Hotelmarkt Köln: Deloitte-Studie sieht Luft für Ketten-Hostels

am . Veröffentlicht in Städte- und Kulturtourismus

Im Vergleich mit anderen Großstädten zeigt Köln eine verhaltene Kapazitätsentwicklung. Vor allem im Segment der Hostels sieht eine neue Deloitte-Studie noch Luft.

Die Deloitte Hotelmarkt-Studie zu Köln zeige zudem, dass die Gäste- und Übernachtungszahlen in der Dommetropole 2011 so hoch waren wie nie: Rund 2,9 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland brachten es auf fast fünf Millionen Übernachtungen. Köln profitiere vom Aufwärtstrend der vergangenen Jahre und von der Nachwirkung der "Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010", meinen die Experten von Deloitte.

Die Stadt setze daher auch in diesem Jahr auf weiteren Zuwachs, dazu soll neben dem günstigen Messezyklus das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Köln/Peking beitragen. Das Ziel, fünf Millionen Übernachtungen zu erreichen, scheine realistisch - die Bilanz des ersten Quartals 2012 lasse bereits auf ein weiteres Erfolgsjahr schließen. Auch die Hotelkennzahlen mit steigenden Auslastungsraten und RevPAR-Wachstum spiegelten diese positive Entwicklung wider.

"Trotz vieler privater Hostels bietet Köln Entwicklungspotenzial im kettengebundenen Budget- und Hostelsegment, da hier die Marktdurchdringung verglichen mit anderen deutschen Städten noch wenig fortgeschritten ist", erläutert Kay Heimerer, Manager Hospitality bei Deloitte.

Den größten Anteil am Kölner Zimmeraufkommen in Kettenhotels stelle Accor (25%), dahinter folge weit abgeschlagen die Carlson Rezidor Hotel Group (10%). Marriott und Dorint sckössen auf, sie hielten 6,5 bzw. 6,2 Prozent am Kettenzimmerbestand.

Hier eine Überischt über die Hotelgesellschaften und deren Anteil markengebundener Zimmer:

  1. Accor 25,4%
  2. Carlson Rezidor 10,2%
  3. Marriott 6,5%
  4. Dorint 6,2%
  5. Maritim 4,9%
  6. InterContinental 4,7%
  7. NH Hoteles 4,6%
  8. Best Western 3,5%
  9. Hyatt 3,3%
  10. Barceló 3,3%

Im Gegensatz zu anderen Großstädten, wo in den vergangenen Jahren die Bettenanzahl erheblich zugenommen habe, sei es in Köln überschaubar geblieben. Die Erweiterungsplanung des lokalen Hotelmarktes bleibe auch in Zukunft mit nur wenigen Hotelprojekten verhalten. Bis Ende 2014 sollen vier Hotels mit insgesamt 765 Zimmern hinzukommen.

Als Mischform (Hotel/Herberge) böten Hostels eine attraktive Alternative zu Hotels und eroberten vor allem jüngere, preisbewusste Individual- und Geschäftsreisende, aber auch Familien. "Voraussetzungen für die im Ausland bereits sehr erfolgreiche, günstige Unterkunftsmöglichkeit sind neben Geselligkeit und individuellem Service die verkehrsgünstige Innenstadtlage, denn Hostels sind meist eine Drittverwertung von Bestandsimmobilien", konstatiert Kay Heimerer.

Die jüngste Entwicklung zeige, dass sich kettengebundene Hostels bei Ausstattung und Qualitätsstandard dem Budgethotelkonzept annäherten. Durch den Ausbau der Einzel- und Doppelzimmer böten sie Alternativen für verschiedene Preisklassen und Gästeansprüche. "Sie benötigen wenig Personal und haben im Gegensatz zur klassischen Hotellerie nicht mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Durch effiziente und flexible Aufbettung sowie überschaubare Investitionskosten können Hostels eine attraktive Option für Hotelinvestoren darstellen", resümiert Kay Heimerer.

www.deloitte.de

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