Initiative Zukunft Tourismus: Österreichs Tourismussektor rüstet sich für 2040

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Initiative Zukunft Tourismus

 

In Wien kamen Entscheidungsträger im Schloss Schönbrunn zusammen, um die „Initiative Zukunft Tourismus“ vorzustellen. Ziel der Initiative ist es, die Tourismusbranche weiterzuentwickeln und deren Wertschöpfung zu steigern.

„2024 werden in Österreich und Europa wichtige Weichen gestellt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, unser Know-how und unsere Erfahrung so einzubringen, dass sie richtig gestellt werden! Es geht um die Zukunft des Tourismus“, betonten Michaela Reitterer und Paul Blaguss, die Sprecher der neu gegründeten „Initiative Zukunft Tourismus“. Reitterer, Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens der Republik für Verdienste um den österreichischen Tourismus und Gastgeberin im Boutiquehotel Stadthalle in Wien, führte die Hotellerie als ÖHV-Präsidentin durch Corona. Blaguss ist geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen expandierenden Unternehmensgruppe mit 2.000 Beschäftigten und engagiere sich im Präsidium von Austrian Leading Sights.

Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Austrian Leading Sights, dem Bund Österreichischer Tourismusmanager, den Casinos Austria, dem Flughafen Wien, der Österreichischen Hoteliervereinigung, dem Österreichischen Reiseverband, Urlaub am Bauernhof und dem VERKEHRSBUERO. „Das zeigt die Breite und gleichzeitig enge Verflechtung der Branche“, so Blaguss. Jedes Mitglied bietet mit seinen Angeboten als Schnittstelle zwischen Gast und Wirtschaft Chancen für den Standort und die regionale Wertschöpfung: „Es ist höchste Zeit, dieses Potenzial im vollen Umfang zu nutzen“, so Reitterer.

Initiative bringt Engagement, Erfahrung und Know-how ein
Gemeinsam bilden die Mitglieder Österreichs Tourismus in seiner Vielfalt vom Kleinstbetrieb bis zum Großunternehmen, von der Reiseplanung über die An- und Abreise bis zum perfekten Genuss am Urlaubsort ab. Dass die Initiative so breit aufgestellt sei, sehen die Sprecher als „absoluten Glücksfall für die Branche und für die Politik: Wir sind Know-how-Lieferanten auf breiter Basis!“ Die Kombination aus Praxisnähe und Lösungsorientierung, Know-how und Gestaltungswillen sei ein Erfolgsgarant.

WIFO-Burton: Gute Ausgangsbasis und viel zu tun
Anna Burton, Tourismusforscherin am Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), hob in einer Analyse den hohen Stellenwert des Tourismus als Wachstumsmotor für die österreichische Volkswirtschaft, die enge Verbindung mit zahlreichen anderen Sektoren und die Rückkehr auf das Vor-Pandemie-Niveau hervor. Gleichzeitig verwies sie auf die Notwendigkeit, die ökonomische wie auch ökologische und soziale Nachhaltigkeit im Sektor zu erhöhen und Digitalisierung und Innovation voranzutreiben: „Am erfolgversprechendsten ist das natürlich, wenn es in enger Abstimmung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geschieht“, so Burton.

Tourismus und Transformation: Auf Megatrends surfen statt abgeworfen werden
Die Unternehmen von Reitterer und Blaguss führen die immense Dynamik im Sektor vor Augen: Bis auf das Kerngeschäft haben diese nicht mehr viel mit den Unternehmen zu tun, in denen die beiden 2001 bzw. 2002 die Verantwortung übernahmen: „Die Anforderungen der Gäste bzw. Fahrgäste und unserer Teams an unsere Unternehmen, die IT, die Akquise, die Finanzierung, das Zahlungswesen: Nichts ist gleich, alles neu: Das ist Tourismus. Und dieses Tempo müssen wir mitgehen, als Unternehmen und als Standort.“

2040: konkrete Tourismus-Ziele!
Reitterer und Blaguss wiesen darauf hin, dass Österreich konkrete Ziele für 2040 festlegen müsse, um die Tourismusindustrie zukunftsfähig zu machen. Bei Landungen, Ankünften und Gästezahlen soll das Vorkrisenniveau größtenteils erreicht sein, doch bei einer volkswirtschaftlichen Schlüsselgröße – den preisbereinigten Einnahmen – habe Österreich die Werte von 2019 noch immer nicht erreicht: "Das geht besser!“ Und zwar mit konkreten Zielsetzungen und Maßnahmen. „Ob Klimaschutz oder Forschungsquote: Wo Benchmarks gesetzt werden, kommt Bewegung rein! Und weil das langfristige Prozesse sind, müssen wir jetzt beginnen, Programme für einen zukunftsfitten Tourismus zu entwickeln! Wir müssen uns heute ausmachen, wo wir 2040 stehen wollen." Gemeinsam mit Politik und Wissenschaft wollen sie konkrete Ziele für Bereiche wie Mitarbeiterbedarf, CO2-Ausstoß und Tourismusakzeptanz, Tourismusforschung und Digitalisierung setzen, aber auch Entbürokratisierung vorantreiben.

Weitere Informationen zur Initiative: Initiative Zukunft Tourismus - für eine erfolgreiche Tourismuswirtschaft in Österreich.

 

Bild: © IZT/Zupanc