Tourismus im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben bleibt starker Wirtschaftsfaktor

Der Tourismus im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben entwickelte sich weiterhin als bedeutender Wirtschaftsfaktor. Das zeigte die aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung (dwif), die im Auftrag des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben e.V. in Kempten vorgestellt wurde.
Demnach habe die Region im Jahr 2024 einen Bruttoumsatz von 6,2 Milliarden Euro erzielt. Das habe einem Zuwachs von 23,2 Prozent gegenüber 2015 und 9,4 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung 2019 entsprochen. Der Tourismus habe laut Studie ein Äquivalent von 86.784 Beschäftigten im Verbandsgebiet gesichert.
Touristische Wertschöpfung gestiegen, Tagesreisen leicht rückläufig
Grundlage der Berechnungen seien die touristischen Aufenthaltstage gewesen, die das dwif in Übernachtungs- und Tagesreisen unterteilt habe. 2024 habe die Region 112.908 Millionen touristische Aufenthaltstage verzeichnet, die zu einem Bruttoumsatz von 6,2 Milliarden Euro geführt haben sollen.
Im Durchschnitt habe ein Gast 121,60 Euro ausgegeben. Gäste in Betrieben mit mehr als zehn Betten sollen 142,50 Euro ausgegeben haben, in kleineren Betrieben 88,20 Euro, auf Campingplätzen 49,10 Euro und Tagesgäste 32,10 Euro.
Die Zahl der Übernachtungen habe fast 29 Millionen erreicht, was einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2019 und rund 20 Prozent gegenüber 2015 entsprochen haben soll. Der Tagestourismus sei mit 84 Millionen Tagesreisen auf dem Niveau von 2015 und 4,5 Prozent unter dem Wert von 2019 gelegen.
„Trotz des leichten Rückgangs des Volumens im Bereich der Tagesreisen gegenüber 2019, kann das Ergebnis als ein positives Ergebnis verzeichnet werden. Denn im bundesweiten Vergleich schneidet das Verbandsgebiet Allgäu / Bayerisch-Schwaben sehr gut ab. Bundesweit ist der Rückgang im Tagesreisensegment mit 11 % um einiges stärker als im Verbandsgebiet und auch im Vergleich mit Bayern ist der Rückgang weniger stark ausgeprägt“, sagte Milana Pippert vom dwif.
Gastgewerbe bleibt stärkster Profiteur
Das Gastgewerbe habe mit knapp 52 Prozent am stärksten vom touristischen Umsatz profitiert, gefolgt vom Einzelhandel mit 28 Prozent und den Dienstleistungen mit 20 Prozent. Die touristische Wertschöpfung habe 2,9 Milliarden Euro betragen und sei in den vergangenen zehn Jahren um 26 Prozent gestiegen.
Der Steuerbeitrag aus Mehrwert- und Einkommensteuer habe sich auf rund 579 Millionen Euro belaufen, die an Bund, Länder und Kommunen fließen sollen.
Wertschöpfung seit 2015 um 28 Prozent gewachsen
Im Allgäu sollen 56 Prozent des Gesamtumsatzes auf gewerbliche Übernachtungsbetriebe und 31 Prozent auf Tagesreisende entfallen sein. Durchschnittlich sollen Übernachtungsgäste im Allgäu 115 Euro ausgegeben haben, in größeren Betrieben 135,90 Euro, in kleineren 88,20 Euro, auf Campingplätzen 49,10 Euro und Tagesgäste 32,10 Euro.
Die touristische Wertschöpfung habe bei 1,9 Milliarden Euro gelegen und sei seit 2015 um 28 Prozent gestiegen. Das habe einem Beschäftigtenäquivalenten von 57.297 entsprochen. Der Steuerbeitrag aus Mehrwert- und Einkommensteuer habe 368 Millionen Euro betragen. Hinzu seien weitere Einnahmen aus Grund-, Gewerbe-, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe und Tourismusabgabe gekommen.
Bayerisch-Schwaben: Tagesreisen dominieren
In Bayerisch-Schwaben sollen 32 Prozent des Gesamtumsatzes auf gewerbliche Übernachtungsbetriebe und 65 Prozent auf Tagesreisende entfallen sein. Ein Übernachtungsgast habe dort durchschnittlich 148,30 Euro ausgegeben, in Betrieben mit mehr als zehn Betten 167,20 Euro, in kleineren Betrieben 88,80 Euro, auf Campingplätzen 49,20 Euro und Tagesgäste 32,20 Euro.
Die touristische Wertschöpfung habe eine Milliarde Euro betragen, was einem Beschäftigtenäquivalenten von 29.487 entsprochen haben soll. Seit 2015 seien die Bruttoumsätze aus Übernachtungen um 48 Prozent gestiegen. „Diese Entwicklung zeigt die Qualifizierung der Gastgeber und die Ausweitung des Tagungssegments“, sagte Klaus Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Aus der Region sollen 211 Millionen Euro an Steuern in die öffentlichen Kassen geflossen sein.
Landrätin Maria-Rita Zinnecker, Vorsitzende des Tourismusverbands, betonte: „Die Ergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle des Tourismus als Motor der Wirtschaft. Er stärkt das Gastgewerbe und den Einzelhandel, sichert ortsgebundene Arbeitsplätze und leistet einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Haushalte durch Steuereinnahmen. Gleichzeitig trägt der Tourismus zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität in der Region bei.“
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Bild: © Allgaeu GmbH, Laura Schroeder