Radreiseanalyse 2019: Radtourismus wächst zweistellig

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Der Weser-Radweg überholt den Langzeit-Favoriten Elberadweg als beliebtester deutscher Radfernweg. Und: Im letzten Jahr waren 27 Prozent mehr Radreisende unterwegs als 2017.

Das zeigt die ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2019, die der Fahrradclub ADFC auf der ITB Berlin vorgestellt hat. ADFC-Tourismusexpertin Louise Böhler erklärte: „Dass der Weser-Radweg nun erstmals auf Platz eins der beliebtesten Radfernwege Deutschlands landet, ist kein Zufall. Die Betreiber haben viel in die Wegequalität investiert, den Streckenverlauf optimiert und ihr Produkt intensiv vermarktet. Radfahrende wollen auch im Urlaub auf gut ausgebauten, breiten Radwegen unterwegs sein. Sie wünschen sich sichere Infrastruktur, gute Beschilderung, leicht verfügbare Informationen über die Route und – nicht zuletzt – ein einmaliges Reiseerlebnis. All das bietet der Weser-Radweg.“

Fünf Neuzugänge in den Top 10

Auf Platz zwei und drei im Ranking der beliebtesten Radfernwege folgen der Elberadweg und der RuhrtalRadweg. Neu zogen der Bodensee-Radweg und der Bodensee-Königsee Radweg in die Top 10 ein. Vier der ersten fünf Plätze sind als ADFC-Qualitätsradrouten ausgezeichnet. Als beliebteste Radregion wurde Bayern ausgezeichnet, gefolgt vom Münsterland. Neu eingestiegen sind das Weserbergland, das Elbtal und die Eifel. ADFC-Bundesvorstand Frank Hofmann erklärte: „Der Konkurrenzdruck für Radfernwege und Radregionen ist hoch: Urlauber bleiben dem Fahrrad treu, fahren aber selten drei Mal die gleiche Strecke hintereinander. Radtouristen wollen Neues erradeln! Deshalb müssen Betreiber im Marketing wirklich kreativ werden.“

Radreise-Boom setzt sich fort

Seit Jahren wächst der Radtourismus: 2016 waren 5,2 Millionen Radreisende unterwegs. Während im Schlechtwetterjahr 2017 erstmals die Zahl der Radurlauberinnen und Radurlauber gesunken war, stieg sie im letzten Jahr wieder deutlich an. Dabei ist Deutschland als Ziel der absolute Liebling: 70 Prozent der für 2019 geplanten Radurlaube sollen im Inland stattfinden. Die meisten Radurlauberinnen und Radurlauber – 88 Prozent – planen ihre Touren selbst. Bei der Planung wird das Internet immer wichtiger, Karten, Empfehlungen, Reiseführer bleiben aber weiter relevant. Auch 2018 setzt sich der Trend zum Elektrofahrrad fort. Rund ein Viertel der Radurlaubenden fährt mit E-Bikes, 2017 waren es 18 Prozent.

38 neue ADFC-Sterne für Radfernwege

In diesem Jahr zeichnete der ADFC neun Radfernwege und drei RadReiseRegionen als radtouristisch besonders wertvoll aus. Seenland Oder-Spree, Schlosspark im Allgäu und Chiemsee-Chiemgau wurden als ADFC-RadReiseRegionen ausgezeichnet. Neu unter den ADFC-Qualitätsradrouten ist die Venn-Eifel-Mosel-Runde, alle anderen Routen und Regionen wurden erneut ausgezeichnet.

  • 5 Sterne: Schlossparkrunde im Allgäu, Neusiedler See Radweg, Drauradweg
  • 4 Sterne: Grenzgängerroute Teuto-Ems, RuhrtalRadweg, Iller-Radweg, Via Claudia Augusta, Venn-Eifel-Mosel-Runde
  • 3 Sterne: Vechtetalroute

www.adfc.de

Bild: ADFC