Radreiseanalyse: Deutschlands Nachbarländer holen auf

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

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Bei der Vorstellung der neuen Radreiseanalyse forderte der ADFC mehr Engagement und strukturelle Verbesserungen beim Bund und in den Bundesländern, um gegenüber den Wettbewerbern in den Nachbarländern nicht zurückzufallen.

Der Radtourismus sei jedoch weiter auf der Erfolgsspur: Das belegten die steigende Zahl der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) klassifizierten Radfernwege und fahrradfreundlichen Gastbetriebe sowie die Zuwachsraten bei der Buchung von Radreisen.

Insgesamt gebe es jetzt 46 ADFC-Qualitätsradrouten, allein in den ersten Monaten des Jahres 2013 kämen fünf neue hinzu. Die Zahl der fahrradfreundlichen Bett+Bike-Betriebe stieg auf 5.400 an. Veranstalter von Radreisen hätten im Jahr 2012 zum Teil zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen.

„Der Radtourismus wächst weiter und die Kunden erwarten hohe Qualität, sowohl was die Radrouten als auch was die Unterkünfte betrifft“, sagt Raimund Jennert, stellvertretender ADFC-Bundesvorsitzender. Bei der Förderung durch die deutsche Politik gebe es laut Jennert aber noch Nachholbedarf. Während zum Beispiel Frankreich mit zentraler Steuerung der touristischen Aktivitäten deutlich an Attraktivität und Gästen gewinne, sei in Deutschland der Tourismus Ländersache.

„Einige Bundesländer wie Sachsen und Sachsen-Anhalt haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt, investieren viel zu wenig in den Radtourismus und drohen von der Entwicklung abgehängt zu werden“, so Jennert. Dabei spielt der Tourismus gerade in den überwiegend ländlich geprägten Gebieten, die bei Radtouristen besonders beliebt seien, eine besonders große Rolle, denn Radtourismus bringe Wertschöpfung in wirtschaftlich ansonsten schwächere Regionen.

„Der Bund muss hier eine koordinierende Rolle einnehmen und Maßnahmen anschieben, um den Radtourismus in Deutschland weiter nach vorn zu bringen, sonst ist die Führungsrolle Deutschlands im Radtourismus bald verspielt,“ so Raimund Jennert. Ein gutes Beispiel für die Rolle des Ideengebers, die der Bund einnehmen könne, sei das Projekt D-Route 3, mit dem eine Strecke des deutschlandweiten Radfernwegenetzes beispielhaft ausgebaut worden sei.

„Das Ausland buhlt um deutsche Radtouristen“, so Jennert. Luxemburg und Niederösterreich nutzten ebenfalls die Bett+Bike-Kriterien und Radfernwege in Österreich und Dänemark wurden als Qualitätsradrouten des ADFC ausgezeichnet. Deutschland dürfe sich deshalb nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.

www.adfc.de/radreiseanalyse
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Tags: Bundesland: Sachsen-Anhalt, Sachsen