärztliche Betreuung in den Kliniken. „Unser absoluter Schlager ist der Zahntourismus“, sagte sie. „Hier ist Ungarn Weltführer.“ Patienten, die für eine Zahnbehandlung nach Ungarn reisten, könnten nicht nur mit einer Behandlung nach neuesten medizinischen und technischen Erkenntnissen, sondern auch mit deutlich geringeren Kosten rechnen. Manch einer verbinde da den Sanierungsausflug gleich mit einem Kurzurlaub an der Donau, getreu dem offiziellen Slogan: „Ungarn lässt Ihre Zähne strahlen.“