DU bist Tourismus: So will Baden-Württemberg die Tourismusakzeptanz steigern

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Bist Du Tourismus oder sind wir es alle? Das Land Baden-Württemberg stellt seine neue innengerichtete Tourismus-Kampagne vor.

Baden-Württemberg ist mit einer Fläche von 35.751 km² das drittgrößte deutsche Bundesland. Mit jährlich über 57 Millionen Übernachtungen rangiert es zudem auf Platz zwei der wichtigsten Reiseziele in der Bundesrepublik. Der Tourismus spielt im Süd-Westen Deutschlands seit jeher eine bedeutsame Rolle – sei es aus wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Sicht. Knapp 380.00 Menschen in Baden-Württemberg sind im touristischen Sektor beschäftigt. Nichtsdestotrotz herrscht aktuellen Studien zufolge in großen Teilen der einheimischen Bevölkerung Skepsis gegenüber dem Gastgewerbe.

Um dem entgegenzuwirken, stellt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus ein neues Projekt zur Steigerung der Tourismusakzeptanz vor. Ziel sei es, im aktiven und intensiven Austausch mit der Bevölkerung umfassend über den Nutzen der Freizeitindustrie zu informieren und deren Vorteile transparent aufzuzeigen. Die Bewohnerinnen und Bewohner Baden-Württembergs werden dazu ermutigt, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen und mit lokalen Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen.


DU steh(s)t im Mittelpunkt

Zentrales Element der neuen Kampagne ist die direkte Ansprache der Bevölkerung per „DU“. In jeder Kommunikationsmaßnahme und jedem Format kommen demnach diese beiden Buchstaben vor, um nah an den Menschen zu sein und jede und jeden Einzelnen von Beginn der Kampagne an unmittelbar mitzunehmen – denn „Tourismus bist DU“. So soll die Kampagne auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren und Ihnen auf diese Weise die Vorteile des Tourismus nahebringen. Die positiven Effekte umfassen demnach diverse Branchen und Tätigkeitsfelder und reichen von langfristigen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Veränderungen bis hin zu Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Bevölkerung.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp erklärt dazu: „Wir werden alles Machbare tun, um den Tourismus zu neuer Stärke zu führen. Dafür setzen wir mit der „DU“-Kampagne im Jahr 2022 ein deutliches Zeichen, um die positiven Effekte des Tourismus in vielen Bereichen zu verdeutlichen.“ Der Tourismus wirke als Motor und Stabilisator der lokalen Entwicklung und stärke die regionale Standortqualität, führt er weiter aus, und ergänzt: „Mit der neuen Kampagne zur Tourismusakzeptanzsteigerung gehen wir auf die unterschiedlichen Begebenheiten und Bedürfnisse der Regionen in unserem Land ein. Wir wollen direkt mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort ins Gespräch kommen.“

Der Tourismus in Baden-Württemberg sorge für ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten und -einrichtungen. So fördere das Gastgewerbe die Lebensqualität und die Gesundheit von Gästen und Einheimischen gleichermaßen. Durch den Tourismus würden verschiedenste Infrastrukturprojekte initiiert beziehungsweise ausgebaut. Dazu komme die Sicherung von zahlreichen Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Außerdem stärke der Tourismus den Umweltschutz, schaffe Diversität und intensiviere das Kulturbewusstsein der Bevölkerung.

Raum für gegenseitigen Austausch

Konkret vereine das neue Tourismusakzeptanz-Projekt eine Werbekampagne mit verschiedenen kommunikativen Formaten und Veranstaltungen, die auf eine hohe Bürgerbeteiligung und regen Austausch abzielten. Da die einzelnen Reiseregionen in Baden-Württemberg die Rolle des Tourismus teils sehr unterschiedlich bewerten, werde dieser regionale Unterschied im Zuge des Projekts und der Kampagne berücksichtigt. Dazu zählen Bodensee-Hegau, Württembergisches Allgäu-Oberschwaben, Schwäbische Alb, Nördliches Baden-Württemberg, Schwarzwald und Stuttgart.

Insgesamt finden demnach in den kommenden Wochen und Monaten sechs Regionalkonferenzen sowie sechs sogenannte DUaloge statt. Um mit der jeweiligen Bevölkerung der sechs Regionen gezielt ins Gespräch zu kommen, seien die Themenblöcke für diese zwölf Veranstaltungen entsprechend regional unterschiedlich aufgebaut. Im Zuge der Events sollen drängende Fragen in puncto Tourismus angegangen und unmittelbar Lösungen sowie realisierbare Synergien dafür diskutiert werden. Neben einheimischen Bürgerinnen und Bürgern nähmen auch Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft an den Veranstaltungen teil.

Zusätzlich zu den Regionalkonferenzen und DUalogen sehe die Kampagne eine Road-Show vor, im Zuge derer drei speziell ausgewählte Busse durch ganz Baden-Württemberg fahren, und den Bürgerinnen und Bürgern nahbar und direkt die Vorteile des Tourismus mit Infomaterial aufzeigen sollen. Außerdem werde ein Innovationswettbewerb ausgerufen, bei dem kreative Lösungsansätze für drängende Probleme im Tourismussektor gesucht werden sollen. Gezielte Inwertsetzungsmaßnahmen, die die einheimische Bevölkerung über die Vorteile der zahlreichen Kurorte und Heilbäder in Baden-Württemberg informieren, runden die Kampagne schließlich ab. Ein Leitfaden für die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger stelle die zentralen Ergebnisse dar. Er gebe außerdem Handlungsempfehlungen und eine Anleitung mit Checklisten und gewährleiste dadurch, dass der Mehrwert des Tourismus für das eigene Leben auch über den Projektzeitraum hinaus deutlich sichtbar gemacht werde.

https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/tourismus/

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