„Netzwerk Hören“ wird neuer Baustein im saarländischen Gesundheitstourismus

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Am deutschlandweiten Aktionstag des Hörens hat Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes, das Projekt „Netzwerk Hören“ vorgestellt und eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.

Das „Netzwerk Hören“ soll künftig die Bekanntheit des medizinischen und therapeutischen Angebots im Saarland steigern und neue touristische Bereiche erschließen. Auf der Pressekonferenz sagte die Ministerin: „Mit dem Modellprojekt wollen wir mehr aus unseren touristischen Möglichkeiten machen. Unser medizinisches Angebot im Bereich Hören kann international mithalten. Jetzt wollen wir es ganz gezielt um eine gesundheitstouristische Perspektive erweitern.“

Der Clou dabei sei die Ausrichtung auf Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung: 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland litten unter einer Höreinschränkung. Viele kämen deswegen ins Saarland und unterzögen sich beispielsweise einer Cochlea-Implantation. Jetzt sollen neue Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, die eine optimale Versorgung und einen perfekten Service für Gäste und Patienten mit Hörschädigung oder einer Affinität zum Thema Hören bieten. „Wir wollen mit unserer medizinischen Kompetenz eine Sogwirkung auf den Gesundheitstourismus entfalten. Wer beispielsweise für eine Nachsorgeuntersuchung in die Region kommt, soll zugleich maßgeschneiderte touristische Angebote in Anspruch nehmen können“, sagte Rehlinger. Dazu werde das Netzwerk Schulungsangebote für die Qualifikation von touristischen Anbietern entwickeln.

Es seien beispielsweise besondere Schulungen für das Servicepersonal in Hotels geplant, um auf die Bedürfnisse von Hörgeschädigten besser einzugehen. „Unser Ziel ist die Schaffung einer Servicekette, die von der Indikation über die medizinische Behandlung bis hin zum Urlaub im Saarland alle Bereiche abdeckt“, führt Rehlinger an. Dazu werde man Gesundheitswirtschaft, Tourismus, Wissenschaft sowie Informationstechnologie und Logistik einbeziehen.

Am „Netzwerk Hören“ werden sich neben dem Wirtschaftsministerium das Universitätsklinikum des Saarlandes, die MediClin Bosenberg Kliniken St. Wendel, die Tinnitustherapie- und Hörzentrum GmbH Neunkirchen, die Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit und die Tourismus Zentrale Saarland beteiligen. Ein gemeinsames Netzwerkmanagement soll die Umsetzung des Pilotprojekts gewährleisten. Dazu gehören künftig ein Netzwerkmanager, der in der Tourismus Zentrale angesiedelt wird, und ein eigener Arbeitskreis. Das Netzwerkmanagement wird Marketing- und Vertriebsaktivitäten vornehmen und einen Maßnahmen- und Wirtschaftsplan erarbeiten.

Die Studie hatte einen hohen medizinischen Standard in allen diagnostischen und therapeutischen Bereichen verdeutlicht: Bei „Erkrankungen des Ohres“, „Erkrankungen der Augen“ sowie „Prostata-, Blasen- und Nieren-Carcinom, Refertilisierung“ verfüge das Saarland über viel Know-how. Im Bereich „Erkrankungen des Ohres“ und der Behandlung mit einem Cochlea-Implantat sah die Studie die Chance, eine international wettbewerbsfähige Dienstleistungskette aufzubauen. Der Studie nach könne die Schaffung einer medizintouristischen Dienstleistungskette in diesem Bereich eine starke Sogwirkung auf den saarländischen Gesundheitstourismus ausüben. Mit dem „Netzwerk Hören“ erfolgt die Pilotphase für die Umsetzung der Studienerkenntnisse zur Weiterentwicklung des Medizin- und Gesundheitstourismus im Saarland.

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