Schleswig-Holstein will Wikinger-Erbe zum Welterbe machen

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Fast auf den Tag genau sechs Jahre nach dem offiziellen Startschuss hat Schleswig-Holstein gemeinsam mit internationalen Partnern in Paris den Antrag auf die gemeinsame Anerkennung des Bodendenkmals Danewerk und der Wikingerstätte Haithabu (Kreis Schleswig-Flensburg) als UNESCO-Welterbestätte eingereicht.

Die Federführung für die Antragstellung hat Island. Der Leiter des Archäologischen Landesamtes, Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, übergab als Vertreter des Landes die 1400 Seiten umfassende Dokumentation.

Kulturministerin Anke Spoorendonk: ""Wir haben zusammen mit unseren skandinavischen Partnern ein großes Kulturerbe zu schützen. Ich freue mich, dass wir mit dem Antrag die Verantwortung für diesen Abschnitt unserer kulturellen und historischen Identität als gemeinsame Aufgabe dokumentieren"." Das Danewerk und Haithabu seien unverwechselbare Teile der Geschichte Schleswig-Holsteins und seiner nordischen Nachbarn. Ausdrücklich dankte Kulturministerin Spoorendonk allen Projektbeteiligten für ihr immenses Engagement. ""Wir haben alle haben unsere Hausaufgaben gemacht. Nun heißt es warten"", erklärte sie mit Blick auf die Antragsprüfung durch die UNESCO.

Der offizielle Name des nominierten Projekts ist "Viking Ages Sites in Northern Europe". Beteiligte Länder sind Island mit der Welterbestätte Thingvellir, Dänemark mit der Welterbestätte Jelling und den Neunominierungen Trelleborgen, Deutschland mit der Neunominierung Haithabu und Danewerk, seit Juni 2010 Lettland mit dem neu nominierten archäologischen Komplex Grobina, seit November 2010 Norwegen mit den bedeutenden Grabhügeln (Oseberg, Gokstad, Borre) in Vestfold am Oslofjord und dem Mühlsteinbruch Hyllestad am Sognefjord.

Prof. von Carnap-Bornheim sprach am Rande der Antragsübergabe an den Direktor des UNESCO-Welterbezentrums in Paris von einem Meilenstein. ""Schon dieser immens aufwändige Prozess der Antragstellung mit seiner bis dato noch nie dagewesenen breiten Beteiligung von Menschen und Institutionen, angefangen in kleinen Gemeindeausschüssen bis hin zu den Verhandlungen mit Regierungsverantwortlichen in den Ländern, war für uns sehr bereichernd. Für uns im Landesteil Schleswig war es über all die Jahre sehr motivierend, dass dieses Vorhaben immer die uneingeschränkte Unterstützung der Landesregierung gehabt hat"", sagte von Carnap-Bornheim.

Im Sommer beginnt die Evaluierung des umfangreichen Antrags durch Experten von ICOMOS (International Council of Monuments and Sites), so dass mit einer Entscheidung des Welterbekomitees frühestens im Sommer 2015 zu rechnen ist.

http://www.schleswig-holstein.de
http://www.schloss-gottorf.de/haithabu