DZG warnt vor neuen finanziellen Belastungen für Betriebe der Gastwelt

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) hat ein bundesweites Belastungsmoratorium für personalintensive und standortprägende Dienstleistungsbranchen gefordert. Anlass waren neue kommunale Abgaben wie Bettensteuern, steigende Lohnkosten, Inflation und hohe Betriebsausgaben. In Saarbrücken sei zuletzt eine Bettensteuer von 3,5 Prozent des Übernachtungspreises beschlossen worden. Die Denkfabrik hat einen Standort-Gipfel im Kanzleramt mit Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden vorgeschlagen.
„Neue Abgaben wie Bettensteuern kommen für viele Betriebe zur Unzeit. Wer jetzt zusätzliche Belastungen beschließt, gefährdet bewusst die Substanz eines ganzen Wirtschaftsbereichs, der zugleich Arbeitgeber, Treffpunkt und Anker in Stadt und Land ist“, sagte DZG-Vorstandsvorsitzender Dr. Marcel Klinge. Die Gastwelt mit Gastronomie, Hotellerie, Tourismus und Freizeitwirtschaft sichere Standortattraktivität, Beschäftigung und gesellschaftliches Leben.
Die DZG wolle ein Moratorium für mindestens zwei Jahre. In dieser Zeit sollen keine neuen Steuern, Abgaben oder Regulierungen beschlossen werden, die Aufwand erzeugen und Erträge mindern. Der vorgeschlagene Standort-Gipfel solle Perspektiven für Entlastung, Wachstum und Qualitätssicherung standortrelevanter Dienstleistungsbereiche erarbeiten. Die Denkfabrik habe ein abgestimmtes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen gefordert. Alleingänge zu Lasten des Wirtschaftsstandorts seien nicht sinnvoll.
„Gerade kleineren und mittelständischen Betrieben fehlt die Kraft, neue Belastungen abzufedern, anders als bei internationalen Ketten oder Plattformunternehmen“, so Klinge. Er erwarte einen stärkeren Strukturwandel in Innenstädten, einen Rückzug aus der Fläche, weniger Arbeitsplätze und sinkende Standortqualität. Viele Regionen sollen bereits ein eingeschränktes gastronomisches Angebot mit Folgen für Touristen, Geschäftsreisende und Einheimische verzeichnen.
Die DZG habe vor negativen Folgewirkungen für andere Branchen und kommunale Haushalte gewarnt. „Was jetzt an Steuereinnahmen vor Ort vielleicht kurzfristig generiert wird, geht mittelfristig in Form von verlorener Kaufkraft, steigenden Sozialausgaben und notwendigen Strukturhilfen vielfach wieder verloren“, sagte Klinge.
Mehr Informationen: Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG)
Bild: © DZG – DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge.