Hamburg stellt Eckpunkte der Olympiabewerbung vor

am . Veröffentlicht in Städte- und Kulturtourismus

20140814 Olympia2024Luftbild


Senat, Hamburger Sport und Hamburger Wirtschaft haben am Montag die Antworten der Hansestadt auf die Fragen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu einer mögliche Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Sommerspiele vorgestellt.

„Hamburg ist bereit, sich der Herausforderung zu stellen und diese großartige Aufgabe für Deutschland zu übernehmen – gemeinsam mit dem DOSB, dem Sport, der Wirtschaft und den sportbegeisterten Hamburgerinnen und Hamburgern“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz dazu bei der Vorstellung des rund 50-seitigen Antwortkatalogs.

Dieser war zuvor dem DOSB übermittelt worden. Die Fragen des DOSB hätten eine rege Diskussion zwischen Sport, Wirtschaft, Politik sowie Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt ausgelöst. „Das große Interesse und der anhaltende Dialog zeigen, welche Begeisterung der Sport auslösen und welche Bedeutung er für Deutschland haben kann“, sagte Scholz. „Es ist auch deutlich geworden, wie wichtig Spiele sind, die im Einklang mit den Werten unserer Gesellschaft stehen – Spiele, die ein positives Erbe für Hamburg und die Metropolregion hinterlassen.“

Kernpunkte einer möglichen Olympiabewerbung:

  • Hamburg sei in der Lage, kompakte Spiele am Wasser und mitten in einer Millionenstadt durchzuführen. Das Zentrum Olympischer Spiele – mit Olympiastadion, Olympiahalle und -schwimmhalle – würde zusammen mit dem Olympischen Dorf auf dem Kleinen Grasbrook mitten im Hafen liegen und einen neuen Stadtteil begründen. Dieser würde im Anschluss an die Spiele und nach Fertigstellung von weiterem Wohnraum ein Verbindungsstück zwischen der Stadtmitte Hamburgs im Norden, der Elbinsel Wilhelmsburg im Süden und dem Hamburger Osten sein.
  • Nur fünf Veranstaltungsstätten – Olympiastadion, Olympiahalle und -schwimmhalle sowie 7er-Rugby-Stadion und Kanu-Wildwasserstrecke – seien neu zu errichten. Nach Anpassung bzw. Teilrückbau könnten diese neugebauten Veranstaltungsstätten sinnvoll nachgenutzt werden.
  • Nach einem Rückbau auf 20.000 Plätze würde das Olympiastadion eine Lücke in der heutigen Hamburger Sportstättenlandschaft schließen. Das Stadion wäre für den gesamten norddeutschen Raum von Bedeutung.
  • Spiele der kurzen Wege: Innerhalb Hamburgs seien sämtliche Austragungsstätten vom olympischen Zentrum aus in einer Reisezeit von unter 30 Minuten und Fahrstrecken von unter 20 Kilometern zu erreichen. Das gelte auch für die Trainingsstätten.
  • Auch die anderen Bundesländer würden an der Ausrichtung Olympischer Spiele beteiligt: Außerhalb Hamburgs, an Nord- oder Ostseeküste, würden z. B. die Segelwettbewerbe stattfinden können. Auch durch Wettkämpfe in anderen Sportarten der Olympischen Spiele – beispielsweise Spiele der Handball- und Fußballturniere oder das Vielseitigkeitsreiten – würden andere Bundesländer beteiligt. Die Spiele würden ein grenzüberschreitendes Ereignis.
  • Die mit der Nutzung der Hafenflächen auf dem Kleinen Grasbrook erforderlichen Betriebsverlagerungen werden zum Anlass genommen, den Hafen zu entwickeln und zu modernisieren. Olympia könne damit einen zusätzlichen Schub für die Modernisierung des Hafens und für eine höhere Flächeneffizienz geben.
  • Nachhaltige Spiele würden nicht nur durch die skizzierte sinnvolle Nachnutzung, sondern auch durch entsprechende Schritte etwa bei Ressourcennutzung und beim Recycling erreicht.

Verlässliche Zahlen zu den Kosten ließen sich erst nach sorgfältiger Planung ermitteln. In der Bürgerschaftsdrucksache 20/6208 habe der Senat dargelegt, wie mit dem Fortschritt der Planung die Kosten Schritt für Schritt zuverlässiger ermittelt werden könnten.

Da bereits die Planung Geld kostet, werde der Senat zunächst im Frühjahr 2015 ein Finanzkonzept vorlegen, das die wesentlichen Kostenpositionen identifiziere und die Finanzierungswege skizziere. In den weiteren Phasen werde mit der Planung das Finanzkonzept verfeinert.

Für Hamburg sei klar, dass die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele nicht mit einer höheren Verschuldung Hamburgs bezahlt werden könne. Die Schuldenbremse des Grundgesetzes, die Bund und Länder zu einem ausgeglichenen Haushalt verpflichtet, gelte. Ebenso würden die Spiele nicht über Einschnitte im Sozial- oder Bildungsbereich oder umfangreiche Privatisierungen finanziert werden.

Da die Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele eine Bewerbung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit einer Stadt für Deutschland sei, sei eine Beteiligung des Bundes an der Ausrichtung der Spiele Voraussetzung für eine Hamburger Bewerbung.

Im Übrigen würden die mit einer Olympia-Bewerbung verbundenen Investitionen in die Infrastruktur – in Straßen, Fuß- und Fahrradwege, S- und U-Bahnen, in den Wohnungsbau und in die Sport- und Freizeitanlagen – langfristig die Lebens- und Freizeitqualität in der Stadt und der Region bereichern.

Die Antworten Hamburgs auf die Fragen des DOSB sind unter der Adresse http://www.hamburg.de/spiele-fuer-hamburg/bewerbung/ veröffentlicht.

Jede und jeder kann sich mit Fragen und Anregungen weiter an der endgültigen Ausgestaltung des Bewerbungskonzeptes beteiligen – Anregungen und Ideen können per Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) übermittelt werden.

http://www.hamburg.de/

Tags: Bundesland: Hamburg
Städte: Hamburg