Heilbäder und Kurorte in Niedersachsen wollen Vorreiter für Prävention sein: Starkes Wachstum erwartet

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Als Vorreiter in ganz Deutschland wollen die Verantwortlichen im Niedersächsischen Heilbäderverband e. V. (HBV) neue Wege gehen und setzen mit ihren natürlichen Heilmitteln wie Sole, Luft und Moor verstärkt auf das Thema Prävention.

„Wir warten nicht darauf, bestehende Krankheiten zu lindern. Wir möchten, dass die Beschwerden gar nicht erst auftreten“, sagte der Vorsitzende des Heilbäderverbandes Niedersachsen, Dr. Norbert Hemken, auf dem 7. Niedersächsischen Bädertag auf Norderney.

Um dieses Ziel zu erreichen, können gesetzlich Versicherte ab dem Jahr 2023 entsprechende Präventionskurse besuchen. Möglich macht dies die Entscheidung der Prüfstelle Prävention der Krankenkassen in Deutschland, die die Heilmittel aus dem Norden erstmals zur Vorsorge zugelassen hat. Erste Angebote wie Sole- oder Moorprävention sind zertifiziert, weitere werden folgen.

Dazu gehört auch die Entstehung der Thalasso-Heilbäder an Nord- und Ostsee. „Gerade bei uns auf Norderney das Thema Nummer 1“, sagt Norderneys Kurdirektor Wilhelm Loth. Geplant sei durch eine Initiative aus Niedersachen, mit Unterstützung der Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, die Initiierung des Thalasso-Prädikats.

Durch die neuen Angebote wie auch durch die Entscheidung des Bundes, dass die ambulante Vorsorgeleistung, früher Badekur genannt, zukünftig wieder als Pflichtleistung von den Krankenkassen übernommen werden muss, erwarten die niedersächsischen Heilbäder und Kurorte einen enormen Zulauf. Allein bei den ambulanten Badekuren eine Verzehnfachung.

Damit dieser Bedarf bewältigt werden kann, hat der Niedersächsische Heilbäderverband seine Mitglieder durch ein Profilierungsprojekt entsprechend vorbereitet. „Jetzt sind die Kurorte gefordert, die erarbeiteten Ergebnisse vor Ort anzugehen und umzusetzen“, sagte Ilka Lemkemeyer, Geschäftsstellenleiterin Heilbäderverband Niedersachsen e. V. Die Aufgabe der Kur- und Heilbäder in Niedersachsen sei es, mit ihrer hohen medizinischen Kompetenz und einer ausgezeichneten Infrastruktur, die Angebote einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht bekannt zu machen und auch den Ärzten außerhalb der Kurorte zu zeigen, was Kurortmedizin bei modernen Zivilisationskrankheiten zu leisten vermag.

Die größte Herausforderung der Heilbäder und Kurorte wird in der Umsetzung sicherlich der Arbeitskräftemangel sein, der nicht nur in der Tourismus- und Heilbäderbranche Thema ist. „Meine deutliche Forderung an die Politik ist, bürokratische Hürden schnellstmöglich abzubauen“, ergänzt Dr. Norbert Hemken. Er betonte in diesem Zusammenhang, dass von den jährlich rund 46 Millionen Übernachtungen im Land mehr als 50 Prozent auf die niedersächsischen Kurorte und Heilbäder entfallen.

Auf der Agenda des Bädertages stand ebenso die Vorstandswahl des Niedersächsischen Heilbäderverbandes. Dr. Norbert Hemken, Bad Zwischenahn, wurde in seiner Funktion als 1. Vorsitzender für die nächsten drei Jahre wiedergewählt. Ebenso bestätigt wurden seine Stellvertreter, Wilhelm Loth, Norderney, und Dr. Maik Fischer, Staatsbad Pyrmont.

Neben den vielen arbeitsintensiven Themen wurde mit den insgesamt 37 anwesenden Vertretern von führenden Heilbädern und Kurorten in Niedersachsen auch gefeiert. Corona bedingt mussten die Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum des Niedersächsischen Heilbäderverbandes im letzten Jahr ausfallen. Dies wurde auf Norderney nachgeholt.

Bild: Wilhelm Loth, Norderney, Martin Kaune, Bad Salzdetfurth, Bettina Beimel, Altenau, Dr. Maik Fischer, Bad Pyrmont und Dr. Norbert Hemken, Bad Zwischenahn

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