Vier Verbände gründen DMO: Wagrain-Kleinarl initiiert Zusammenschluss zur neuen Tourismusorganisation

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Vier Verbände gründen DMO: Wagrain-Kleinarl initiiert Zusammenschluss zur neuen Tourismusorganisation

 

Vier Tourismusverbände in der Salzburger Sportwelt gründen ab 2026 eine gemeinsame Destination Management Organisation mit Sitz in Wagrain. Wagrain-Kleinarl, Altenmarkt-Zauchensee, Radstadt und Eben sollen ihre Aufgaben nach über zwei Jahren Vorbereitung bündeln. Nach Angaben der Verbände solle die neue Organisation effizienter arbeiten und die wirtschaftliche Entwicklung der Region stärken.

Die Initiative sei von Wagrain-Kleinarl Tourismus ausgegangen. Laut den Verbänden sollen die Mitglieder in allen vier Regionen Anfang November 2025 mit großer Mehrheit für den Zusammenschluss gestimmt haben.

Ein Blick in andere Bundesländer habe die laufenden Strukturreformen im österreichischen Tourismus gezeigt: In Oberösterreich seien 119 Tourismusverbände auf sieben reduziert worden, in Tirol 250 auf 34 und in der Steiermark 95 auf 11. Das Burgenland überführe ab 2026 sämtliche Tourismusagenden in eine Landesorganisation.

„Gemeinsam sind wir stärker – und können so mit mehr Kraft für die Interessen unserer Betriebe und für die qualitative Weiterentwicklung der gesamten Region eintreten. Ziel ist es, ein Role Model für das Salzburger Land zu werden“, sagte Stefan Passrugger, Tourismusdirektor von Wagrain-Kleinarl.

„Ich war selbst bei dem Strukturprozess in der Steiermark dabei und habe erlebt, was es heißt, wenn Zusammenlegungen zu einem Zwang werden“, sagte Nina Kraxner, Tourismusdirektorin in Eben. „Dann geht viel verloren – vor allem Motivation. Entscheidend ist, dass Partner freiwillig, mit einem gemeinsamen Verständnis und aus Überzeugung handeln. So kann Großartiges entstehen. Genau das passiert hier.“

Den Entwicklungsprozess habe die Agentur Hagen & Partner unter Leitung von Christopher Wiener begleitet. „Aus der Sicht des Organisationsentwicklers ist das ein gewaltiger Schritt Richtung Zukunftsfähigkeit und Wirkkraft. Die vier Partner in der neuen Organisation haben die Chance eines proaktiven, selbstwirksamen Vorgehens erkannt, um das Modell einer Tourismusorganisation neu zu denken und zukunftswirksam zu entwickeln.“

Der Markenauftritt der neuen Organisation werde nach der formalen Gründung folgen. „Die Chance, eine neue Marke zu schaffen, die für etwas Größeres steht, gibt es nur einmal. Das muss gründlich vorbereitet sein – mit einer klaren Identität und echtem inhaltlichem Fundament. Wir wollen Destinationsbranding und Destinationsmarketing neu denken“, sagte Wolfgang Wild, Marketingchef von Wagrain-Kleinarl Tourismus.

Nach Angaben der Verbände habe eine Marktstudie in Österreich, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Tschechien ergeben, dass keine der bestehenden Destinationen als Marke im Herkunftsland der Gäste klar punkte. „Das müssen wir entschieden ändern“, sagte Stefan Passrugger. „Unsere Region hat das Potential, im Tourismusmarketing die Stellschrauben neu zu drehen, um ein Leuchtturm zu werden – daran müssen wir konsequent und gemeinsam arbeiten.“

Im Mittelpunkt stehe der wirtschaftliche Erfolg der Betriebe. „Der Unternehmenszweck eines Tourismusverbandes ist und bleibt der Tourismus – also die bestmöglichen Rahmenbedingungen für unsere Gastgeberinnen und Gastgeber zu schaffen“, sagte Christian Koblinger, Tourismusdirektor in Radstadt. „Die neue Tourismusorganisation wird ein Enabler – eine Ermöglicherin und Befähigerin – für Qualität, Innovation und Produktentwicklung. So finden wir als Regionsmarke unsere Leuchtturmpositionierung im dichten Wettbewerb der alpinen Destinationen.“

Die Organisation wolle den Begriff Lebensqualität stärker in den Fokus rücken. „Das größte Produktpotenzial unserer Urlaubsregion liegt in diesem holistischem Anspruch des intakten Lebens – in der intakten Natur, der intakten Gesellschaft und dem intakten Menschsein“, sagte Wolfgang Wild.

Die Mitglieder der vier Verbände sollen Anfang November zugestimmt haben. „Als sich nach Wagrain-Kleinarl, Altenmarkt-Zauchensee und Eben, dann in Radstadt die Mitglieder am Donnerstagabend zum vierten Mal zu einem klaren JA bekannten, da war die Freude riesig“, sagte Clemens Konrad, Tourismusdirektor von Altenmarkt-Zauchensee Tourismus.

„In unseren wichtigsten Quellmärkten stehen wirtschaftlich herausfordernde Zeiten bevor, deshalb freue ich mich besonders, dass wir diesen Schritt, gemeinsam für die Region, aus einer Position touristischer Stärke heraus setzen können. Vielen Dank an unsere Mitglieder für den enormen Vertrauensvorschuss – gemeinsam geht’s jetzt an die Arbeit!“, sagte Michael Walchhofer, Obmann von Altenmarkt-Zauchensee Tourismus.

 

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Bild: © Radstadt Tourismus, Fotografin: Julia Winter – Nina Kraxner, GF des Tourismusverbands Eben im Pongau; Alexander Schabhüttl, Obmann des Tourismusverbands Eben im Pongau; Clemens Konrad, GF des Tourismusverbands Altenmarkt-Zauchensee; Michael Walchhofer, Obmann des Tourismusverbands Altenmarkt-Zauchensee; Christian Koblinger, GF des Tourismusverbands Radstadt; Christian Stiegler, Obmann des Tourismusverbands Radstadt; Stefan Passrugger, GF Wagrain-Kleinarl Tourismus; Roland Wiesbacher, Obmann Wagrain-Kleinarl Tourismus; Wolfgang Wild, Marketingleitung Wagrain-Kleinarl Tourismus; Gerhard Wolfsteiner, Geschäftsführer Salzburger Sportwelt